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Hintergangen

Hintergangen

Titel: Hintergangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Abbott
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gewesen. Das einzig Gute daran war – nach kaum einer Minute war alles vorbei. Er muss wirklich sehr erregt gewesen sein. Anschließend hat er kein Wort mehr gesagt, und während ich schluchzend mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett gelegen habe, ist er einfach aufgestanden und gegangen.
    Ich weiß nicht, wie lange ich da liegen geblieben bin – Minuten, vielleicht eine Stunde. Sobald ich mich dazu in der Lage gefühlt habe, bin ich aufgestanden und in die Sicherheit meines eigenen Schlafzimmers verschwunden. Ich habe die ganze scheußliche Unterwäsche ausgezogen und mit einer Schere in Stücke geschnitten. Dann bin ich duschen gegangen, heiß, so heiß, wie ich es aushalten konnte. Lange bin ich darunter stehen geblieben. Doch die Stellen, wo Hugos Hände meine Brüste von hinten gequetscht hatten, waren auch nachher noch zu sehen.
    Am nächsten Morgen habe ich beschlossen, dass ich diesen Streit mit ihm austragen musste, ganz egal, was es kostete. Als ich zum Frühstück heruntergekommen bin, war er beim Zeitunglesen. Mrs   Bennett schwirrte herum, doch ich habe sie gebeten, uns allein zu lassen. Hugo hat mich freudig angestrahlt, ist aufgestanden, hat mir den Stuhl hingehalten und mir einen Kuss auf die Wange gegeben.
    »Wie geht es dir heute Morgen, mein Liebling?«
    »Hugo, ich muss mit dir reden. Über gestern Nacht.« Meine Stimme hat hörbar gebebt.
    »Selbstverständlich.« Er lächelte immer noch. »Aber vielleicht nicht gerade am Frühstückstisch. Wir können später reden, wenn du möchtest. Eines wollte ich dir allerdings sagen, Laura. Ich will dir dafür danken, dass du mit Alexa so lieb bist. Es war schwierig zwischen ihrer Mutter und mir, aber sie war zu jung, um es zu verstehen. Ich bin so froh, dass wir in der Lage sind, ihr ein stabiles Zuhause zu bieten, während sie aufwächst – wenigstens für die Tage, an denen sie bei uns ist. Sie könnte sich keine bessere Stiefmutter wünschen.«
    Und das war alles! Ich war so entzückt darüber, dass er fand, ich sei lieb mit Alexa, dass es mir kleinlich vorkam, diesen Moment zu zerstören. Das Gespräch fand also nie statt. Doch inzwischen betrete ich mein Schlafzimmer nie ohne ein banges Gefühl. Die Angst, ein Geschenk von Hugo auf dem Bett vorzufinden und alles, was es ankündigt, erfüllt meine Tage mit bösen Vorahnungen und meine Abende mit Furcht und Schrecken.
    Und ich habe niemanden, dem ich davon erzählen kann. Ich habe dich ja nicht mehr.
    Aufgeben werde ich diese Ehe aber nicht. Ich muss eine Möglichkeit finden, wie ich es besser machen kann – aber zum Aufgeben bin ich nicht bereit. Stell dir vor, wie es Alexa treffen würde!
    Genau das wollte ich dich nämlich fragen. Ich habe dich angerufen. Nicht nach den ersten paar Malen, denn da habe ich mich so schrecklich geschämt, aber nachdem es monatelang so weitergegangen ist und nicht besser wurde. Hugo war so zufrieden mit sich selbst. Ich habe dann noch mal versucht, das Thema zur Sprache zu bringen, doch es hatte den Anschein, als habe er tatsächlich gedacht, ich würde es genießen! Ich habe versucht ihm zu erklären, dass ich mehr Liebe machen wollte, doch dann wollte er wissen, ob ich etwa seine Performance im Bett kritisierte, und da konnte ich natürlich nicht Ja sagen. Ich habe angedeutet, dass ich vielleicht manches noch lernen müsste und ob wir daher ein paar alternative Ansätze ausprobieren könnten, doch er hat bloß seufzend seine Zeitung zusammengefaltet und so in etwa gesagt: »Laura, du musst mir da wirklich vertrauen. Wir sind keine Teenager mehr. Du musst dich doch weiterentwickeln. Du musst verstehen, worum es beim Sexualleben von Erwachsenen geht. Ich verspreche dir, dass du es mit der Zeit zu schätzen lernen wirst.«
    Verdammt, das werde ich nicht . Doch er ist so geschickt, so überzeugend, und deshalb wollte ich mit dir reden. Ich habe abgewartet, bis Hugo in seinem Arbeitszimmer beschäftigt war, und habe dich dann von meinem Schlafzimmer aus angerufen. Ich weiß, ich habe unzusammenhängendes Zeug geredet – aber es war einfach so schwierig, darüber zu sprechen, sogar mit dir. Ich musste dich treffen, ich wollte dir die Unterwäsche zeigen. Für einen kurzen schrecklichen Moment hatte ich gedacht, Hugo hätte uns reden hören, und hatte wirklich große Angst. Aber das konnte nicht sein. In dem Fall hätte er euch beide nicht zum Abendessen eingeladen, und er hat es auch nie erwähnt. Wir hatten zwar vor dem Abendessen keine Zeit zum Reden, doch ich

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