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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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Leichen suchen.

37. Kapitel
    A llmählich kam Tom sich auf der Lytchett Minster Farm etwas überflüssig vor. Es war zwar erst ein paar Stunden her, dass sie die grausige Theorie entwickelt hatten, aber inzwischen waren die Spezialisten eingetroffen, und Sarah Charles hatte alles unter Kontrolle. Schließlich war es ja ihr Zuständigkeitsbereich. Trotzdem war Tom erleichtert über den Anruf vom Krankenhaus mit der Nachricht, dass Mirela auf die Behandlung gut ansprach. Ihr Flüssigkeitshaushalt war wieder in Ordnung, sie war zwar immer noch schwach, konnte aber reden.
    Weil er wusste, dass von den Kollegen in Dorset keiner sein Hintergrundwissen über den Fall hatte und er auf einige Fragen unbedingt Antworten bekommen musste, bat er Sarah, ihn telefonisch auf dem Laufenden zu halten, und machte sich auf den Weg ins Krankenhaus. Es hatte natürlich nicht lange gedauert, bis die Presse vom Geschehen Wind bekommen hatte, und so musste er sich an dicht geparkten Autos und Übertragungswagen vorbeizwängen, die mittlerweile das schmale Sträßchen säumten. Man wusste nur, dass ein Mädchen gefunden worden war und dass es lebte, aber diese Typen waren schon an genügend Tatorten gewesen und wussten den Anblick von Männern in weißen Overalls bestimmt zu deuten. Und wenn man erst die Hunde brachte, würde Sarah vor die Presse treten müssen – was sie noch ein paar Stunden vermeiden wollte, bis sie mehr Beweismaterial in der Hand hatten.
    Er hatte gerade die Hauptstraße erreicht, als sein Telefon klingelte.
    »Tom Douglas«, meldete er sich.
    »Raten Sie mal, wer gerade angerufen hat, Chef.«, kam es von einem äußerst zufriedenen Ajay. »Die dämliche Jessica Armstrong! Die hat im Fernsehen gerade die Eilmeldung gesehen und endlich kapiert, dass ihr Idol doch nicht ganz der Held war. Sie hat ausgepackt.«
    Tom haute hocherfreut aufs Lenkrad.
    »Da hat endlich ihr Gewissen geschlagen. Ist denn was Nützliches dabei rausgekommen?«
    »Ha, ich glaube, das stützt Ihre Theorie. An dem Tag, als Hugo nach Alina Cozma aus dem Büro gestürmt ist, hat er anscheinend seine Schreibtischschublade nicht nur nicht abgesperrt, sondern auch ein Stück offen stehen lassen, und unser Fräulein Naseweis hat reingeguckt! Sie hat einen Haufen Briefumschläge gefunden, adressiert an sämtliche Mädchen, die über die letzten paar Jahre verschwunden sind. Die Namen hat sie natürlich erkannt. Und darin war Geld. Hugo hat gemerkt, dass sie ihm auf die Schliche gekommen war, und hat ihr irgendein Lügenmärchen aufgetischt von wegen, die Mädchen wären für spezielle Stipendien ausgewählt worden, das müsse aber selbstverständlich alles total vertraulich bleiben …«
    »Ha, sehr einleuchtend! Wofür hat er Jessica denn dann bezahlt?«, wollte Tom wissen.
    »Er hat sie gebeten, für ihn die Zahlungen zu übernehmen, und gesagt, er würde ihr dafür einen Bonus geben. Ihr war natürlich klar, dass er sie für ihr Stillschweigen bezahlt hat, und ich glaube nicht, dass sie ihm das mit den Stipendien abgenommen hat. Sie hatte den starken Verdacht, dass er sich die Mädchen als Geliebte genommen und sie mit Geld ruhiggestellt hatte, war aber der Meinung, er hätte das Recht dazu, da er ja in einer ach so unglücklichen Ehe gefangen war.«
    Tom versuchte, sich auf den Verkehr zu konzentrieren, den Richtungsanweisungen zum Krankenhaus zu folgen, die man ihm gegeben hatte, und gleichzeitig Ajay zuzuhören.
    »Ist das mit den Zahlungen weitergelaufen?«, fragte Tom.
    »Laut Jessica wurden der Liste keine neuen Namen hinzugefügt. Als sie die Umschläge ursprünglich durchgesehen hatte, war einer an Alina adressiert – aber als Hugo ihr die Umschläge übergeben hat, war der für Alina nicht dabei. Sie hat angenommen, dass Hugo ihr wahrscheinlich Bargeld gegeben hatte, doch danach ist Alinas Name nie mehr auf der Liste aufgetaucht, obwohl er die anderen weiter bezahlt hat. Sie hat anscheinend gedacht, dass er sich für Alina als ständige Geliebte entschieden hatte.«
    Tom war wirklich froh, dass Ajay mit Jessica gesprochen hatte. Er selbst hätte sich wohl kaum im Zaum halten können und wäre, wenn er sie je noch einmal sehen müsste, schwer in Versuchung gewesen, ihr an die Gurgel zu gehen. Ajay war aber noch nicht fertig.
    »Jessica hat sich Hugos ›unterdrückte Erregung‹ mit diesem Vorfall erklärt. Solange sie bei ihm geblieben ist, hat er sie gut bezahlt – quasi ein Akt der Nächstenliebe, hat sie gesagt.«
    Ajay schnaubte

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