Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo
Alfieri mit langen Arkaden (und der Gran Bar Cocchi). Entlang dem Corso Alfieri gibt es einige Palazzi zu besichtigen, auf der Piazza San Secondo ist der Antiquitätenmarkt sehenswert, es gibt Geschlechtertürme, die Kirche San Secondo, das Baptisterium Rotonda di San Pietro, eine gotische Kathedrale – und den Campo del Palio, wo allmorgendlich der Markt stattfindet. Seit 1275 wird einmal im Jahr der Palio d’Asti abgehalten, ein Reiterfest, bei dem (ähnlich wie in Siena, aber mit einer noch längeren Tradition) die Stadtteile gegeneinander antreten. Unter Weinliebhabern ist die alljährliche Weinmesse Douja d’Or ein Begriff (in den ersten beiden Septemberwochen). Und im Herbst trifft man früh am Morgen in der Via Cavour die Trüffelsucher aus der Region, die hier ihre nächtliche Ausbeute feilbieten.
Palio d’Asti
www.commune.asti.it
Douja d’Or
www.doujador.it
Barbaresco
Zunächst denkt bei diesem Namen wohl jeder an den Wein, aber es gibt auch einen Ort Barbaresco, und zwar einen sehr schönen. Um mit dem Wein anzufangen, er wird wie der Barolo ausschließlich aus der Nebbiolo-Traube gewonnen. Das Anbaugebiet rund um die Orte Barbaresco, Neive und Treiso liegt etwas niedriger als im Barolo. Der Barbaresco hat eine kürzere Fasslagerzeit (ein Jahr) als der Barolo, kommt bereits nach zwei Jahren in den Handel (beim Riserva nach vier Jahren), ist normalerweise weniger kräftig, dafür eher konsumierbar und geschmeidiger. Seinen Namen hat der Wein vom Ort Barbaresco, der auf einem langgestreckten Hügel liegt. Berühmt (und von weitem sichtbar) ist der mächtige Verteidigungsturm, der einst gegen Sarazenenüberfälle errichtet wurde und sich auch in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Alba und Asti als uneinnehmbar erwies. Daneben steht im reizvollen Kontrast eine barocke Pfarrkirche. Am anderen Ende der Via Torino befindet sich die Kirche San Donato – und weil der kleine Ort für den Gottesdienst keine zwei Kirchen mehr benötigt, ist in dieser die Enoteca Regionale del Barbaresco untergebracht. Auf dem Spaziergang von der einen zur anderen Kirche kommt man am Ristorante Antica Torre vorbei, bei den Weinerzeugern Carlo Boffa und Minuto (mit Verkauf), der Genossenschaftskellerei Produttori del Barbaresco – und bei Angelo Gaja , der den Barbaresco als (mittlerweile sündhaft teuren) Spitzenwein weltberühmt gemacht hat (ohne Anmeldung keine Besucher). Seit 1996 verkauft er seine noblen Lagenweine nicht mehr als Barbaresco oder Barolo, sondern als »einfache« Langhe Nebbiolo.
Angelo Gaja
Via Torino 36, Tel. 0173-635158
Enoteca Regionale del Barbaresco
Via Torino 8/A, Tel. 0173-635251,
www.enotecadelbarbaresco.it
Produttori del Barbaresco
Via Torino 52, Tel. 0173-635139,
www.produttori-barbaresco.it
Barbera
Noch häufiger als Nebbiolo wird im Piemont die Barbera-Traube angebaut, die einen frucht- und säurebetonten sowie vergleichsweise tanninarmen Wein hervorbringt. Gerade aufgrund ihrer großen Verbreitung wurde dem Barbera lange Zeit von Weinkennern wenig Interesse entgegengebracht. Das änderte sich schlagartig, als (der früh verstorbene) Giacomo Bologna in seinem Weingut Braida den Bricco dell’Uccellone herausbrachte, einen sortenreinen Edel-Barbera (aus bester Lage, den Ertrag drastisch begrenzt und in französischen Eichenfässern ausgebaut), der den anderen Winzern im Piemont den Weg wies. Heute ist der Barbera ein international renommierter Wein (die Rebsorte wird unter anderem auch in Süditalien, aber ebenfalls in Kalifornien und Argentinien kultiviert). Bekannte DOC sind Barbera d’Alba, Barbera d’Asti und Barbera del Monferrato. Es gibt den Barbera auch als Novello und Frizzante.
Braida
Rocchetta Tanaro (Asti), Via Roma 94, Tel. 0141-644113,
www.braida.it
Barolo
Auch hier gilt es, zwischen dem Wein und dem Ort zu unterscheiden. Zum Wein: Der Barolo wird häufig als »Wein der Könige« und »König der Weine« bezeichnet. Tatsächlich war der Barolo nicht nur der Wein der königlichen Savoyer in Turin, er ist wohl (neben dem Brunello aus der Toskana) auch der international berühmteste Wein Italiens. Gewonnen wird er sortenrein aus der Nebbiolo-Traube. Zum Anbaugebiet südlich von Alba gehören elf Gemeinden: Barolo, Diano d’Alba, Grinzane Cavour, Serralunga, Castiglione Falletto, Monforte d’Alba, Roddi, Verduno, La Morra, Novelle und Cherasco. Der Barolo muss mindestens zwei Jahre im Holzfass reifen und darf frühestens nach drei
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