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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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konnte.
    »Abgesehen von seiner Frau, seiner Tochter und seiner Exfrau, drehten sich alle seine Aktivitäten um die Stiftung und seine Firma. Er scheint keine engen Freunde gehabt zu haben. Ich habe Laura gegenüber die Sexsache angesprochen, doch sie hat keine Namen genannt. Allerdings muss ich sagen, dass sie auch nicht schockiert gewirkt hat. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass sie irgendetwas weiß – ich bleibe weiter dran. Was die Familie betrifft: Sein Vater ist vor etwa vierzig Jahren gestorben, seine Mutter dann 1997, kurz bevor er Laura begegnete. Er hat eine Schwester, Beatrice, von der aber keiner weiß, wo sie steckt.«
    »Was halten Sie also von der folgenden Theorie?«, fragte Sinclair. »Eines von diesen osteuropäischen Mädchen wird von ihrem ehemaligen Zuhälter unter Druck gesetzt. Als Gegenleistung für irgendein Versprechen kriegt er sie dazu, Hugo ihre Dienste anzubieten. Sie ist ein hübsches Ding, und er kann es ihr einfach nicht abschlagen. Sie vollbringt die Tat nach Plan und verschwindet dann, um sich ihre Belohnung abzuholen. Ist das eine Möglichkeit?«
    Tom überlegte einen Augenblick.
    »Die Mädchen, denen er hilft, sind alle ziemlich jung, und in seiner Aussage hat der Zeuge ganz dezidiert von einer ›Frau‹ geprochen, aber das sollten wir noch mal überprüfen. Glauben Sie denn, Hugo hätte eines dieser Mädchen mit nach Hause genommen? Ich will nicht behaupten, er wäre über die Versuchung erhaben gewesen, aber hätte er es dort gemacht, bei seiner Prominenz und Reputation? Wir überprüfen die Mädchen allerdings, um zu sehen, ob vielleicht welche unerwartet zu Reichtum gekommen oder auf unerklärliche Weise verschwunden sind. Ajay ist an der Sache dran.«
    »Na gut, letzte Frage: Was halten Sie von der Schwägerin? Wir waren alle recht verblüfft über die Begrüßung gestern Abend. Lohnt es sich, da noch mal nachzuhaken?«
    Tom nickte. »Ganz klar. Bei Lauras feindseliger Reaktion habe ich mich – wie auch Becky – gefragt, ob sie die Geliebte sein könnte. Wegen ihrer Haarfarbe habe ich sie allerdings bisher nicht in Betracht gezogen. Ich habe Laura bereits darauf angesprochen, aber sie hat behauptet, sie sei nur überrascht gewesen. Soviel ich weiß, ist Imogen Kennedy noch in Ashbury Park, ich werde der Sache nachgehen, sobald ich wieder dort bin.«
    Tom fiel ein, dass Imogens Größe ungefähr stimmte und sie in einem engen schwarzen Lederrock durchaus Blicke auf sich ziehen würde. Das Problem war nur, dass durchschnittliche Größe eben das war – durchschnittlich. Die Beschreibung passte auf so gut wie jede Frau, die ihnen in diesem Fall begegnet war, und da die Haarfarbe keine Rolle mehr spielte, waren sie wieder genau da, wo sie angefangen hatten.
    »Dann gehe ich jetzt und spreche mit den Mitarbeitern der Stiftung. Danach fahre ich raus nach Oxfordshire. Ich komme heute Abend noch einmal zur Berichterstattung rein, wollen wir hoffen, dass es Fortschritte zu vermelden gibt.«
    E ine Viertelstunde später saßen Tom und Becky im Auto, unterwegs nach Egerton Crescent. Wenigstens war es Sonntag, und die Straßen waren dementsprechend frei. Obwohl Becky sich fühlte, als hätte sie schon seit Stunden gearbeitet, war es erst später Vormittag. Bestimmt würden sie sich um die Mittagszeit auf den Weg nach Oxfordshire machen, und sie hoffte inständig, dass Tom einverstanden war, wenn sie zum Essen irgendwo haltmachten. Sie hatte keine Zeit zum Frühstücken gehabt und hatte Hunger.
    Tom schaute zu ihr hinüber.
    »Ich wollte eigentlich vorschlagen, dass wir uns aufteilen und jeweils eine der Mitarbeiterinnen vernehmen, habe es mir aber anders überlegt. Ich finde es am besten, wenn Sie allein mit den zweien sprechen. So als lockere Plauderei. Wir können später immer noch eine förmliche Vernehmung durchführen und eine Aussage bekommen. Mit Ihnen haben sie vielleicht eher Lust, ein bisschen Klatsch auszutauschen, und das wollen wir ja. Ich spreche dann in der Zeit mit dem Finanzmenschen und treffe mich mit einem von den Technikern, um zu sehen, ob wir in Hugos Computer reinkommen. Was meinen Sie?«
    Becky war eigentlich recht froh über diesen Vorschlag. Sie wusste, dass sie gut mit Leuten konnte, und Frauen erzählten ihr oft Dinge, über die sie mit einem Mann nicht reden würden.
    »Hört sich gut an, Chef. Irgendwas Bestimmtes, auf das ich mich konzentrieren soll, oder einfach allgemeiner Hintergrund?«
    Es überraschte Becky nicht im Geringsten, als sie

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