Hinter Jedem Konflikt Steckt Ein Traum, Der Sich Entfalten Will
unterwerfen konnten, auch wenn sie sich noch so anstrengten und sicherlich nicht zu dumm dafür waren. Es gab eine Seite in ihnen, die ausbrechen und etwas anderes tun wollte. Sie machten die Arbeit aus finanziellen Sicherheitsgründen und nicht mehr aus dem Herzen heraus. Weil sie Angst hatten, keine andere und schon gar nicht eine erfüllende Arbeit zu finden, blieben sie oder setzten sich nicht für ein Arbeitsgebiet ein, dass besser zu ihnen passte. Der innere Boykotteur aber klopfte an und machte auf Unstimmiges aufmerksam, indem er die Arbeit verweigerte.
Vorgesetzte und Chefinnen werden dann manchmal zum äußeren Verbündeten. Indem sie mit ihren unwilligen Mitarbeitern darüber sprechen und ihnen vielleicht sogar kündigen, diese dann mit ihnen kämpfen,
helfen sie mit an der Verwirklichung von Träumen, mit denen die Mitarbeiter sich noch nicht identifizieren können oder dürfen.
Fallbeispiel
Im Coaching mit einer Unternehmerin – ich nenne sie hier Gela R. – wurde schnell deutlich, dass einer ihrer Vorarbeiter nicht wirklich gerne an seiner Stelle war. Es war kürzlich zu einem Unfall und zu der Verletzung eines Mitarbeiters gekommen, den der Vorarbeiter sicher nicht vorsätzlich verschuldet hatte. Sie spürte sich in seine Position ein und es wurde deutlich, dass er nicht mit ganzem Herzen dabei war und auch nicht loyal mit seiner Arbeitgeberin sein konnte. Gela R. entschied sich, ein offenes Mitarbeitergespräch zu führen und ihrem Vorarbeiter ihre Beobachtungen mitzuteilen. Auch wenn damit nicht immer sofortige Entscheidungen bewirkt werden, kommen Prozesse in Gang, die es Mitarbeitern wie Führungskräften leichter machen, ehrlich miteinander umzugehen und sich entsprechend zu verhalten.
Unser Herz und unser Körper sind unsere wichtigsten Verbündeten; wir sollten rechtzeitig auf sie hören.
Wenn unser Herz ein wichtiger Verbündeter ist, so ist es im erweiterten Sinne auch unser Körper. Wir werden krank, wenn wir zu lange in Lebenssituationen verbleiben, die uns nicht gut tun. Dann haben wir einen Konflikt mit unserem Körper und er scheint uns vom schönen und gesunden Leben abzuhalten. Wir könnten aber auch im Körper einen Verbündeten sehen, der oftmals einen Prozess, den wir uns in unseren täglichen Geschäften und in unseren Beziehungen noch nicht erlauben, fortsetzt. Wenn Menschen beispielsweise an einem Bandscheibenvorfall leiden, spüren
sie oft, dass das kein Zufall ist. Der körperliche Vorfall bringt sie dazu, anzuhalten, Stopp zu sagen und nachzudenken. Genau das kann überlebenswichtig sein. Eine Krankheit bringt uns oft dazu, etwas aufzugeben: unseren Ehrgeiz, unsere Lebenslügen, was auch immer es ist. Manche Krankheiten drohen unser Leben auszulöschen. Wenn Abschied der Weg ist, auf dem wir uns gerade befinden, kann es gut sein, die Frage noch deutlicher zu stellen: Von was könnten wir schon jetzt Abschied nehmen, um wieder mehr mit unserem Herzen und unseren Träumen verbunden zu sein? Das könnten Teile unserer alten Identität sein, die wir aufgeben müssten, um etwas Neues zu wagen und den Weg des Herzens zu gehen.
In die Praxis umgesetzt:
In einem Menschen, der stört oder irritiert, einen Verbündeten erkennen
• Denken Sie an eine Person, deren Verhalten oder Aussehen Sie gerade jetzt oder in der letzten Zeit irritiert oder gestört hat. Was genau hat dieser Mensch getan oder tut er noch, was Sie aufregt oder verstört?
• Versetzen Sie sich in die Situation dieses Menschen. Was könnte dieser Mensch wirklich wollen, wenn er sich selbst schon besser kennen würde? Oder was würden Sie sich wünschen, wenn Sie ein ähnliches Verhalten zeigten? Lassen Sie jede Wertung nach Möglichkeit weg. Für irgendetwas muss dieses Verhalten gut sein. Es gibt einen guten Grund für dieses Verhalten oder eine Essenz.
• Geben Sie sich die Erlaubnis, das störende Verhalten zu denken und zu spielen. Fallen Ihnen Gesten oder eine Haltung ein, die dazu passen? Gehen Sie durch den Raum und bewegen Sie sich entsprechend.
• Wenn hinter dem Verhalten eine vielleicht verbotene Botschaft stünde, wie könnte die
Botschaft und die Energie, die sie treibt, beschrieben werden? Oder finden Sie einen Namen für die Figur, die diese Botschaft am besten ausdrückt.
• Überlegen Sie, wie Sie selbst in Ihrem Leben dieser Kraft oder Energie mehr Raum geben könnten. Wie drückt das Erlebte einen Prozess aus, der auch in Ihnen bereits begonnen hat? Was will sich gerade mehr
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