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Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc

Titel: Historical 148 - Die Geliebte des Rebellen.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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bin wie ein gefangenes Tier herumgelaufen und habe gewartet und gelauscht." Er zog sie in den Raum und schloss schnell die Tür.

    Auf einem Nachtlager in einer Ecke lag Innis und schlief tief und fest.
    „Hast du mit deinem Vater gesprochen?" Conor sah sie ge spannt an.
    „Ja, ich habe ihm alles erzählt."
    „Und wie hat er reagiert?"
    AnnaClaire zuckte die Schultern. „Wie ich es erwartet hatte. Ich habe ihm mit meinem Verhalten großen Kummer bereitet. Er hegt die Befürchtung, sein einziges Kind sei eine Närrin."
    Gequält kniff Conor die Augen zusammen, öffnete sie aber sogleich wieder. Er erinnerte sich sehr gut an den Zorn seines eigenen Vaters, als dieser erkannte, dass er eine Engländerin beherbergte. „Das war's dann also", sagte Conor resignierend. „Gleich morgen früh suche ich mir eine Unterkunft. Und dann werde ich bei sämtlichen Leuten vorstellig, die meiner Familie irgendeinen Gefallen schulden. Früher oder später werde ich schon eine Person finden, die mir hilft, eine Audienz bei der Königin zu bekommen."
    „Das hat bereits jemand getan." AnnaClaire griff nach seiner Hand und drückte sie fest.
    Trotz ihrer Erschöpfung brachte sie ein bezauberndes Lächeln zustande. „Auch wenn mein Vater enttäuscht und wütend ist, so bleibe ich doch sein Kind, das er über alles liebt. Ich musste all meine Überredungsküns te aufbieten, doch schließlich war er damit einverstanden, uns morgen mitzunehmen."
    „Mitzunehmen? Wohin?"
    „Nach Greenwich, Conor." Sie gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. „Um der Königin unser Anliegen vorzutragen."

    „Oh Mylady, ich hatte schon Angst, Ihr würdet heute Nacht überhaupt nicht mehr zu Bett gehen." Velia war über dem Warten auf AnnaClaire beinahe eingeschlafen.
    „Schlaf ist unwichtig, Velia", entgegnete diese. „Jetzt zählt nur noch, wie wir es schaffen, Rory aus diesem schrecklichen Gefängnis herauszuholen."
    „Habt Ihr ihn also gesehen?"
    „Ja." AnnaClaire versuchte, die Bilder zu verdrängen, die vor ihrem inneren Auge auftauchten. „Ich muss schon im Morgengrauen wieder aufstehen."
    „So früh, Mylady? Warum denn das?"
    „Conor und ich müssen nochmal durchsprechen, wie wir in Greenwich vorgehen wollen, bevor wir uns auf den Weg zum Palast machen."
    „Greenwich Palace?" Die Zofe schlug sich vor Ehrfurcht eine Hand vor den Mund. „Ihr werdet die Königin sehen?"
    „Ja." AnnaClaire schmiegte sich unter die Decken und sah zu, wie Velia das Kerzenlicht löschte. In der Dunkelheit flüsterte das Mädchen: „Wie bereitet man sich auf so einen groß-
    artigen Moment in seinem Leben vor, Mylady?"
    AnnaClaire spürte die Beklemmung, die auch durch das mutigste Auftreten nicht vertrieben werden konnte. „Man kann nur noch beten."
    „Dann werde ich genau das tun, Mylady. Für die Familie O'Neil und für die Königin, damit sie Eurer Anliegen mit Wohlwollen behandeln möge. Gute Nacht Mylady."
    Sobald AnnaClaire allein war, ließ sie den Tränen, die sie sich unter Aufbietung aller Selbstbeherrschung tagsüber versagt hatte, freien Lauf. Sie hatte unbeschreibliche Angst vor dem, was der nächste Morgen bringen mochte.
    Elizabeth, die willensstarke Königin, von der behauptet wurde, dass sie so unnachgiebig sein konnte wie ihr Vater, hielt das Schicksal von Rory und seiner Familie, ja sogar das Schicksal ganz Irlands, in Händen.

19. KAPITEL
    „Was wir jetzt vor uns sehen, das ist das Schloss von Greenwich. " AnnaClaire beobachtete die Mienen von Conor und Innis, als die Kutsche jetzt die lange, gewundene Auffahrt hi-nauffuhr.
    Die königliche Flagge war gehisst, das äußere Zeichen für jedermann, dass sich die Monarchin in dieser Residenz aufhielt. Lange Reihen von Wachsoldaten legten zusätzlich Zeugnis ab von der Anwesenheit der Königin.
    „Warum braucht sie so viele Soldaten?" wollte Innis wissen. Seine Stimme klang ein wenig unsicher, aber bisher verhielt sich der Junge sehr tapfer. Er hatte darauf bestanden, mit AnnaClaire und ihrem Vater sowie Conor nach Greenwich zu fahren, und AnnaClaire fiel wieder ein, dass er sich ja selbst zu ihrem Beschützer ernannt hatte.
    „Sie gehören zur persönlichen Wache Ihrer Majestät", erläuterte sie. „Es ist ihre Aufgabe, sie jederzeit zu beschützen und zu verteidigen gegen jede mögliche Gefahr."
    Lord Thompson warf einen verstohlenen Blick auf den jungen Mann, der neben seiner Tochter saß. Obwohl er bisher nur wenige Worte mit Conor O'Neil gewechselt hatte, war ihm sofort klar

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