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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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Respekt entgegenbringt.
    Punto nove: Besonderes Augenmerk gilt bei allen Durchsuchungen dem verschwundenen Teppich aus dem Hause Rettenstein, in dem die Leiche mutmaßlich eingewickelt und in den Weinkeller verbracht wurde. Gleiches gilt für einen Drohbrief, den der Tatverdächtige womöglich aus Rettensteins Schreibtisch entwendet hat. Nach meinem Kenntnisstand waren es ursprünglich drei Briefe. Zwei sind mittlerweile aufgetaucht, der dritte könnte sich noch in seinem Besitz befinden.
    Punto dieci: Der Tatverdächtige wird nach seinen Alibis in beiden Mordfällen befragt.
    Punto undici: Wir rekapitulieren die möglichen Motive. Im Falle Rettensteins gehe ich als Arbeitshypothese von einer Tötung im Affekt aus. Für Carlo, der selbst über großen Ehrgeiz als Trüffelsucher verfügt, war es inakzeptabel, dass Ildefonsos Trüffeltagebuch nicht in der Familie und damit bei ihm verblieb, sondern von seiner Schwester leichtfertig an Hubertus Rettenstein veräußert wurde. Im Bemühen, dieses Tagebuch wieder an sich zu bringen, ist es zum Streit gekommen, der … – ich verweise auf die Punti cinque e sei!«

    »Kommen wir zum Mord an Ildefonso Battardi. Wie gesagt, auch hier haben wir nur eine Arbeitshypothese. Aber sie ist in sich stimmig und von einer hohen Logik.«
    Der Maresciallo schlug am Flipchart die zweite Seite auf.
    »Sottopunto uno: Carlo Battardi ist als ehrgeiziger Trüffelsucher notorisch eifersüchtig auf die Erfolge seines berühmten Schwagers.
    Sottopunto due: Er will seinen Hund Profumo zurück, den er Ildefonso aus finanziellen Gründen überlassen musste. Dies ist selbstverständlich nur über seine Leiche möglich, denn kein erfolgreicher Trifolao trennt sich ohne Nöte von seinem Hund.
    Sottopunto tre: Es existiert ein privates Darlehen von Ildefonso, dessen Rückzahlung Carlo mutmaßlich schwerfällt. Hier ist ein Fragezeichen angebracht, das Motiv ist womöglich von nachrangiger Bedeutung.
    Sottopunto quattro: Als älterer Bruder von Maria sind ihm die häufigen Seitensprünge von Ildefonso verhasst. Er fühlt sich Maria gegenüber in der Pflicht, ihre Ehre zu wahren. Auch hier ist ein Fragezeichen angebracht: siehe Sottopunto tre!«
    Viberti trank einen Schluck Wasser.
    »Kommen wir zu Sottopunto cinque. Carlo möchte das Trüffeltagebuch von Ildefonso an sich bringen, um auf diese Weise von den geheimen Fundplätzen Kenntnis zu gelangen. Die Dechiffrierung der zum Teil geheimen Kürzel erscheint ihm als Schwager möglich.
    Sottopunto sei: Wie wir wissen, hatte Carlo Giardina am gestrigen Tag einen großen Auftritt auf dem Mercato Mondiale del Tartufo. Sein Fund einer Trüffel im Format, wie wir sie vom verstorbenen Ildefonso gewohnt waren, steht im Einklang mit den Sottopunti uno, due e cinque.
    Kommen wir zum Schluss. Wie mir von einem Kriminalpsychologen bestätigt wurde, reichen diese Motive mehr als genügend aus, um bei einer nicht intakten Persönlichkeit einen vorsätzlichen Tötungswunsch zu entwickeln. Gleichwohl haben wir bislang nicht mehr als eine Hypothese. Im Falle des Mordes an Hubertus Rettenstein bleibt natürlich bis zur Überführung von Carlo Giardina weiterhin Amedèo Steinknecht tatverdächtig.«
    Der Maresciallo klemmte sich den Stab unter die Achsel und klatschte in die Hände. »Das war’s, vielen Dank für die Aufmerksamkeit. An die Arbeit, buona fortuna!«

71
    I m Bad ihres Hotelzimmers brannten Kerzen, das Badewasser lief. Gina war nackt und machte Liegestützen. Immer wenn sie zu Boden sank, um zitternd für einen Moment zu verharren, war von Roberta, die unter ihr lag, ein leises Stöhnen zu hören. Die Liegestützen wurden immer langsamer, die Pausen immer leidenschaftlicher, schließlich ließ sie sich mit schmerzenden Oberarmen auf Roberta sinken.
    Später fanden sich die beiden im Schaum der Badewanne wieder, dort ihre Spiele fortsetzend. Zwischendurch tranken sie vom bereitgestellten Spumante, schütteten sich lachend den Schaumwein über die Haare …

    Ob es für Roberta schön gewesen sei, wollte Gina wissen, als sie nach Stunden auf dem Bett erwachten.
    Wie ein Traum von einer anderen Welt, flüsterte Roberta.
    Gina streichelte ihre Brüste. Sie müsse kein schlechtes Gewissen haben, sagte sie.
    Das habe sie nicht, erwiderte ihre Freundin zögernd, aber es sei für sie das erste Mal gewesen, dass sie mit einer Frau …
    Es sei immer das erste Mal, sagte Gina. Diese Erfahrung habe auch sie mal machen müssen.
    Aber eigentlich sei sie ganz auf Männer

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