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Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Titel: Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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darf.«
    Lächelnd streifte NuNdUuN dem zitternden Hiob den durchlöcherten, vollgesogenen Pullover hoch, fuhr ihm sanft über die Brust, nahm die Wunde in der Hand mit fort, pustete sie in den Wind wie Löwenzahnsamen.
    »Die Kugel werde ich dir lassen, zum Gedenken. Sie wird dir keine großen Schwierigkeiten bereiten, außer wenn du anfängst zu lieben, was für jemanden in deiner Position ohnehin nicht von Vorteil ist.«
    »Fahr ... zur ... Hölle, du verdammter ... Bastard.«
    »Natürlich tue ich das. Und es ist verdammt viel schöner dort als in einem der Länder, für die du dich so abstrampelst, das kannst du mir glauben.«
    NuNdUuN stand auf und atmete den frischen Wind. Sich selbst musste er eingestehen, dass es hier oben ab und zu wirklich gut roch, besonders, wenn Menschen geblutet hatten in der Nähe. Mit Genugtuung vergegenwärtigte er sich, dass er hier auch schon fast herrschte. So viele arbeiteten ihm zu. Das letzte bisschen Widerstand war nur noch eine Frage der Zeit.
    Aus der Innentasche seines sandbraunen Blazers zog er ein paar nagelneue Lira-Scheine, strich mit den Fingern darüber und verwandelte sie so in Dollars.
    »Hier hast du ein paar Scheine für den Rückflug, mein Freund. Das bisschen, was du noch in deiner Gesäßtasche hast, hat mittlerweile so weit gelitten, dass es wohl an keiner Schalterstelle mehr akzeptiert werden dürfte.« Er legte Hiob das Geld langsam auf den Bauch, wie manche Männer das bei Huren tun.
    »Danke«, knurrte Hiob, sich immer noch links die Brust haltend.
    »Keine Ursache. War wirklich gute Arbeit mit Otts, meine Hochachtung. Für das nächste Mal werde ich mir etwas wirklich Schwieriges ausdenken müssen.«
    Die Hände in den weiten Hosentaschen, die Hosen noch immer hochgekrempelt und barfuß, schlenderte der Monarch lässig davon. Ein Paar maßgefertigter italienischer Schuhe und schwarze Socken blieben bei Hiob zurück, und der hütete sich, sie auch nur begehrlich anzusehen. Sollte ein Landstreicher sich mit den Schuhen des Teufels in eine dolle Geschichte verwickeln, Hiob hatte wirklich Sorgen genug.
    Bis zum Morgengrauen blieb er am Ufer des Baches sitzen, den Reperkussionen der Kugel in seinem Herzen nachlauschend, dann stand er auf, versuchte, die unbemerkt am Körper getrocknete Kleidung einigermaßen zu glätten, was aber keinerlei Erfolg zeitigte, gab es schließlich wütend auf und stapfte in irgendeine Richtung davon. Flughäfen, das wusste er, gab es schließlich überall auf diesem Scheißplaneten, selbst mitten in der Wüste, weit draußen auf dem Meer.

BONUS TRACK ONE
    Attorney Demetrio Hogue stand vorm Badezimmerspiegel und betrachtete den Elektrorasierer in seiner Hand.
    Seine Frau lehnte am Türrahmen, den weißen Bademantel vorne locker geöffnet. »Was ist los? Kaputt?«
    Hogue schüttelte den Kopf, ließ die Schutzkappe drüberschnappen und packte das Gerät weg.
    »Ich werde mir einen Nassrasierer kaufen, Darling. Ich glaube, das ist sicherer.«

BONUS TRACK TWO
    Die Verbitterung in Hiobs Gesicht, als er die taz aufschlug und schon auf Seite 2 etwas las von einem schwer unter Kontrolle zu bekommen gewesenen Feuer im Hermsdorfer Hubertuskrankenhaus, dem acht Babys auf der Säuglingsstation zum Opfer gefallen waren und sonst weiter niemand, war geradezu ikonisch.

BONUS TRACK THREE
    Goldene Spuren in seinem seidig dunklen Fell maskierten die Teile seines Körpers, mit denen er in ihr gewesen war, und angenehmes Erstaunen darüber, wie viele es waren, durchdrang sanft die Deckung aus heimeliger Schläfrigkeit und körperlicher Erschöpfung, die alles war, was Aries im Augenblick besaß.
    NuNdUuN lächelte auf sie herab, die schwarzen Tieraugen von weißen Zähnen kontrastiert, und ihre helle Hand folgte seinem Lächeln über die symmetrischen Muskelfelder seiner Brust.
    »Hast du an ihn gedacht?«, fragte er mit dem Brummen eines Bären, und die Flammen, die ihr gemeinsames Lager umzüngelten, wechselten leicht die Farbe.
    »Ja«, gab sie offen zu. »Ich denke oft an ihn. Er fasziniert mich.«
    »Kann er dich an der Hand nehmen und führen, so wie ich?«
    »Nein. Er ist ein Schwächling im Vergleich zu dir.«
    »Kann er dir die ganze Schöpfung zeigen in einem Tropfen Feuchtigkeit?«
    Sie schüttelte den Kopf, rollte sich auf die Seite, zog die Beine an.
    »Hat er dir jemals das Gefühl gegeben, sterblich zu sein?«
    Sie sah ihn an, die Augen fast geschlossen, feucht schimmernd zwischen den Wimpern. »N-n.«
    NuNdUuN blickte hinaus ins von

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