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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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verlangten. Was mir blieb, war das Herrenhaus mit den wenigen umliegenden Feldern. Ich hätte daran nichts ändern können.“
    „Sie hätten es wenigstens versuchen sollen“, erwiderte Miss Duncan wütend.
    „So glauben Sie mir doch! Ich war mir über die Lage gar nicht im Klaren, bevor es zu spät war. Oder denken Sie wirklich, ich hätte das gewollt?“
    „Warum haben Sie die Parzellen nicht zurückgekauft?“, fragte sie und beeilte sich, wieder die Breite des Tisches zwischen sich und den Earl of Lindsay zu bringen.
    „Ich habe alles darangesetzt, alles! Keiner wollte verkaufen. Es ist doch Mode in England, einen Landsitz, Jagdgebiete oder eine Fischerhütte in den Highlands zu haben. Keiner von Vaters Gläubigern wollte sich von seiner Beute trennen, nicht einmal Haverbrook, obwohl ich ihm mehr bot, als der Boden wert ist.“
    Blair musterte den Earl. Er hatte die Hände auf die Tischplatte gestützt und lehnte sich erregt vor. Sein ansprechendes, ernstes Gesicht war ihr sehr nahe. Und plötzlich erkannte sie in ihm wieder den geliebten Knaben von einst, der sie um Verständnis bat. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag, und ihr erster Impuls war, sie so zu verdrängen wie die Einsicht, dass Lord Lindsay die Wahrheit gesprochen hatte.
    „Ich glaube Ihnen kein Wort“, sagte sie hitzig.
    Jäh stieg der Zorn in ihm auf. Wie konnte sie so etwas äußern? Er ging zu ihr, bis sie nicht mehr zurückweichen konnte, und schaute sie eindringlich an. „Begreifen Sie denn nicht, dass ich trotz der Jahre immer noch der Cameron bin, den Sie gekannt haben, und nicht irgendein zweiter Haverbrook? Oder täusche ich mich, wenn ich annehme, Sie hätten mir damals wirklich vertraut?“, fragte er bemüht sanft. Aber es gelang ihm nicht ganz, den Zorn bei dem Gedanken zu verbergen, Blair Duncan hätte sich nie ernsthaft etwas aus ihm gemacht.
    „Wenn Sie tatsächlich anders sind als die übrigen Engländer, dann sagen Sie mir doch, warum Sie Schottland so lange den Rücken gekehrt haben, Sir!“ Blair spürte, dass sie an Boden verlor, und wollte sich nicht von seiner Nähe einschüchtern lassen. „Warum haben Sie bis vor drei Jahren gewartet, um nach Glenmuir zurückzukommen? Damit haben Sie das Schicksal von Dutzenden von Familien dieser Gegend besiegelt. Ich weiß wirklich nicht, ob ich Ihnen das verzeihen kann.“
    „Auch ich sehnte mich zurück, Madam, aber ich konnte mich nicht überwinden“, erklärte er in beherrschtem Ton, besänftigt durch Miss Duncans unverkennbar starke Gefühle.
    „Und warum?“, fragte Blair, obgleich sie wusste, dass es ihr nicht um seine lange Abwesenheit ging, sondern nur darum, warum sie von ihm im Stich gelassen worden war.
    „Ich konnte nicht wiederkommen“, antwortete er, streckte behutsam die Hand aus und strich Miss Duncan zärtlich eine Locke aus der Stirn. „Bis zu seinem Tod war Vater Herr in Lindsay Hall. Seit Mutter nicht mehr lebt, blieb das Haus verschlossen. Er konnte es nicht über sich bringen, den Ort wiederzusehen, an dem sie entschlafen war. Aus Kummer verweigerte er auch mir die Möglichkeit zur Rückkehr.“
    „Sie hätten trotzdem nach Glenmuir kommen können“, sagte Blair trotzig.
    „Es gibt weit und breit nicht einmal einen Gasthof. Wo hätte ich bleiben sollen?“ Der Earl unterdrückte den Wunsch, Blair Duncan in die Arme zu nehmen und sich endlich wieder daheim fühlen zu können.
    „Bei uns! Vater hätte Sie nicht vor die Tür gesetzt.“
    „Seien Sie vernünftig! Wie sollte ich das wissen? Wie viele Jahre waren inzwischen vergangen, ohne dass eine Verbindung zwischen uns bestand! Ich konnte nicht einfach kommen und erwarten, bei Ihnen Aufnahme zu finden.“
    „Wir hätten Sie mit offenen Armen aufgenommen“, wandte Miss Duncan starrsinnig ein, und in ihren blauen Augen glitzerten Tränen.
    „Jetzt bin ich hier“, sagte der Earl zärtlich. „Sie könnten mich mit offenen Armen empfangen.“
    „Dazu ist es zu spät“, erwiderte sie barsch und drängte sich an ihm vorbei.
    „Es ist nie zu spät. Blair, ich habe mich immer nach dir gesehnt.“ Seine Stimme klang rau vor Verlangen.
    „Bin ich es, nach der Ihnen der Sinn steht, oder ist es nicht vielmehr mein Besitz? Können Sie leugnen, dass Sie ihn auch gern aufteilen und an Ihre Freunde verschachern würden?“ Blair war so bestürzt und außer sich, dass sie nicht einmal bemerkte, wie sehr die anklagenden Worte Lord Lindsay verletzt hatten.
    Der Schmerz stand ihm deutlich im Gesicht

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