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Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will

Titel: Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Theresa Koch
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den Kampf gewinnen können.

    Fallbeispiel
    Ich möchte eine eigene Geschichte erzählen. Zu Beginn der neunziger Jahre arbeitete ich bei einem Bürgerfernsehen im Ruhrgebiet. Und dies mit großer Lust und dem heimlichen Streben, irgendwann auch für professionelle Sender zu arbeiten. Es gab zwei Sektionen: In erster Linie sollten wir Bürgerinnen und Bürger der Stadt unterstützen, ihre eigenen Filme zu machen, dann gab es einen Professionalisierungsbereich mit professionellen Gerätschaften, in dem hochwertige Fernsehproduktionen gemacht werden konnten. Ich sah in den anderen Kollegen, die das professionelle Schnittstudio beaufsichtigten, meine härtesten Gegner. Sie waren meine Wächter vor der Tür zu dem, was ich eigentlich wollte. Ich wollte Dokumentarfilme machen, Fernsehjournalistin werden. Der Kampf war hart, ich litt darunter und sah in den anderen die Schuldigen. Von Doppelsignalen wusste ich nichts. Wenn ich heute daran denke, was ich in dieser Zeit außer Worten an Gefühlen, Gesichtsausdrücken, Gesten von mir gegeben habe, dann möchte ich am liebsten Abbitte leisten. Aber dann denke ich auch wieder daran, dass wir alle in einem ähnlichen Prozess waren. Alle wollten wir irgendwann professionelles Fernsehen machen. Wir schimpften auf das Sosein und das Verhalten der anderen, setzten uns aber nicht mit dem gemeinsamen Traum und der Grenze, die wir noch hatten, auseinander. Wir kamen alle aus sozialen Berufen und hatten noch keine Identität als Fernsehmacher. Als ich krank wurde, entschied ich mich zu gehen. Ein halbes Jahr später begann ich durch einen glücklichen Zufall im WDR-Studio in Dortmund als freie Mitarbeiterin und Fernsehjournalistin. Ich brauchte den Kampf, um meinen Wunsch kennenzulernen und ernst zu nehmen. Wir brauchten die Zeit, um das scheinbar verschlossene Tor zu öffnen. Mit prozessorientierter Einsicht oder Bewusstheit hätte ich in meinen Streitpartnern wahrscheinlich schneller meine Verbündeten und Torhüter erkannt, die nur für mich bestimmt waren.
    Die Torhüter, die uns den Eintritt ins Glück versperren, sind nur für uns bestimmt, und die Tür, vor der sie stehen, ist nicht verschlossen.

Das Herz ist unser stärkster Verbündeter
    Oftmals treten die Wächter erst dann zur Seite, wenn wir eine der wichtigsten Fragen für uns beantwortet haben: Sind wir noch auf dem Weg des Herzens oder sind wir es nicht? Was ist uns so wichtig an einem bestimmten Ziel und um was geht es wirklich?
    Carlos Castaneda beschreibt in seinem Buch Die Lehren des Don Juan , wie der indianische Schamane Don Carlos ihn darauf aufmerksam macht, dass er sich bei einem bedeutsamen Vorhaben immer wieder fragen muss, ob es ein Weg mit Herz ist.
    »Wenn er es ist, ist der Weg gut. Wenn er es nicht ist, ist er nutzlos. Beide Wege führen nirgendwo hin, aber einer ist der des Herzens und der andere ist es nicht. Auf einem ist die Reise voller Freude, und solange du ihm folgst, bist du eins mit ihm. Der andere wird dich dein Leben verfluchen lassen. Der eine macht dich stark, der andere schwächt dich.« Diese Stelle hat mich persönlich sehr berührt. Es wurde zu einer Frage, die ich sowohl in der Einzelarbeit wie in Seminaren Menschen immer wieder stelle.
    U nser Herz meldet sich, es lässt uns krank werden oder stellt uns Konflikte und Wächter in den Weg, wenn wir vor der Grenzüberschreitung noch etwas Wichtiges zu lernen haben oder wir noch nicht dem Weg unseres Herzens folgen.
    Das Herz oder die innere Wahrheit in uns ist der stärkste Verbündete: Sie ist die Stimme, die wir nie ausschalten können. Das ist gut so. Sie wird untrüglich den
Konfliktpartner und Verbündeten im Außen erkennen und uns mit ihm bekannt machen. Vertrauen Sie einfach darauf. Unser Herz wird, wenn die Reise keine Freude mehr macht, die Wirks und Passierchen in unserer Umgebung aktivieren, damit wir die Bekanntschaften machen, die uns weiterbringen. Wenn Sie noch innere Stimmen haben, die nicht mehr zu Ihnen passen, dann werden Sie Menschen kennenlernen, mit denen Sie kämpfen können, um davon frei zu werden. Wenn Sie die Arbeit nicht mehr zufriedenstellt, Sie sich aber noch nicht rühren, dann werden Ihre Kollegen sehr wahrscheinlich das »Nein« aufgreifen und es Ihnen um die Ohren hauen. Und merken Sie sich einfach: Sie selbst sind an all dem mehr beteiligt, als Ihnen zum Zeitpunkt eines Konflikts lieb ist.
    Ich habe Menschen getroffen, die relativ einfache Tätigkeiten nicht verrichten oder sich einem Arbeitsplan nicht

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