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HISTORICAL BAND 295

HISTORICAL BAND 295

Titel: HISTORICAL BAND 295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock Joanna Fulford
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Volk mit der neuen Situation zufrieden ist.“
    „Das erwarte ich auch nicht, doch ich erwarte Gehorsam.“ Wulfrum sprach leise, aber eindringlich. „Die Eroberten müssen sich dem Joch beugen.“
    „Aye, Herr. Was sollten sie auch anderes wagen?“, konterte sie mit unüberhörbarer Ironie.
    „Ich glaube, du bist noch nicht erobert.“
    Elgiva bedachte ihn mit einem wütenden Blick, der ihn in keiner Weise berührte. Das Fell, das um ihren Körper lag, ließ Schultern und Arme unbedeckt, und auch ihre wohlgeformten Beine lagen größtenteils frei. Aber sein Interesse galt vor allem den Stellen, die unter dem Fell verborgen lagen. Mit Mühe widerstand er der Versuchung, die diese Frau für ihn darstellte.
    „Komm, du kannst es nicht leugnen.“
    „Was immer Ihr sagt, Herr.“
    „Ich wäre vielleicht dein Herr, Elgiva, wenn ich nicht glauben müsste, dass da ein anderer zwischen uns steht.“
    Fragend sah sie ihn an.
    „Tu nicht so, als würdest du nicht verstehen. Ich rede von deinem einstigen Verlobten.“
    „Aylwin? Wie soll er zwischen uns stehen? Er ist weg.“
    „Aber du hast ihn nicht vergessen.“
    „Nein. Wie könnte ich das?“
    „Also war er dir wichtig.“
    „Er war ein guter Mann, und ich hatte Respekt vor ihm.“
    „Ich glaube, es war mehr als nur Respekt.“
    Elgiva fühlte sich zunehmend unbehaglich, da sie nicht wusste, worauf er hinauswollte. „Er war ein Freund meines Vaters. Seit dem Tod meines Vaters hatte Lord Aylwin es als seine Pflicht angesehen, unserer Familie zu helfen.“
    „Tatsächlich? Und was war mit deinem Bruder?“
    „Er starb vor einigen Monaten bei einem Jagdunfall.“
    „Das Anwesen verkommt aber nicht erst seit wenigen Monaten. Dazu ist der Verfall zu weit fortgeschritten.“
    „Osric interessierte sich nur für die Jagd.“ Sie zögerte. „Ihr habt gesehen, in welchem Zustand sich Ravenswood befindet. Ich konnte diesen erbärmlichen Zustand nicht länger ertragen. Ändern konnte ich daran aber nur etwas, wenn ich einen Mann heiratete, der aus Ravenswood wieder das stattliche Anwesen machen würde, das es zu Lebzeiten meines Vaters gewesen ist.“
    Er hörte die Traurigkeit in ihrer Stimme und verstand, was in ihr vorging. Er wusste, was es hieß, einen Vater zu verlieren. Doch ihr Bruder musste ein arger Verschwender gewesen sein, wenn er Ravenswood so hatte verkommen lassen.
    „Dann warst du nach dem Tod deines Bruders ganz allein?“
    „Abgesehen von Osrics Söhnen“, antwortete sie. „Die beiden Kinder, die Sweyn ermorden wollte.“ Die Verachtung war nicht zu überhören, aber das war ja nur allzu verständlich.
    „Hat dein Bruder nicht versucht, einen Ehemann für dich zu finden?“
    „Nein.“ Sie ging nicht näher darauf ein, da sie nicht wieder Aylwin erwähnen wollte. „Ich sagte ja bereits, ihm waren solche Dinge nicht wichtig.“
    „Sehr nachlässig von ihm.“
    Elgiva merkte, dass ihr Herz schneller zu schlagen begann. Gleichzeitig nahm sie deutlicher als zuvor seinen forschenden Blick wahr. Warum sollte er sich für solche Dinge interessieren?
    „Eine ganz auf sich gestellte Frau befindet sich in einer wenig beneidenswerten Lage“, fuhr er fort. „Vor allem wenn sie schön ist und über Vermögen und Land verfügt.“
    „Ich habe mir diese Umstände nicht ausgesucht.“
    „Nein, das würde auch niemand tun.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Du scheinst mit deinen Freunden Glück gehabt zu haben.“
    „Wenn Ihr meint.“
    „Aber dieser Aylwin war mehr als nur ein Freund, nicht wahr?“ Das Blau seiner Augen schimmerte etwas wärmer. „Du hast ihn geliebt, richtig?“
    Er bemerkte den überraschten Ausdruck, der über ihr Gesicht huschte. Also hatte er richtig vermutet. Ihr Widerwille ihm gegenüber kam daher, dass sie einen anderen liebte.
    „Manche Ehen werden aus Liebe geschlossen“, erwiderte sie. „Aber das sind nur sehr wenige.“
    Die Ironie in diesen Worten entging ihm nicht, und er presste die Lippen zusammen. „Richtig“, sagte er schließlich. „Und trotzdem war das noch nie ein Grund für eine Ehefrau, sich ihrem Mann zu verweigern.“
    „Ihr glaubt, ich verweigere mich Euch, weil ich Aylwin liebe?“ Elgiva wollte lachen, doch es kam nur ein Schluchzen über ihre Lippen.
    „Etwa nicht?“
    Sie schüttelte nur den Kopf, weil sie ihm eine Erklärung weder geben konnte noch wollte. Wulfrum setzte daraufhin ein finsteres Lächeln auf.
    „Dann wollen wir doch mal sehen, ob das stimmt.“
    Ohne

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