obligatorisch war, aber auch heute zu vielen Weinen ihren Beitrag leistet.
Carmignano
Traditionsreiches Weinbaugebiet westlich von Florenz, in dem schon seit über 200 Jahren dem Sangiovese als Begleiter Cabernet Sauvignon zugeführt wird – was also nicht erst eine Erfindung der Super-Toskaner ist.
Case Basse
Gianfranco Soldera ist der große Traditionalist unter den Brunello-Winzern. Er lehnt kontrollierte Gärtemperaturen ebenso ab wie Barriques. Mit dem Ergebnis, dass sein Brunello wohl so authentisch ist wie kaum ein anderer – und von vielen Weinkennern als das Nonplusultra in Montalcino angesehen wird. Zweitwein:
Intestieti
.
Montalcino, Tel. 05 77 – 84 85 67
E-Mail:
[email protected] Internet: www.casebasse.it
Chianti
Der Chianti-Wein hat seine Krise schon hinter sich. Im klassischen Behälter, dem bastumflochtenen Fiasco, war er in der Nachkriegszeit qualitätsmäßig auf die schiefe Bahn geraten. Es wurde wesentlich mehr Chianti verkauft, als im Chiantigebiet überhaupt hergestellt werden konnte. Schon äußerlich will der Chianti von heute mit dieser unrühmlichen Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Die Rotweine in der klassischen Bordeaux-Flasche genügen längst wieder hohen bis höchsten Ansprüchen. Seit 1967 ist mit dem DOC -Gesetz die Anbaufläche fest umgrenzt ( DOC = Denominazione di origine controllata). Und seit 1984 beschränkt die DOCG -Regelung zusätzlich die Produktion ( DOCG = Denominazione di origine controllata e garantita). Der Chianti wurde früher aus verschiedenen roten und weißen Rebsorten gekeltert, wobei die Relationen innerhalb bestimmter Toleranzen festgeschrieben waren. Nach der berühmten Formel des Barons Ricasoli aus dem 19. Jahrhundert dominierte die Sangiovese-Traube, hinzu kamen Canaiolo, Trebbiano, Malvasia und andere Sorten. Heute sind die weißen Traubensorten Trebbiano und Malvasia aus dem Chianti verschwunden (beim Riserva nicht mehr erlaubt), dafür sind für den Verschnitt mit dem weiterhin prägenden Sangiovese auch Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot zugelassen. Auch darf ein Chianti mittlerweile ausschließlich aus Sangiovese bestehen. Alle Weine im Chianti-Gebiet, die sich nicht an die Vorgaben halten, laufen unter VdT (Vino da tavola) oder IGT (Indicazione Geografica Tipica). Mit dem Nebeneffekt, dass sich hinter IGT (eigentlich eine Klassifikation unter DOC ) viele der hochwertigsten, kreativsten und teuersten Weine der Toskana verbergen – einfach deshalb, weil sie mit den Regeln gebrochen haben. Aber auch bei den regelkonformen Weinen ist Chianti nicht gleich Chianti. So gibt es im Chianti acht Unterzonen: Classico (im Herzen des Chianti zwischen Florenz und Siena), Rufina (kleines, aber feines Chianti-Gebiet nordöstlich von Florenz), Colli Fiorentini (südlich von Florenz), Montalbano (bei Montecatini), Montespertoli, Colline Pisane (bei Pisa), Colli Aretini (bei Arezzo) und Colli Senesi (rund um Siena). Es gibt mehrere Konsortien, darunter das »Consorzio Chianti Classico« mit dem Gallo Nero und das »Consorzio Chianti Putto« (außerhalb der Classico-Zone) mit einem Engelchen auf der Banderole.
Colli Aretini, Colli Fiorentini, Colline Pisane, Colli Senesi
Unterzonen des Chianti (s. dort).
Elba
Die Weine der Insel schaffen nur selten den Sprung aufs Festland, das müssen sie auch nicht, denn die Nachfrage vor Ort ist dank des intensiven Fremdenverkehrs groß genug. Der eisenhaltige Boden Elbas verleiht manchen Weinen einen besonderen Charakter (v.a. Sangiovese und Trebbiano).
Felsina
Die traditionsreiche Fattoria Felsina liegt im schon zu Siena gehörenden südlichen Teil des Chianti-Classico-Gebietes. Berühmt ist der vielfach ausgezeichnete
Fontalloro
, ein klassischer Vertreter der Super-Toskaner (Sangiovese, 18 Monate Barrique). Außerdem der Chianti Classico
Rancia Riserva
, hinter dem sich auch ein sortenreiner Sangiovese verbirgt, der Cabernet
Maestro Raro
und der Chardonnay
I Sistri
– alle in Barriques ausgebaut.
Castelnuovo Berardenga, Via del Chianti, Tel. 05 77 – 35 51 17
E-Mail:
[email protected] Fonterutoli
Das Castello di Fonterutoli macht einen hervorragenden Chianti Classico (
Castello di Fonterutoli
), der im edlen Wettstreit mit dem Merlot-Sangiovese-Verschnitt
Siepi
liegt. Der
Poggio alla Badiola
ist dagegen ein fast sortenreiner Sangiovese (mit kleinen Anteilen Merlot und Cabernet). Aus der Maremma kommt der
Morellino di Scansano
.
Castellina in Chianti,