Hinter Geschlossenen Lidern
wollte ich wenigstens meine Neugier befriedigen. Denn überraschenderweise spürte ich keinerlei Widerwillen gegen ihn.
Dags Mund war warm, er schmeckte gar nicht so anders als eine Frau. Sein Kuss war nur fester, fordernder und … viel elektrisierender. Heiß und kalt durchrieselte mich die Erkenntnis, dass er mich tatsächlich erregte. Sogar den Druck seines schweren Körpers gegen meine Lenden fand ich unerwartet erotisch. Ich fühlte sein Begehren und das blieb nicht ohne Wirkung auf mich.
Dieser Moment zwischen uns auf dem Spielfeld, als es nur ihn und mich gegeben hatte ... plötzlich war da eine Verbindung zwischen uns gewesen. Ich hatte ihn dort in seinem Tor regelrecht spüren können, während ich über den Platz lief, auch wenn ich ihn im Kampf um den Ball in Regen und Matsch aus den Augen verlor. Und das seltsame war, ich wusste, Dag ging es mit mir genauso. Auch wenn ich nicht verstand, was das war zwischen uns, jetzt war sie wieder da, diese spontane Vertrautheit mit ihm.
Und er roch so gut! Seine Zunge streichelte mich, suchte voller Verlangen nach meiner, bis ich ihm unwillkürlich nachgab. Vorsichtig kam ich ihm entgegen, begann zögernd und tastend, seinen Kuss zu erwidern.
Dag stöhnte auf, als unsere Zungen sich berührten, drang keuchend tiefer in mich ein. Ich ließ ihn ein, reagierte immer heftiger auf seinen Ansturm. Erst zögernd, dann immer hungriger legte ich meine Arme um seinen Nacken. Mit weit geöffnetem Mund umschlagen sich unsere Zungen. Er leckte mir den Speichel vom Kinn, leckte mich nass, bis es beim Küssen zwischen uns dampfte. Es war unbeschreiblich erotisch. Mit der flachen Hand fuhr er mir über den Brustkorb, reizte meine Brustwarzen. Die Härte seiner Berührungen traf mich wie ein Schlag mitten in den Unterleib. Ich fühlte Dag an meinen Lippen grinsen, als er seine Hand unter den Bund meiner Boxershorts schob und mein Geschlecht halb steif fand.
Seine raue Männerhand auf meinem Glied war wie ein Schock, aber unglaublich gut. Ich stöhnte, fühlte mein Blut in die Schwellkörper schießen. Mein Schwanz wurde schwer in seiner Hand und automatisch stieß ich mein Becken vor, stieß mich blindlings in seine große warme Faust hinein.
Doch er ließ mich los, ließ von mir ab, richtete sich auf, streifte sich das Jackett von den mächtigen Schultern und löste seine Krawatte. Ich senkte die Lider, war viel zu beschämt, um seinen Blick zu erwidern, den ich auf mir fühlte, als läge seine Hand noch auf meiner Brust.
“Zieh mir das Hemd aus.”, befahl er mir schließlich leise
und ich tat, was er verlangte. Wie unter einem inneren
Zwang, öffnete ich Knopf für Knopf und starrte dabei
gebannt auf die cremeweiße Haut, die darunter zum Vorschein kam. Sie war so unfassbar weich, selbst für einen
Mann, der kaum älter war als ich, vielleicht sechsundzwanzig. Aber er kam wohl nur selten mit der Sonne in Berührung und so war seine Haut seidig wie die eines kleinen
Jungen. Fasziniert fuhr ich mit den Fingerspitzen über den
feinen, rötlichen Flaum, schob den Stoff beiseite und fand
seine Brustwarzen. Die Vorhöfe waren blass wie Blütenblätter.
Dag schloss unter meinen Berührungen die Augen, legte
den Kopf zurück in den Nacken, ließ die Arme sinken und
hielt ganz still, ließ mich gewähren.
Ich hatte nicht erwartet, dass es so sein würde mit einem
Mann, so völlig unkompliziert, hart, direkt und sanft zugleich. Meine Welt bestand nur aus Fußball, aus Kumpels.
Kumpels, die sich zwar ständig berührten, die weinten
nach einer vergebenen Chance, die sich umarmten und
küssten, wenn endlich ein Treffer erzielt worden war. Wir
sprangen aneinander hoch, sie warfen sich über mich auf
den Boden, wenn ich sie in Führung gebracht hatte. Und
dennoch war alles, was weiter ging als das, so stark tabuisiert, dass ich nie gewagt hätte, an einen Mann auch nur zu
denken – selbst wenn mich hin und wieder ein direkter
Blick traf, mir der Schwung eines Oberschenkels und die
verhaltene Kraft eines halb erigierten Gliedes beim Duschen ins Auge fiel.
Trotzdem hatte wohl all das zu diesem Moment jetzt hingeführt. Das hier war etwas Neues und doch war mir Dags Körper auch sehr vertraut. Wie sich auf einem fremden Kontinent hinter einer Biegung eine Landschaft vor dir auftut und du hast plötzlich dieses Déjà-vu-Gefühl. Als wären genau diese Täler, diese Hügel in einem früheren Leben einmal deine Heimat gewesen.
Zögernd küsste ich die zarte Haut unterhalb seines Schlüsselbeins.
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