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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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Gesellschaft.“
    Dienstbeflissen und unterwürfig verneigte sich der Geschäftsführer, als er merkte, dass er sich soeben im Ton vergriffen hatte. „Aber natürlich, Mylady. Sehr gerne.“ Er klingelte nach dem Personal.
    James schmunzelte, als er sah, wie herablassend sich Susanna in der Hotelhalle umblickte. Sie wirkte wie eine Lumpenprinzessin aus dem Märchenbuch: Ihr dünnes Reisekostüm war nicht nur verknittert, grau vom Ruß der Eisenbahn und mit Schmutzbrocken überzogen, es roch zudem nach Pferdeschweiß und Dreck.
    Auf das Läuten hin kam Thomas Sniveley herbeigeeilt. Er strahlte. „Welche Freude – Lord Garrow! Und Mylady“, begrüßte er sie vergnügt, bevor er sich höflich vor ihnen verneigte. Ungefragt nahm er James die Taschen ab und griff nach dem Schlüssel, den der Geschäftsführer in der Hand hielt. „Ich werde Sie zu Ihren Zimmern bringen. Wie schön, dass Sie uns beide wieder beehren!“
    James nickte höflich. Auf dem Weg nach oben wurden die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht. Thomas bedankte sich noch einmal für das Empfehlungsschreiben, das tatsächlich zu seiner Beförderung geführt hatte. Als sie in der Suite standen, die James und Susanna zugewiesen worden war, erkundigte sich James beiläufig: „Waren Sie schon mal im Shipman’s Inn , Thomas?“
    „Nein. Aber ich weiß, wo es ist. Warum?“
    James griff in seine Westentasche und zeigte Snively die Miniaturen in Mirandas Kamee. „Ich muss unbedingt wissen, ob dieser Mann hier dort abgestiegen ist. Und wenn er das noch nicht getan hat, will ich sofort benachrichtigt werden, wenn er kommt. Würden Sie das für mich erledigen, Thomas? Es ist sehr wichtig. Wir befürchten einen neuen Anschlag auf den Earl.“ James zog die Geldscheine heraus, die ihm Susanna gegeben hatte, und drückte Snively zusammen mit der Kamee zwei Pfundnoten in die Hand.
    Snively verneigte sich tief. „Ihr Wunsch ist mir Befehl, Lord Garrow. Aber wenn ich so viel Belohnung für eine schlichte Information anbiete, dann weiß jeder, wie wichtig Ihnen die Sache ist. Und dann würde vielleicht jemand versuchen, mit dem Herrn auf dem Bild ein Abkommen zu treffen.“
    „Das überlasse ich Ihnen, Thomas. Tun Sie, was Sie für richtig halten. Den Rest des Geldes können Sie für Ihre Mühen behalten.“
    „Aber, Mylord – zwei Pfund …!“
    James verdrehte die Augen. „Kaufen Sie Ihrer Frau ein schönes Kleid, oder schicken Sie Ihre Kinder damit nach Cambridge. Herrgott, so schwer kann es Ihnen doch nicht fallen, das Geld loszuwerden! Und jetzt sputen Sie sich! Die Sache ist von größter Wichtigkeit.“
    „Ich bin schon unterwegs. Ich werde Ihnen Badewasser schicken lassen. Sie sind den ganzen Weg zu Pferd gekommen?“ Neugierig musterte er sie.
    „Thomas – gehen Sie!“, befahl James.
    Nachdem der Diener hastig die Tür hinter sich geschlossen hatte, drehte sich James zu Susanna um.
    „Wie klug von dir“, meinte sie. „Ich hatte ganz vergessen, dass du ja weißt, wo Mr. Durston gewöhnlich absteigt. Aber was ist mit Miranda und Mr. Fowler? Meinst du, sie sind schon auf dem Weg nach London?“
    „Vielleicht haben sie ihm ja von Beauly oder Kinloss aus telegraphiert …“
    „Und dort auf Mr. Durstons Antwort gewartet?“
    „Möglich ist alles. Ich hoffe nicht. Dann hätten wir es nämlich mit allen dreien zu tun!“
    Susanna warf ihren Hut auf einen Stuhl und knöpfte ihre Handschuhe auf. „Mr. Durston und mein Vater reisen sonst nie zur gleichen Zeit“, sinnierte sie. „Einer von beiden bleibt immer in London, der Geschäfte wegen.“
    „Er war aber hier, Susanna, und hat deinen Vater überfallen“, erinnerte James sie.
    „Ja. Aber auch damals sind sie nicht zusammen gereist – Vater hatte keine Ahnung, dass ihm Mr. Durston gefolgt war. Hmm. Wenn Vater auf die Orkneys gefahren ist, dann muss er mit dem Schiff unterwegs sein. Wäre Mr. Durston an Bord, würde er damit bei Vater Verdacht erregen. James, ich wette, Mr. Durston ist entweder schon hier in Edinburgh, oder er lauert meinem Vater wieder auf dem Heimweg auf.“
    James zuckte mit den Schultern. „Möglich, aber wir können nichts tun als warten.“
    „Zwei Tage lang Ruhe“, sagte sie, streifte die Handschuhe ab und bückte sich, um ihre Halbstiefel aufzuschnüren. „Was bin ich froh! Jetzt ein heißes Bad – und dann lange schlafen. Was für ein himmlischer Gedanke!“, seufzte sie erschöpft.
    James lächelte. Er würde einiges dafür geben, bei Susanna in der

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