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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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die ersten beiden Angreifer außer Gefecht setzte, ehe sie überhaupt wussten, wie ihnen geschah. Den Hieb des dritten Widersachers konnte Wulfrum zwar parieren, aber die Klinge rutschte ab und fügte ihm eine Schnittwunde am Arm zu. Er biss die Zähne zusammen und kämpfte weiter, da er wusste, dass ihm keine Erholungspause vergönnt sein würde. Ihm gelang ein Treffer, mit dem er seinem Kontrahenten die Kehle aufschlitzte. Seinen Platz nahm sofort ein anderer ein.
    Die Angreifer waren vermutlich Gesetzlose, brutale Kerle, die für gewöhnlich Reisenden auflauerten, um sie zu überfallen, und sie kämpften gut und verkauften ihr Leben so teuer wie möglich. Ungewöhnlich war allerdings, so vielen auf einmal zu begegnen. Wahrscheinlich rotteten sie sich zusammen, um erfolgreicher zu sein. Seine Männer setzten sich gut zur Wehr, doch angesichts der beengten Verhältnisse hatten sie alle Mühe, sich zu behaupten. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Eisenfaust mit seiner Streitaxt ausholte und gleich zwei Angreifer fällte. Wulfrum kämpfte weiter und setzte drei weitere Gegner außer Gefecht. Allmählich merkte er, dass sich das Blatt zugunsten seiner Leute wendete. Der feindliche Anführer war wohl zu der gleichen Ansicht gekommen, denn er befahl seinen Leuten, sich zurückzuziehen. Es war kein geordneter Rückzug, vielmehr versuchte jeder von ihnen, irgendwie sein eigenes Leben zu retten. Nur Augenblicke später waren sie zwischen den dicht stehenden Bäumen untergetaucht.
    „Sollen wir sie verfolgen?“, wollte Eisenfaust wissen.
    „Nein, lasst sie laufen.“
    Wulfrum stützte sich auf sein Schwert und atmete angestrengt. Dabei ließ er seinen Blick über den Schauplatz des Gemetzels wandern. Nicht nur unter den fünfundzwanzig Kriegern, die Halfdan ihm mitgeschickt hatte, hatten es Opfer gegeben. Von dem Dutzend seiner Männer, das er aus Ravenswood mitgenommen hatte, standen nur noch fünf aufrecht. Drei weitere waren verwundet, die übrigen tot. Wulfrum fühlte Wut in sich aufsteigen.
    Plötzlich bemerkte Eisenfaust, dass Blut über Wulfrums Hand lief und zu Boden tropfte. „Ihr seid verletzt.“
    „Nur ein Schnitt.“
    „Es ist besser, wenn ich einen Verband anlege.“
    Wulfrum wartete, während sein Freund einen Stoffstreifen aus seiner Satteltasche holte, mit dem er dann geschickt die Wunde verband. Nachdem das erledigt war, schauten sie sich um und betrachteten die gefallenen Gegner.
    „Angelsachsen“, stellte Olaf fest. „Aber warum riskieren sie einen Angriff auf eine so große Gruppe wie die unsere?“
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte Wulfrum kopfschüttelnd und musste an Elgivas Worte denken: Sei auf deiner Reise wachsam. Wusste sie mehr, als sie zugegeben hatte? Als er die Toten sah, regten sich wieder all seine Zweifel, und damit erwachte auch seine Wut aufs Neue.
    „Sieht so aus, als würden die Rebellen unverschämter“, meinte Sweyn, der sich mit mäßigem Interesse umsah. „Mit denen wirst du noch alle Hände voll zu tun haben, Wulfrum.“ Er wischte das Blut von seiner Klinge und steckte das Schwert zurück in die Scheide. „Aber wenigstens können wir uns auf einen guten Kampf freuen.“
    „Zweifellos.“ Wulfrum drehte sich zu Eisenfaust um. „Die Männer sollen aufsitzen, ich will schnellstmöglich nach Ravenswood.“
    Als Eisenfaust zu den anderen ging, grinste Sweyn breit. „Fehlt dir etwa die reizende Elgiva?“ Als er Wulfrums Miene bemerkte, spielte er den Unschuldigen. „Nicht, dass ich dir das verdenken könnte.“
    „Du zeigst deutlich zu viel Interesse an meiner Ehefrau. Wenn wir jetzt Zeit dafür hätten, würde ich etwas dagegen unternehmen.“
    „Dann lass uns darüber streiten, wenn du das hier überlebst.“
    „Ich werde das hier überleben“, gab er in frostigem Tonfall zurück. Er griff nach den Zügeln und saß auf, dann sah er vom Pferderücken aus für einen Moment auf seinen Rivalen hinab. „Ob man das von dir auch sagen kann, ist eine ganz andere Frage.“
    „Glaub mir …“, Sweyn bleckte die Zähne zu einem gehässigen Grinsen, „… ich werde Elgiva haben.“
    „Nur über meine Leiche.“
    „Nun, dann habe ich ja noch Hoffnung.“
    Da er sich nicht weiter in einen Streit verwickeln lassen wollte, stieß Wulfrum seinem Pferd die Hacken in die Seiten, woraufhin es sofort losgaloppierte.
    Elgiva atmete erleichtert auf, als die Rebellen endlich langsamer wurden, damit die Pferde eine Weile verschnaufen konnten. Sie waren bereits etliche Meilen von

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