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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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frivol.
    »Ich stecke in Schwierigkeiten, Deacon«, sage ich. »Sehr, sehr tief.«
    Ronny legt ihr iPhone auf den Tisch und guckt demonstrativ ein Video. »Das kann ich verstehen, Dan. Ist das ein Tanga, den du da trägst?«
    »Dann hast du den Clip ja gesehen. Man hat mich provoziert.«
    Ronnie tippt auf ihr Display. »Sieht aus, als hättest du selbst auch ein bisschen was dazu beigetragen. Das sind zwei Kollegen, die du da verprügelst. Fortz ist sogar zweifach dekoriert.«
    »Dekoriert? Wie ein Weihnachtsbaum?«
    Ronnie lächelt und erinnert mich an einen Wolf, dem ich mal begegnet bin. »Weihnachtsbaum. Ich könnte mich totlachen, Dan«, sagt sie, wobei sie allerdings nicht sonderlich amüsiert wirkt.
    »Ich brauche Hilfe, Ronnie.«
    »Ja, vor allen Dingen bei der Kleiderwahl.«
    »Ich mein’s ernst, Ronelle. Das Leben einer Frau ist in Gefahr. Vielleicht ist es schon zu spät.«
    »Wo wir’s gerade mit Filmtiteln haben, hier ist einer für dich: Daniel McEvoy in Pink-Tanga .«
    Ich haue auf den Tisch. »Der ist nicht pink, der ist rot. Sieht doch jeder Idiot, dass der rot ist. Durch die Pailletten wirkt das vielleicht pink, aber das ist auch alles.«
    Ronnie ist hocherfreut. »Wow, Tangameister! Ich bin doch hier, oder? Wie verlangt, bin ich alleine erschienen, womit ich gegen sämtliche Dienstvorschriften verstoße, möchte ich hinzufügen. Also wessen Leben ist in Gefahr, und wie kam es zu diesem Video?«
    Ich erkläre die Sachlage kurz und knapp. Die Entführung, das Pornostudio, meine Tante Evelyn. Die Geschichte ist spannend, also hört Ronnie aufmerksam zu. Sie mag ein bisschen durchgeknallt sein, aber sie ist Polizistin durch und durch.
    Einmal hat sie zu mir gesagt:
    Ich bin ein eingefleischter Cop, Dan. Wenn du mir jemals weh tust, weißt du, was dann passiert?
    Sag’s nicht. Du blutest blau?
    Nein. Mein Blut ist rot, du Blödmann, aber ich werde dich über deine Rechte aufklären und dich wegen Körperverletzung an einer Beamtin windelweich prügeln.
    Als ich fertig bin, lässt Ronnie die Information erst mal sacken und überlegt sich Fragen.
    »Du verarschst mich nicht?«
    »Nein. Ehrenwort.«
    »Wenn du mich nämlich verarschst …«
    »Ich verarsch dich nicht. Sehe ich so aus?«
    »Nein, aber du riechst so.«
    »Das ist der beschissene Hudson. Wahrscheinlich hab ich mir Hepatitis geholt.«
    Ronelle stellt sämtliche Ketchup- und Senfflaschen in einer Reihe auf.
    »Okay. Diese Frau, Costello, engagiert Fortz und Krieger, damit sie dich aus dem Weg räumen.«
    »Ja, wobei ich vermute, dass die sich das mit dem Folterporno selbst ausgedacht haben.«
    Ronnie wirft Salz- und Pfefferstreuer um. »Die beiden haben Angst und Schrecken verbreitet, seit sie in Misskredit geraten sind und das Revier in der City verlassen mussten. Zuletzt wurden sie gesehen, wie sie sich humpelnd von einer Unfallstelle verzogen haben.«
    Das enttäuscht mich, da ich mir beim Anblick einer Sternschnuppe inständigst gewünscht hatte, dass Krieger und Fortz tot, vollgeschissen, mit heraushängenden Schwänzen und in Borat-Schwimmanzügen in ihrem Streifenwagen gefunden wurden.
    Ronnie stellt Ketchup und scharfe Soße auf den Serviettenhalter. »Deine Tante sitzt jetzt also bei der bösen Stiefmutter im Penthouse?«
    »Ist meine Tante der Ketchup?«
    Ronelle schaut düster. »Nein, die verfluchte Soße. Was ist los mit dir, haben sie dir das Hirn amputiert?«
    »’tschuldigung. Also die hier, ja? Ja, das kommt ungefähr hin. Meine Tante und Edit hocken zusammen im Serviettenhalterpenthouse.«
    »Willst du dich über mein veranschaulichendes Bild lustig machen?«
    »Was? Um Gottes willen. Das ist sehr hilfreich.«
    »Ist eine anerkannte Polizeitechnik. Falls so was Mister Pink-Tanga nicht schick genug ist, suchst du dir vielleicht besser eine andere Polizisten-Freundin.«
    Ich weiß, dass mich Ronelle hinhalten will, aber sie hat nun mal alle Würzsoßen in der Hand. »Nein, mir gefällt dein Schaubild. Dadurch wird alles kristallklar.«
    Dass ich mir so viel Mühe mit der Wortwahl gebe, beschwichtigt Ronnie ein bisschen.
    »Kristallklar, hm? Du bist wirklich verzweifelt.«
    »Komm schon, Ronnie, du musst uns nur mit deinem Dienstausweis in das Penthouse schleusen. Dann kann Eve aus freien Stücken gehen.«
    Ronelle zieht das Papier von einem Stück Würfelzucker.
    »Bin ich das?«, frage ich sie. »Der Würfelzucker?«
    »Es dreht sich nicht immer alles nur um dich, Dan«, sagt sie und steckt sich den Zucker in den Mund.

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