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Hippolyt Hermanus 01 - Vino Criminale

Hippolyt Hermanus 01 - Vino Criminale

Titel: Hippolyt Hermanus 01 - Vino Criminale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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hat. Der Rest war eine perfekt koordinierte Polizeiaktion. Ich bin bereits dafür belobigt worden.«
    »Sehr schön, das freut mich zu hören. Hoffentlich weiß man auch ihre Arbeit im Fall Fabri und Gianfranco Angelo zu würdigen.«
    »Allora«, der Maresciallo rückte wieder verlegen an seinem Krawattenknoten, »es wäre natürlich besser, Fabri wäre mir nicht entkommen. Und leider fehlt die Leiche. Das kommt auch schlecht an. Ein Mord ohne Leiche ist immer verwirrend. Außerdem möchte Luciana ihrem Mann ein ordentliches Begräbnis angedeihen lassen. Sie verstehen, was ich meine?«
    Hipp goss den restlichen Rotwein in Sabrinas Glas. Sie hatte in der Zwischenzeit ihre Dessertvariationen gegessen und dabei dem Gespräch aufmerksam gelauscht, ohne sich einzumischen.
    »Haben Sie wirklich in allen Gärtanks nachgeschaut?«, fragte sie. »Und was ist mit den Barriquefässern, davon gibt es hunderte.«
    »Barriquefässer? Nein, die haben wir noch nicht kontrolliert«, gab Viberti zu. »Sie fassen jeweils zweihundertfünfundzwanzig Liter«, überlegte er laut, »da passt ein erwachsener Mann wohl kaum rein.«
    »Vielleicht wurde er geteilt«, sagte Sabrina.
    »Geteilt? Aber Signorina, wie unappetitlich. Allerdings …«
    »Sparen Sie sich die Mühe«, meinte Hipp, »in den Barriquefässern werden Sie Gianfrancos Leichnam nicht finden. Fabri war sich sicher, dass wir bei der Suche keinen Erfolg haben werden, sehr sicher.«
    »Wie kann er das?«
    Hipp dachte nach. »Ja, wie kann er das?« Er sah Sabrina an, dann den Maresciallo. Er nahm einen Stracchino von Vibertis Käseteller. Trank sein Weinglas aus. Stand auf, ging ans große Fenster. Verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Kam zurück. Betrachtete seinen Stuhl, setzte sich wieder. »Ich glaube, ich weiß, wo Fabri den Leichnam seines Vaters versteckt hat«, sagte er unvermittelt. »Ich bin mir sogar ziemlich sicher.«
    Viberti beugte sich nach vorne. »Professore, Sie werden mir langsam, aber sicher unheimlich.«
    »Dazu besteht kein Anlass. Es ist ganz einfach. Sabrina, wo fühlt sich Luciana ihrem verstorbenen Mann am nächsten? Maresciallo, was hat Fabri unmittelbar nach Gianfrancos Tod mit eigenen Händen errichtet?«
    »Die Bank«, flüsterten beide nahezu synchron, »unter dem alten Kastanienbaum.«
    »Findet ihr nicht«, sagte Hipp, »dass das Betonfundament reichlich groß geraten ist?«
    Der Maresciallo sprang auf und schüttelte Hipp aufgeregt die Hand. »Das Fundament der Bank, naturalmente! Grazie. Mille, mille grazie, Professore. Sie haben Recht, naturalmente, logico!« Viberti umarmte Hipp und küsste Sabrina. »Ich muss sofort weg. Scheinwerfer organisieren, einen Pressluftbohrer, die Pathologie.« Viberti setzte seine Uniformmütze auf. »Professore?«
    »Ja?«
    »Und falls Ihnen heute Nacht noch einfallen sollte, wo sich Fabri versteckt hält, sagen Sie mir bitte sofort Bescheid. Versprochen?«
    »Ich fürchte, lieber Maresciallo«, antwortete Hipp, »das ist und bleibt ganz allein Ihre Aufgabe.«
    Sabrina lächelte vieldeutig. »Und außerdem wird Hipp heute Nacht keine Zeit zum Nachdenken haben. Versprochen!«
    »Keine Zeit zum Nachdenken, ich verstehe. Signorina, che bello. Ich lasse Sie alleine. Erst die Leiche, dann Fabri. Nessun problema!«

    FINE

Supplemento
    Der folgende Anhang macht den Versuch, die wichtigsten Informationen zum italienischen Wein auf relativ wenigen Seiten zusammenzufassen. Was angesichts der Vielfältigkeit der italienischen Weinlandschaft ein einigermaßen aussichtsloses Unterfangen darstellt. Da es für die Konzentration aufs Wesentliche zudem kaum objektive Auswahlkriterien gibt (schon gleich gar nicht bei der Selektion der vorgestellten Weinerzeuger), hat sich der Autor deshalb von seinen eigenen Interessen und Vorlieben und auch vom allgemeinen Bekanntheitsgrad leiten lassen. Der Anhang erhebt also dezidiert keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Trotzdem: Wer die folgenden Kapitel liest, zudem künftig gelegentlich in ihnen nachschlägt, der hat sich ein Basiswissen über italienischen Wein angeeignet, mit dem sich durchaus renommieren ließe.

    Der Anhang ist nach Weinbauregionen gegliedert. Sie finden also beispielsweise die Stichwörter Barolo und Barbaresco unter Piemont, die beiden Rotwein-Legenden Tignanello und Sassicaia dagegen bei der Toskana. Sollten Sie bei der Zuordnung unsicher sein, hilft ein Register am Ende des Buches, in dem alle Weinbegriffe (Rebsorten, Anbaugebiete, Erzeuger) in alphabetischer

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