HISTORICAL BAND 295
Wölbung ihrer Brüste und wanderte weiter über ihre Hüften bis hin zu ihren langen, schlanken Beinen und den zierlichen Füßen. Im Schein der Flammen wirkte ihre Haut wie mit Gold überzogen.
„Du bist wunderschön“, murmelte er.
Ihre wütende Erwiderung ging in einem donnernden Trommeln unter, das die Tür erzittern ließ. Elgiva hatte das Gefühl, dass vor Schreck ihr Herz stehen blieb, als sie Halfdans laute Stimme hörte.
„Komm schon, Wulfrum! Bist du deiner Pflicht gegenüber deiner Ehefrau nachgekommen?“
„Bei Odins heiligen Raben!“, rief Eisenfaust. „Er hatte inzwischen genug Zeit, es ein halbes Dutzend Mal zu erledigen!“
Zustimmende Rufe erklangen auf der anderen Seite der Tür. Wulfrum lächelte, als er in Elgivas bestürzte Miene schaute.
„Sie wollen einen Beweis für unsere Vereinigung sehen.“
Einen Moment lang verstand sie nicht, was er meinte, doch dann erinnerte sie sich an die Bemerkungen, die die anderen Männer gemacht hatten, als Wulfrum zu ihr gekommen war. Die Männer im Gang traktierten die Tür mit weiteren Fausthieben. Noch etwas mehr Kraftaufwand, und die Männer würden sich Zugang zum Gemach verschaffen und ihrer Hochzeitsnacht beiwohnen. Elgiva atmete tief durch und schloss die Augen, um sich ihrem Schicksal zu ergeben. Plötzlich spürte sie, wie Wulfrum sein Gewicht verlagerte und sich sein Griff um ihre Handgelenke lockerte. Sie machte die Augen wieder auf und stellte fest, dass er aufgestanden war und ihr Messer aufhob. Ungläubig schaute sie ihm dabei zu, wie er die Klinge über seinen Unterarm zog, bis Blut aus der Schnittwunde austrat. Dann griff er nach ihrem zerrissenen Unterkleid und wischte mit dem Stoff das Blut weg.
Nach einem vielsagenden Blick in ihre Richtung ging Wulfrum zur Tür, schob den Riegel zur Seite und öffnete sie einen Spaltbreit, um das Kleidungsstück hindurchzuschieben. Hände griffen gierig nach dem Stoff, dann folgte kurzes Schweigen. Gleich darauf brachen die Männer in Jubel aus. Ohne weitere Bemerkungen abzuwarten, schlug er die Tür wieder zu und verriegelte sie, dann atmete er erleichtert aus. Er drehte sich zu Elgiva um, die sich auf dem Bett halb aufgerichtet hatte, Kopf und Schultern umhüllt von zerzausten goldblonden Haaren. Sie hielt eines der Felle vor sich, um ihre Nacktheit zu verbergen. Die Augen waren weit aufgerissen, das Gesicht war totenbleich. Der Lärm draußen ebbte ab, und man konnte hören, dass die Männer sich entfernten.
Elgiva atmete sichtlich erleichtert auf, doch dann fiel ihr Blick wieder auf ihn, und er lächelte ihr zu. Plötzlich fiel ihm ein, dass die Schnittwunde am Arm immer noch blutete, und er ging zur Waschschüssel.
„Ich sollte das besser verbinden“, sagte Elgiva.
„Es ist nur ein Kratzer“, wehrte er ab und nahm ein Tuch zur Hand.
Elgiva wickelte die Felldecke um sich, stand auf und stellte sich zu ihm an die Schüssel. Sie goss ein wenig Wasser ein, nahm ihm das Tuch ab und wischte den Schnitt sauber. Es war tatsächlich kaum mehr als ein Kratzer, dennoch trat recht viel Blut aus.
Ein wenig amüsiert schaute er zu, wie sie geschickt die Schnittwunde säuberte und die Blutung so weit stillte, dass sie ihm einen Verband anlegen konnte. Er sagte nichts, aber er konnte seinen Blick nicht von ihr nehmen. Elgiva konzentrierte sich ganz auf den Verband und hoffte, er würde nicht bemerken, wie sehr ihre Hände zitterten. Als sie fertig war, betrachtete er das Ergebnis und nickte anerkennend. „Das ist besser.“ Dann sah er sie an. „Nun, wo waren wir gerade?“
Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als seine Finger über ihre Schultern strichen und oberhalb ihrer Brüste innehielten, die von der Felldecke nur notdürftig bedeckt wurden. Dann fasste er ihren Arm und zog sie mit sich aufs Bett. Diesmal sträubte sie sich nicht, weil sie wusste, sie hatte keine Chance gegen ihn. Mit seinen Kräften konnte sie es niemals aufnehmen, also legte sie sich neben ihn hin. Er zog die Decke zur Seite, und plötzlich spürte Elgiva, wie er sich auf sie legte. Sie schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite, überzeugt davon, es würde schnell vorüber sein.
Seine Lippen trafen nicht ihren Mund, wie Wulfrum es erwartet hatte, sondern ihre Wange. Auch wenn Elgiva sich nicht länger wehrte, merkte er doch, dass ihr ganzer Körper angespannt war. Obwohl sie den Kopf weggedreht hatte, konnte er genug von ihrem Gesicht sehen, um ihre Angst und ihren Widerwillen zu erkennen.
„Sieh mich
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