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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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diente. Wenn Hugo dort gewesen war, hatte er bestimmt auf keinen Fall erkannt werden wollen. Seltsam an einem so kleinen Auto waren die dunkel getönten Scheiben. Jetzt wurde ihm alles klar.
    »Ich musste Augenbinde tragen, bis wir waren in Laden. Immer eine andere Laden. Ich hab keine Ahnung, wo wir waren, aber ich denke, die Meer ist nahe wegen die Vögel. Das alles, was ich weiß. Aber er ist nett zu mir, und ich einfach putze das Haus für ihn.«
    Mirela hielt inne und machte die Augen zu. Tom war klar, dass ihr der nächste Teil schwerfallen würde, und ließ ihr Zeit. Schließlich fuhr sie fort.
    »Dann er fängt an mich anfassen. Nicht so schlimm – aber ich weiß, was kommt. Dann er küsst mich. Stört mich nicht – besser, ein freundliche Mann als viele, die sind nicht freundlich, und manche riechen. Als er mich bittet für Sex, ich denke, ist okay. Ich mag diese Mann. Wir sind glücklich zusammen. Das war am Anfang, verstehen Sie. Aber ich mag nicht der Sex, was er will. Er mag gefesselt werden. Ist nicht sehr nett, aber ich hatte schon schlimmer.«
    Gott, dachte Tom. Wie traurig, dass ein so junges Mädchen den Sex danach bewertet, wie schlimm er war.
    »Hat er sie immer angekettet, Mirela?« Tom stellte die Frage, so behutsam er konnte.
    »Nein – nein, das war am Ende. Es war ein paar Wochen, und ich sagte, ich bin nicht glücklich. Ich wollte rausgehen – bloß mal in den Garten. Aber er sagt immer Nein. Ich bin ganze Zeit im Haus. Keine Luft zu atmen. Ich fange an, ihn anschreien, und sage, das ist nicht große Chance. Ich mag es nicht hier. Er sagt nichts. Er schaut nur mich an, als bin ich gar nix. Dann ich sage, ich mag nicht diese Sex. Ich dachte, er ist normal. Aber er ist nicht. Ich sage ihm, es ist nicht nette Art, Sex zu haben, und ich hasse diese Perücke, was er mich lässt tragen. Seine Augen werden sehr schwarz. Wie ein diavol . Ich weiß nicht, wie man sagt diese Wort in Englisch.«
    Tom brauchte keinen Dolmetscher, um es zu verstehen.
    »Dann er halten meine Haare und schleppt mich Treppe rauf. Er bringt mich in eine Zimmer – eine, was ich nicht vorher gesehen hab, weil ist immer verschlossen. Da ist nichts. Nur eine Matratze und eine Haken mit Kette. Und eine Eimer für – Sie wissen, für was. Er schmeißt mich auf Matratze, und ich will gegen kämpfen – aber er ist zu stark.«
    Mirelas Gesicht hatte einen angstvollen Ausdruck angenommen, als durchlebte sie jeden Augenblick noch einmal. Tom hielt ihr wieder das Wasser hin.
    »Lassen Sie sich nur Zeit, Mirela, so lange Sie wollen … keine Sorge.«
    »Nein – ich will alles jetzt sagen. Dann kann ich vergessen. Ich kann versuchen. Er macht Kette an und dann geht aus die Zimmer. Als er zurückkommt, hat er paar Kekse und bisschen Wasser. Kein andere Essen. Dann er sagt was Furchtbares. Er sagt: ›Erinnerst du dich an deine Freundin Alina?‹ Ich sage: Ja natürlich. Er sagt: ›Dieser Raum ist zu ihrem Andenken.‹ Das sind nicht richtige Worte, aber er benutzt ein Wort, was ich nicht versteh.«
    Aber Tom glaubte es zu verstehen.
    »Hat er vielleicht gesagt: ›Dieser Raum ist ihrem Andenken gewidmet‹?«
    »Ich glaub schon, aber ich kenne nicht diese Wort. Er sagt, dass sie war eine dumme Hure. Sie will mehr Geld, weil sie weiß zu viele Geheimnisse. Also er baut diese Zimmer für sie. Dann sagt er, ich gehe jetzt gleiche Weg wie die anderen. Er sagt, niemand kümmert sich um Prostituierte. Wir sind für immer vergessen. Er verlasse die Zimmer. Ich glaube, er lacht. Aber ich seh ihn nicht wieder. Er hört auf zu kommen.«
    Tom kam plötzlich der Gedanke, dass Mirela vermutlich gar keine Ahnung hatte, dass Hugo tot war. Er konnte sich nicht entscheiden, ob es nun besser war, es ihr zu sagen, oder nicht, angesichts ihrer Angst kam er aber zu dem Schluss, dass es richtig war, es ihr zu sagen.
    »Mirela, Sir Hugo hat Sie sehr schlecht behandelt. Es gibt keine Entschuldigung für sein Verhalten, und ich bin bloß froh, dass wir Sie gefunden haben. Aber der Grund, weshalb er nicht mehr gekommen ist, Mirela: Er ist tot. Jemand hat ihn ermordet.«
    Sie wandte ihm den Kopf zu und zeigte zum ersten Mal ein richtiges Lächeln.
    »Gut«, sagte sie.

38. Kapitel
    K alt wie das Esszimmer war, fühlte es sich für Becky doch wie eine Oase an. Dort saß sie auf einem Stuhl am Tisch, den Kopf auf die verschränkten Arme gestützt. Die letzten paar Stunden hatten zu den erschütterndsten gehört, die sie je mit einer Familie verbracht

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