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Hiobs Brüder

Titel: Hiobs Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Armbrustschützen, berichtete der Späher.
    Kaum hatte er geendet, da tauchten in der Ferne die ersten Banner auf.
    Henry und die übrigen Kommandanten, die sich vor seinem Zelt eingefunden hatten, um den Bericht des Spähers zu hören, waren schon gerüstet.
    »Sattelt mein Pferd, beeilt euch«, wies der junge Herzog seine Knappen an. »Also, Monseigneurs, wie besprochen: Alan, du befehligst die Vorhut. Gloucester, Ihr die linke Flanke, Ihr die rechte, Leicester, ich die Mitte.«
    Die drei Männer nickten. Alan trat zu Ælfric und Athelstan, die in der Nähe warteten. »Macht euch bereit«, sagte er leise. »Sie werden in einer Stunde hier sein. Es kann jetzt sehr schnell gehen.«
    Die beiden Ritter nickten und wollten davongehen, aber Alan war noch nicht ganz fertig. »Ich nehme an, dass Eustache Stephens Vorhut anführen wird. Es ist nicht nötig, das den Männern zu sagen; ich will nicht, dass sie sich nur vor einem Namen fürchten. Aber macht ihnen klar, dass wir uns keine Fehler erlauben können.«
    »Wird gemacht, Mylord«, versprach Ælfric, und sie eilten davon.
    Vater Bertram, Henrys Kaplan, trat aus seinem Zelt und kam zu ihnen herüber, um Henry und seinen Kommandanten die Beichte abzunehmen. Um sich selbst und ihnen Peinlichkeiten zu ersparen, kehrte Alan dem Zelt den Rücken und ging ein paar Schritte am Ufer entlang.
    Nicht lange, und die schemenhaften Gestalten in der Ferne nahmen klarere Formen an. Eine gewaltige Staubwolke hüllte die marschierende Armee ein, sodass sie wie ein riesenhaftes Ungeheuer aussah, das sich langsam über die Ebene auf den Fluss zuwälzte. Doch als sie näher kam, verflüchtigte sich die beunruhigende Illusion, und Alan erkannte ohne Überraschung, dass die Royalisten bereits in dreiteiliger Schlachtordnung marschierten.
    Er machte kehrt. Ihre eigenen Truppen waren dabei, sich zu formieren, aber sie waren zu langsam. »Henry«, rief er gedämpft durch den Zelteingang. »Genug gebetet!«
    Henry, Gloucester und Leicester kamen aus dem Zelt, warfen einen Blick nach Osten und setzten die Helme auf. Henry umarmte sie kurz, Alan als Letzten. »Gott sei mit dir, Cousin.« Seine Augen funkelten, aber seine Miene war grimmig. Das war es, was Henry zu einem so gefährlichen Feldherrn machte, wusste Alan: Er liebte die Herausforderung eines Kampfes, genoss es, seine Kräfte und seine Schläue mit der seines Gegners zu messen, aber er ließ sich nicht zum Übermut verleiten. So leichtsinnig er auch in vieler Hinsicht sein mochte, vergaß er doch niemals, dass das Vergießen von Blut eine ernste Angelegenheit war.
    »Gott sei mit uns allen, Henry«, antwortete Alan, saß auf und ritt an die Spitze der Vorhut.
    Vielleicht noch eine halbe Meile entfernt, hielt König Stephens Armee an. Sie bildete eine geschlossene, gerade Linie, sodass sie beinah wie ein angelsächsischer Schildwall aus alten Liedern aussah, nur dass Stephens Vorhut beritten war. Drei Gestalten lösten sich aus der Formation, ritten einige Längen vor und trafen zusammen. In der linken Flanke bildete sich eine Gasse, ein weiterer Reiter kam hindurch und schloss sich der kleinen Gruppe an.
    »Strategische Beratungen?«, spöttelte Ælfric. »Ein bisschen spät, oder?«
    Alan gab keinen Kommentar ab. Was immer es war, das Stephen noch mit seinen Kommandanten zu erörtern hatte, es schien eine längere Debatte zu werden.
    »Worauf zum Henker warten sie denn?«, fragte Athelstan ärgerlich. Er war nervös.
    »Vielleicht darauf, dass die Garnison von Crowmarsh sich ihnen anschließt«, erwiderte Alan. »Simon de Clare schätzt, dreihundert Mann. Darauf zu warten lohnt sich.«
    Eine halbe Stunde verging in gespenstischer Stille. Immer noch berieten die Royalisten. Und das Tor von Crowmarsh Castle blieb geschlossen. Auch auf der Brustwehr regte sich nichts. Man hätte meinen können, die Burg sei verlassen.
    »Ich fange an, mich zu fragen, ob der hochehrenwerte Richard de Clare da drinnen gerade beschließt, die Seiten zu wechseln«, sagte Ælfric.
    »Es wäre möglich«, räumte Alan ein. Nach allem, was Simon ihm über seinen Cousin erzählt hatte, war der bezüglich seiner Loyalität zu König Stephen und vor allem zu Eustache de Boulogne ziemlich ins Grübeln geraten.
    Eine weitere Viertelstunde standen sie in voller Rüstung unter der sengenden Julisonne, als Henry es nicht länger aushielt und an die Spitze der Vorhut galoppiert kam.
    »Was ist da drüben los?«, grollte er.
    Alan zuckte ratlos die Schultern. »Wir fragen

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