HISTORICAL BAND 295
schob. Einen Moment lang wusste sie nicht, was er vorhatte. Als es ihr bewusst wurde, stand sie da, ohne etwas zu sagen, ohne sich zu rühren. Sie konnte kaum atmen, sie wagte kaum zu hoffen … bis sie seine Hände auf den Schultern spürte.
„Ich möchte dir gern richtig danken, Elgiva.“
Langsam drehte er sie zu sich um und legte ihr einen Arm um die Taille, den anderen um die Schultern. Er betrachtete ihr Gesicht, dann küsste er sie wieder und spürte, wie sie erzitterte. Unter dem sanften Druck seiner Lippen öffnete sie den Mund, sodass er ihren honigsüßen Geschmack auf der Zunge wahrnehmen konnte.
Aufseufzend gab Elgiva sich seiner Umarmung hin und schmiegte sich an ihn, während sie seinen Kuss erwiderte. Sie spürte, wie seine Hände zu ihren Hüften wanderten, wie ihr Gürtel geöffnet wurde und zu Boden fiel. Dann öffnete er geschickt das lederne Wams und streifte es ihr von den Schultern. Gleich darauf landete auch schon ihr Hemd zu ihren Füßen. Schließlich löste er ihren Zopf und fuhr durch ihre Haare, spielte damit, wickelte sie sich um eine Hand. Sacht zog er ihren Kopf ein wenig nach hinten, damit er sie noch tiefer küssen konnte. Er bückte sich, hob sie hoch und trug sie zum Bett, wo er sie von ihrer restlichen Kleidung befreite, ehe er sich seiner eigenen entledigte.
Wulfrum liebte sie zärtlich und leidenschaftlich, zügelte sein Verlangen, um ihres zu steigern. Zu lange hatte er auf diesen Moment gewartet, als dass er ihn jetzt durch Ungeduld und Eile zunichtemachen wollte. Also ließ er sich viel Zeit bei der Erkundung ihres Körpers, dessen Schönheit er eigentlich kannte, die ihm aber zugleich auch unvertraut war. Er erforschte die Kurven ihrer Brüste, ihrer Taille und Hüften, streichelte und liebkoste sie, steigerte ihre Erregung mal behutsam, mal fordernd.
Elgiva erschauerte lustvoll unter den Berührungen dieses geschickten, erfahrenen Mannes. Mit allen Sinnen nahm sie die geschmeidige Kraft wahr, die von seinem Körper ausging, den er so eng an sie schmiegte. Jetzt glitt Wulfrum etwas tiefer, küsste ihren Hals, ihre Schulter, dann ließ er die Lippen zu ihren Brüsten hinabwandern, saugte und reizte ihre Brustspitzen, bis sie sich vor Erregung zusammenzogen. Elgiva merkte, dass er ein Knie zwischen ihre Oberschenkel schob, während er mit einer Hand ihren Schoß streichelte und damit tief in ihrem Inneren eine Hitze entfachte, die ihr Blut in einen Feuerstrom zu verwandeln schien. Keinen Augenblick dachte sie mehr daran, ihn zurückzuweisen. Sie wollte ihn! Ihr Atem ging schneller, und sie spürte, dass Wulfrum sein Gewicht verlagerte. Endlich fühlte sie, wie er in sie eindrang, wie der Druck sich allmählich steigerte. Für einen Moment verspürte sie einen leichten Schmerz, doch er wich sogleich einem Gefühl unbändiger Lust, die er mit jeder seiner Bewegungen noch mehr steigerte. Elgiva rang nach Luft, schlang die Beine um ihn, damit sie ihn noch tiefer in sich spüren konnte, und ließ sich von seinem Rhythmus mitreißen, der das Feuer in ihr immer weiter schürte. Schließlich war ihre Erregung so stark, dass es ihr die Sinne raubte und sie glaubte, es nicht mehr ertragen zu können. Sie hörte Wulfrum laut stöhnen, und dann erlangten sie beide gleichzeitig die Erfüllung, die lustvoller nicht hätte sein können.
Eine Zeit lang lagen sie beide da und sprachen kein Wort, zu sehr standen sie noch unter dem Bann dieser Erfahrung. Wie aus weiter Ferne spürte sie, wie Wulfrum sie an seine Schulter drückte. Unter ihrer Hand fühlte sie seinen Herzschlag, seine Haut war genauso verschwitzt wie ihre. Dann sah er sie an und lächelte zufrieden.
„Darauf habe ich vom ersten Tag an gewartet, aber ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so vollkommen sein würde.“
Forschend schaute sie ihm in die Augen und erkannte, dass er jedes Wort ehrlich meinte.
„Ich hatte Angst“, gab sie zu. „Zuerst vor dir, dann vor mir selbst.“
„Das brauchst du nicht, Elgiva. Ich würde dir niemals wehtun.“
Er stützte sich auf einen Ellbogen auf und musterte ihr Gesicht, wobei er mit einem Finger von ihren Wangen aus über das Kinn hinab bis zu ihrem Hals strich, als wollte er sich jede Einzelheit unauslöschlich einprägen. Selbst jetzt konnte er noch immer nicht glauben, was sich eben zwischen ihnen abgespielt hatte. Zwar hatte er gewusst, dass sie eine leidenschaftliche Frau war, doch die Eindringlichkeit, mit der sich diese Leidenschaft geäußert hatte, war für
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