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Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo

Titel: Hippolyt Hermanus 02 - Toedlicher Tartufo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Böckler
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durcharbeiten.« Jetzt war es an Zorzi, der sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. »È fatta, es ist vollbracht!«
    »Wir stehen kurz vor der Pleite? Wunderbar.« Steinknecht boxte seinem Partner feixend an die Schulter. »Und da machst du mir Vorwürfe wegen eines gefälschten Weines? Du kennst erst recht keine Skrupel.«
    Zorzi hob protestierend den Zeigefinger. »Das ist etwas völlig anderes. Der Barolo ist purer Leichtsinn und Übermut, dagegen zählen gefälschte Bilanzen im Wirtschaftsleben zur Tagesordnung. Ein Manager, der diese Kunst nicht beherrscht, ist eine Fehlbesetzung, hat im Studium nicht aufgepasst und ist im globalen Wettbewerb nicht überlebensfähig. Capici?«
    »Ist ja recht. Jetzt komm schon. Ich will mir die Bilanzen ansehen, dazu trinken wir einen Barolo, der ein Bruder im Geiste ist.«
    »Ein Bruder im Geiste?« Zorzi lachte. »Ich verstehe. Und Jesus konnte aus Wasser Wein machen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Kellermeister annähernd so gut ist …«
    »Wie Jesus?«
    »Nein, wie mein Wirtschaftsprüfer.«

    Wenige Minuten später saßen sie im verglasten Büro. Steinknecht hatte einige Flaschen vom gefälschten Barolo auf dem Tisch stehen. Er entkorkte eine und reichte Zorzi ein Glas. Dieser begutachtete die Farbe, roch daran, verkostete ihn schmatzend und schlürfend, um schließlich wohlwollend zu nicken. »Keine Frage, er ist gut gelungen, sehr gut. Complimenti! Ich bin immer noch nicht einverstanden, aber ich muss zugeben, ich würde im Ristorante den Barolo nicht reklamieren. Allora, stoßen wir mit ihm an, auf unsere Bilanz. Und dann erkläre ich dir, wie wir das Geld verschoben haben, wo es geparkt ist, worauf du achten musst. Du musst mir auch noch ein paar Transaktionen gegenzeichnen.«
    »Ich hab auch einiges zum Unterschreiben.«
    »Die übliche Routine? D’accordo, fangen wir mit deinen an, das ist schnell erledigt. Bei mir dauert’s länger. Eine Flasche wird nicht reichen.«
    Ohne groß hinzusehen, unterzeichnete Zorzi die Papiere in der Unterschriftenmappe, das machten sie immer so, da vertrauten sie sich blind. Dann öffnete Zorzi seinen Dokumentenkoffer, legte Akten mit dem Wappen des Wirtschaftsprüfers auf den Tisch und startete den Computer. Währenddessen schloss Steinknecht die Jalousien an den raumhohen Fenstern des Büros, durch die man sie aus der Lagerhalle hätte sehen können. Sie waren zwar allein, aber was jetzt kam, das bedurfte keiner Zeugen. So fühlte er sich wohler.

20
    A m Empfang seines Hotels nahm Hipp den Portier zur Seite und fragte ihn, wie ihm Gina Zazzari gefallen habe, die junge Frau, die heute früh abgereist sei. »Von Mann zu Mann, Sie verstehen schon!«
    Giuseppe nickte. Natürlich verstand er. »Signorina Zazzari? Una bella ragazza con due bellissime poppe.«
    »Bellissime poppe?«
    »Sì, sì«, bestätigte Giuseppe und formte mit seinen Händen zwei Halbkugeln, die die anatomischen Vorzüge ins richtige Bild setzten.
    »Poppe, verstehe.« Hipp schmunzelte. »Ich habe Gina heute Vormittag zum Bahnhof gebracht«, sagte er mit Verschwörermiene. »Ich möchte sie gerne wiedersehen.«
    Giuseppe lächelte wissend. »Aber sie hat vergessen, Ihnen ihre Adresse zu geben. Richtig?«
    »Ganz genau, das hat sie vergessen.«
    Giuseppe schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf. »So sind sie, die Frauen, je schöner, desto vergesslicher. Das ist quasi ein Naturgesetz. Nur die Unscheinbaren denken an alles, aber wer will schon von einer hässlichen Ente die Adresse?«
    Er gab ihren Namen in den Computer ein, nahm einen Zettel und notierte Ginas Straße und Telefonnummer in Bologna.
    Hipp schob ihm einen Geldschein zu und erhielt im Gegenzug den Zettel.
    Giuseppe gab ihm den Rat: »Gut verstecken!«
    Hipp sah ihn verständnislos an. »Warum soll ich den Zettel verstecken?«
    Giuseppe zuckte mit den Schultern. »Ich persönlich würde ihn verstecken, wenn auf dem Zimmer meine Frau auf mich wartet.«
    »Wie bitte?«
    »Ach, das wissen Sie nicht? Vor zwei Stunden ist Ihre Frau angekommen. Soll wohl eine Überraschung sein.«
    »Meine Frau?«
    »Certo, Ihre Frau. Sie sind doch verheiratet, oder?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Giuseppe schnalzte mit der Zunge. »Signor Hermanus, Sie sind ein Cascamorto, ein Schwerenöter. So habe ich Sie gar nicht eingeschätzt. Ihre Frau sieht sehr gut aus, sie ist ziemlich groß, schlank, hat schwarze Haare, spricht Italienisch mit amerikanischem Akzent – hilft Ihnen das weiter?«
    Hipp nickte. »Ich

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