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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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Trüffelsuche. Die Erde auf dem Bett ist völlig natürlich, ökologisch einwandfrei …«
    Sabrina lachte. »Hör auf, geh unter die Dusche und zieh dir was Frisches an. Wann hast du uns einen Tisch reserviert?«
    »Einen Tisch? Noch gar nicht. Wie spät ist es?«
    »Acht Uhr abends.«
    Er schaute sie ungläubig an. »Wirklich? Schon so spät? Da habe ich wohl verschlafen.«
    »Das ist ein gutes Zeichen. Scheint, dass du mit dem Fall tatsächlich abgeschlossen hast.«
    »Ja«, bestätigte er, »das überzeugt sogar mich.«
    »Und wer so aussieht, der hat auch keine andere Frau im Bett.«
    »Na, wenigstens etwas.«

    Eine knappe Stunde später saßen sie in der Osteria Nuova, hatten eine Flasche Hauswein auf dem Tisch, einen Brotkorb und Antipasti. Kein Feinschmeckermenü, sondern einfache, aber gute und ehrliche Hausmannskost. Es hätte sogar Trüffeln gegeben, aber da Sabrina keine mochte, verzichteten sie darauf.
    Sabrina stellte fest, dass es bei Hipp keiner großen Anstrengung bedurft hatte, wieder zu seinem üblichen Äußeren zurückzufinden. Eigentlich hatte er überhaupt nichts gemacht, sich nicht einmal rasiert, nur ausgiebig geduscht, die Haare zum Pferdeschwanz gebunden, ein altes, ursprünglich mal sehr teures Cordsakko angezogen, fast saubere Jeans und ausgetretene Cowboystiefel. Dazu seine große Gestalt, der lässige Gang, der irgendwie abwesend wirkende Gesichtsausdruck – und schon hatten ihm die Mädels an den vorderen Tischen der Osteria neugierige Blicke zugeworfen. Sabrina lächelte. Es konnte einer Frau Schlimmeres passieren, als sich mit Hipp in der Öffentlichkeit sehen zu lassen.
    Da sie es unbedingt wissen wollte, erzählte er von den Ereignissen der letzten Tage. Einer genaueren Persönlichkeitsbeschreibung von Gina ging er aus dem Weg, indem er auf ihr bevorstehendes Treffen verwies. Und obwohl er wirklich nicht mehr daran denken wollte, führte er auch die Argumente an, die für Amedèo Steinknecht als Mörder von Rettenstein sprachen. Womit er seine selbst gestellte Mission erfüllt habe. Übrigens seien sie morgen zu Kaffee und Nusskuchen bei Maria Battardi eingeladen, der früheren Haushälterin von Hubertus Rettenstein. Eigentlich habe er keine Lust …
    »Aber wir gehen hin«, erklärte Sabrina.
    »Ja, das tun wir. Ihre Torta di noci soll vorzüglich sein. Das hat mir sogar Viberti erzählt.«
    »Und der muss es wissen!«

66
    M aria Battardi war mit Sabrina in die Küche gegangen, um ihr das alte Familienrezept für die Torta di noci* zu verraten, die ihren beiden Gästen so wunderbar geschmeckt hatte. Währenddessen saß Hipp auf dem Sofa und blätterte im Fotoalbum, das ihm die Signora gegeben hatte. Sie hatte in der zurückliegenden Stunde viel von ihrem verstorbenen Ildefonso erzählt. Was für ein toller Partner er gewesen sei. Wie sehr sie ihn geliebt und bewundert habe. Die gelegentlichen Seitensprünge habe sie ihm verziehen, er sei schließlich ein ganzer Mann gewesen, da sei so was unvermeidbar. Aber er habe all ihre Wünsche erfüllt, jedenfalls so weit das im Rahmen seiner Möglichkeiten lag. Er habe sogar ihrem Bruder Carlo geholfen, ihm Geld für den Aufbau der Enoteca geliehen. Und er sei ein großartiger Trüffelsucher gewesen, der beste überhaupt. Wie keinem anderen Trifolao sei es ihm immer wieder gelungen, spektakuläre Riesentrüffel aufzuspüren, die außergewöhnliche Preise erzielt und auch im Ausland für Schlagzeilen gesorgt hätten.
    Um die Fundorte habe er immer ein großes Geheimnis gemacht, was selbstverständlich gewesen sei, das mache jeder Trifolao so, erst recht, wenn es sich wie bei Ildefonso um wahre Goldadern gehandelt habe. Nur seinem geheiligten Trüffeltagebuch habe er die Stellen anvertraut, aber auch da so verklausuliert, dass ein unbedarfter Leser nur wenig damit anfangen könne. Maria Battardi hatte lachen müssen. Ja, ihr Ildefonso sei ein richtiger Furbacchione gewesen, ein Schlauberger, den man nicht so schnell übers Ohr habe hauen können. Im Album hatte sie Hipp ein Foto gezeigt, auf dem Ildefonso sein Trüffeltagebuch mit verschmitztem Grinsen in die Kamera hielt. Es war kleiner als jenes von Carlo, in schwarzes Leder gebunden, mit messingfarbenen Ecken und einer verblassten goldenen Krone.
    Ob er Ildefonsos Diario mal sehen könne, fragte Hipp.
    Nein, das sei leider nicht möglich, hatte Maria etwas kleinlaut gestanden. Sie habe im Rückblick fast ein schlechtes Gewissen, aber sie habe es nach Ildefonsos Tod an Hubertus

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