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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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werden.“
    Alys nickte. „Ein eigensinniger Mann, in der Tat. Ich denke, wir müssen uns geehrt fühlen, dass sie uns überhaupt gefragt haben. Justin, frag den Wirt, ob er noch einen trinkbaren Wein aus der Gascogne versteckt hat. Wir feiern am besten sofort. Und wir sollten uns beeilen, die Zustimmung Seiner Majestät zu erhalten, sonst heiraten die beiden noch ohne sie!“
    Jane konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln. Sie war im Begriff, in ein Land zu reisen, das sie noch nie gesehen hatte, weit weg von allem, das ihr vertraut war, um sich um einen Mann zu kümmern, der wahrscheinlich für den Rest seines Lebens verkrüppelt sein würde.
    Noch nie war sie so glücklich gewesen.
    Am Ende gelang es ihr doch, Duncan zu überzeugen, ein paar Tage zu warten. Sie zogen ins White House Inn, während Justin unterwegs war, um dem König ihren Fall vorzutragen. Jane entdeckte ihre weibliche Seite, indem sie Tochter, Schwester und Tante spielte. Widerstrebend gestand Alys schließlich Duncan unter vier Augen die Wahrheit über Janes Vater.
    „Tja, Liebes“, meinte er später kopfschüttelnd zu Jane, „vermutlich bist du nicht königlicher als ich.“
    „Macht dir das etwas aus?“
    Er nahm sie liebevoll in die Arme. „Nicht, wenn es dir nichts ausmacht.“
    Und das tat es keineswegs.
    Justin brachte von seinem Treffen mit dem König die Nachricht mit, dass die Schotten mit ihrem Überfall nicht bis zum Sommer gewartet hatten. Wieder waren sie ins Grenzland eingefallen, dieses Mal in Gisland, und die neuen Wächter planten einen Vergeltungsschlag. Da Duncan nicht wusste, was diese neuen Feindseligkeiten für seinen Vater bedeuteten, wollte er so bald wie möglich in den Norden aufbrechen.
    „Ich glaube, eure Geschichte hat den König amüsiert“, meinte Justin. „Er gab seine Zustimmung, und er sagte, er verstehe jetzt, warum der junge John King’s Hall nicht besuchen wollte.“
    „Der Jungfrau sei Dank“, sagte Jane. „Ich hatte schon Angst, er könnte uns böse sein, weil wir ihn an der Nase herumführten.“
    Duncan hatte schon vor Tagen gepackt, und sein Pferd war bereit zum Aufbruch. „Wir werden den Priester bitten, uns morgen zu trauen, und übermorgen brechen wir in den Norden auf.“
    „Der König schickt euch mehr als gute Wünsche.“ Justin zog einen Beutel klingender Münzen hervor und gab ihn Duncan. Dieser löste die Schnüre, schüttete die Münzen auf den Tisch und lachte.
    „Was ist los?“ Jane schaute ihm über die Schulter.
    Duncan blickte auf, Lachtränen in den Augen. „Hätte ich gewusst, Little Jane, dass eine Heirat mit dir den König davon überzeugt, das Lösegeld für meinen Vater zu zahlen, hätte ich schon längst um deine Hand angehalten.“
    Jane saß vor Duncan auf dem stämmigen schwarzen Pferd. Zum Schutz gegen den kühlen Märzwind wickelte sie sich fest in ihren Mantel. Doch sie hatten schon die ersten Narzissen entdeckt.
    „Wir sind fast zu Hause.“ Duncans Atem strich warm und angenehm über ihr Ohr. „Da vorne kannst du schon den Turm sehen.“
    Er war viereckig, gedrungen und stand neben einer Kirche aus gelben Steinen.
    „Und dort sind die Hügel.“ Er ließ ihre Taille los und machte eine weite Bewegung mit dem Arm.
    Sie wandte den Blick zu den schneebedeckten Bergen, die in der Ferne lockten. „Ich brauche festere Stiefel, wenn wir auf solche Berge klettern.“
    Er zog sie wieder eng an sich.
    Sie spürte den Ruf, die wilde Einzigartigkeit des Landes. Aber als der Turm drohend vor ihr aufragte, wurde ihr doch flau im Magen.
    Was würde Duncans Familie von ihr halten?
    Der Boden am Fuß des Turms bestand aus gestampfter Erde. Abweisend und ohne Fenster ragte das Bauwerk vor ihnen auf.
    Das Pferd blieb stehen, als wüsste es, dass die Reise hier endete.
    Duncan stieg als Erster ab, ein wenig ungeschickt wegen seiner rechten Hand. Dann half er ihr herunter. Trotz seiner Verletzung hielten seine Arme sie sicher und fest.
    Zwei Männer traten aus dem Turm. Einer hatte Duncans Figur, aber seinem Gesicht schien das Lachen fremd. Der andere sah aus, wie Duncan wohl in etlichen Jahren aussehen würde. Immer noch stark und von gedrungener Figur, aber die Haare so grau, dass sie zu seinen Augen passten.
    Duncans Vater.
    Duncan neben ihr stockte. Jane ergriff seinen Arm, und gemeinsam gingen sie auf die Männer zu.
    In der Tür des Turms warteten zwei Frauen, als hätten sie Angst, ohne Erlaubnis herauszutreten. Sah so das Schicksal der Frauen hier

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