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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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ihre Brüste zu verbergen suchten. Wie sie wohl aussahen? Klein? Fest? Ob die Knospen so rosa waren, wie er es sich vorstellte?
    Er stellte sich vor, wie er ihre Brüste von der Bandage befreite, und erschauerte allein beim Gedanken daran. Sie würden perfekt in seine Hand passen, dafür geschaffen, dass sein Mund sie liebkoste. Mit aller Leidenschaft würde er sie verwöhnen, bis Jane unter ihm stöhnte und nach Atem rang.
    Und schließlich würde er ihre Beine spreizen.
    Die Wildheit seiner Vision erschütterte ihn. Doch sie hatte nichts mit Gewalt zu tun. Nie würde er Jane etwas antun. Nur sein leidenschaftliches Verlangen ließ diese Bilder entstehen. Jetzt, da er Bescheid wusste, schien es ihm, als würde sie nackt vor ihm stehen. Und die Versuchung war so groß, dass er ihr kaum widerstehen konnte.
    So etwas hatte er noch nie für eine Frau empfunden.
    Beschämt erinnerte er sich an seine prahlerischen Worte. Befriedige deine Lust, aber versinke dabei nicht in Gefühlen.
    Keine andere würde ihm Befriedigung schenken. Und sie konnte er nicht, durfte sie nicht besitzen.
    Den Rest des Tages verbrachte Duncan im Parlament. Die Sitzung war fast zu Ende und der Ausgang der letzten Abstimmung immer noch ungewiss.
    Der Tag verging, ohne dass er Jane begegnete. Aber sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Und er musste erkennen, dass Little John schon die ganze Zeit seine Gedanken beschäftigt hatte. Immer wenn er von dem Burschen getrennt gewesen war, hatte er ein Gefühl von Verlust verspürt, ohne dieses Gefühl je benennen zu können. Jetzt wurde ihm bewusst, dass er mehrmals am Tag an den Jungen gedacht hatte, sich gesorgt, ob er seinen häuslichen Pflichten nachkam und seine Konjugationen übte. Und er hatte sich immer auf den gemeinsamen Abend gefreut.
    Jetzt freute er sich nicht mehr darauf. Jede abendliche Unterrichtsstunde wurde zu einer nicht enden wollenden Tortur. Aber er wagte nicht, sich zurückzuziehen. Little John an der Seite des Masters war in der Herberge ein gewohnter Anblick geworden. Wenn sich daran etwas änderte, würden alle es bemerken.
    Aber er sah Jane die Vokabeln aufsagen, nicht mehr Little John. Er hatte dem Jungen auf die Schulter klopfen können, ihm die Haare zerzausen und den Arm um ihn legen. Nun konnte er all das nicht mehr tun, ohne daran zu denken, wie nah seine Hand ihren Brüsten war, ihre Lippen seinem Mund. Und dass sie zwischen den Beinen …
    Entschlossen drehte er sich um. Er wollte sich noch mit Pickering über den Ablauf des Tages beraten und dann zurück ins Solar Hostel gehen.
    Allein sie zu betrachten in dem Wissen, dass sie eine Frau war, erschien ihm, als würde er der ganzen Welt ihr Geheimnis verraten.
    An diesem Abend hielt sich Jane so weit wie möglich von ihm entfernt und versuchte so zu tun, als wäre nichts geschehen.
    Der Aufenthaltsraum war leer, deshalb konnte sie ihren Text laut aufsagen. Sie freute sich über das hell lodernde Feuer im Kamin, das ihr den Rücken wärmte und die Kälte des Herbstabends vertrieb.
    Sie lauschte ihrer Stimme, die ihr höher als sonst erschien. Oder kam es ihr nur so vor, weil Duncan jetzt Bescheid wusste?
    Immer wieder verhaspelte sie sich. Das Gefühl, Duncan könnte durch ihre Kleider hindurchsehen und mit seinen Blicken berühren, was sich darunter verbarg, brachte sie völlig durcheinander.
    Die Sonne ging bereits unter und ließ den Raum im Halbdunkel zurück. Sie sah aufmerksam auf seinen Mund, während er die Wörter korrekt aussprach, die sie falsch betont hatte. Prompt stolperte sie über ein Wort, weil sie daran gedacht hatte, wie es wohl sein mochte, wenn er seine Lippen auf ihre presste.
    Er schüttelte den Kopf. „Wenn du vor dem König sprechen willst, musst du das besser können.“
    „Vielleicht habe ich einfach zu viel geübt.“ Doch sie wusste selbst, dass der wahre Grund ein ganz anderer war: In seiner Nähe konnte sie sich einfach nicht auf Latein konzentrieren. „Lasst mich stattdessen eine Disputation probieren.“
    Stolz, weil sie etwas vorgeschlagen hatte, das über die Lernerei eines Schuljungen hinausging, stand sie auf und straffte die Schultern. „Ein Master könnte mich auffordern, folgende Frage zu debattieren: Stimmt die These ‚Jeder Mensch ist gezwungenermaßen ein Tier‘ auch dann noch, wenn es keine Menschen gibt? Ich will zuerst mit einem zustimmenden Argument antworten. Aristoteles schreibt in seiner Analytica Posteriora …“
    Er sah sie an, als hätte sie zwei Köpfe. „Darüber

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