Hippolyt Hermanus 01 - Vino Criminale
naturalmente questa è l’occasione del secolo.«
»Eine Jahrhundertchance? Ganz genau. Und du bist dafür verantwortlich, dass alles klappt, capice?«
Panepinto hob die Hände. »Dottore, come sempre. Wo soll …«, er sah zur Seite und räusperte sich, »wohin darf ich die Ware liefern?«
Lausitz lächelte. »Sie wäre für Banausen zu schade, findest du nicht? Also erwarte ich die Lieferung bei mir zu Hause in Montalcino. Ich glaube, ich werde meinen privaten Weinkeller völlig neu arrangieren.«
»Völlig neu, ich verstehe …«
»Ich muss mir noch einen Platz für die Gläsersammlung überlegen. Themenwechsel, was gibt’s Neues bei der Tenuta del Leone? Hast du was über diesen Wahnsinnigen erfahren, wie hieß er doch gleich, Hippolyt Hermanus, diesen Halbverrückten, der den Verkauf der Tenuta del Leone blockiert und stattdessen meine Fattoria kaufen will?«
Da sich Lausitz bei den letzten Worten etwas erregt hatte, versuchte Panepinto die Stimme seines Herrn zu dämpfen. »La prego, dottore, a bassa voce …«, flüsterte er. »Allora, ehrlich gesagt, habe ich leider nicht viel herausbekommen. Aber wir sollten ihn nicht unterschätzen …«
»Was heißt unterschätzen? Hat er vielleicht Geld? Nein, hat er nicht. Die Tenuta del Leone ist pleite, basta!«
»Ich bin mir da nicht mehr so sicher …«
»Was willst du damit sagen? Verdirb mir nicht den schönen Tag!«
»Ich habe mit der Banca Agricultura gesprochen. Dort ist eine Zahlung auf das Konto von Luca und Mira Pertini avisiert worden …«
»Na und? Eine kleine Zahlung rettet ihnen nicht den Arsch.«
Panepinto hüstelte. »Ich sagte nichts von einer kleinen Zahlung. Wie ich gehört habe, soll es sich um einen hohen sechsstelligen Betrag handeln.«
Lausitz schaute ungläubig. »Habe ich richtig gehört? Sagtest du sechsstellig?«
»Sì, Dottore, und dabei soll es sich nur um die erste Rate handeln.«
»Wo kommt denn dieses Geld her? Jetzt versteh ich überhaupt nichts mehr.« Lausitz schlug mit der Faust auf den Tisch. »Da hat doch dieser Hippus Hermolyt seine schmutzigen Finger im Spiel …«
»Hippolyt Hermanus«, korrigierte Panepinto.
»Diese Schweinebacke versucht uns auszutricksen. Aber der wird sich noch wundern.« Lausitz fuhr sich andeutungsweise mit dem Messer über die Kehle.
Panepinto sah beunruhigt zu den Nachbartischen. »Ich habe verstanden, ich werde mit ihm also ein ernstes Gespräch führen.«
Lausitz schüttelte den Kopf. »Serafino«, sagte er, jetzt ganz leise, »du hast mich nicht verstanden. Aber ein Schritt nach dem anderen. Morgen wickeln wir zunächst unsere Lieferung ab. Und danach werde ich dir erläutern, was es für eine tiefere Symbolik hat, wenn ich mit einem scharfen Messer …«
62
M aresciallo Viberti saß mit trauriger Miene hinter seinem Schreibtisch.
»Ich bin untröstlich«, sagte er, »gerade heute habe ich überhaupt keine Zeit. Und außerdem kommt Ihr Besuch überraschend, wirklich überraschend.«
»Aber trotz allem nehmen Sie sich doch gerade die Zeit, mit mir zu sprechen, Maresciallo. Das ist sehr freundlich von Ihnen«, erwiderte Sabrina.
Viberti schlug die Hände zusammen. »Signorina, ich spreche nicht vom Sprechen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es wäre mir unter normalen Umständen ein außerordentliches Vergnügen, Sie zum Mittagessen einzuladen.«
»Aber Maresciallo, damit hätte ich nie gerechnet.«
»Weil Sie mich nicht kennen, Signorina. Ein gutes Essen ist die beste Grundlage für ein gutes Gespräch, glauben Sie mir. Sie sagten, Sie wohnen in Monforte d’Alba in der Villa Beccaris?«
»Ganz richtig, Maresciallo.«
»Ein schönes Hotel. Aber was für ein Unglück. Ganz in der Nähe wäre die Trattoria della Posta*. Ich sage Ihnen«, Viberti schmatzte genussvoll, »die gefüllten Wachteln in Barolo-Sauce, einfach delicioso.«
»Wir können das ja nachholen.«
»Ein guter Vorschlag, Signorina, vortrefflich. Aber ich bin trotzdem überrascht, Sie hier zu sehen. Vom Professore habe ich gehört …«
»Professore?«
»Sì, Signor Hermanus. Ich nenne ihn mittlerweile Professore. Er macht einen außerordentlich klugen Eindruck auf mich, und außerdem ist es einfacher auszusprechen. Also, der Professore hat gesagt, Sie wären nach Amerika geflogen.«
»Sie sind in Kontakt mit Hippolyt Hermanus?«
»Naturalmente, in engem Kontakt. Wir haben erst vor einer Stunde telefoniert.«
Sabrina sah Viberti treuherzig an. »Sie müssen mir etwas versprechen.«
»Alles,
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