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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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Euch, die meinen, die Verteidigung der Grenzen sei Aufgabe derer, die in den Grenzlanden leben. Aber wir haben unser Heim, unser Vieh, unsere Ernten, sogar unser Leben dafür geopfert. Für Eure Verteidigung haben wir alles gegeben, was wir besitzen. Jetzt bitten wir Euch nur um Eure Hilfe, damit wir Euch auch weiterhin verteidigen können.“
    Es gab keine weiteren Redner mehr. Die Abstimmung begann.
    Der Antrag wurde angenommen.
    Über das Lösegeld sollte gesondert abgestimmt werden.
    Überrascht sah Duncan, wie der König mit einer nie gesehenen Energie in die Halle geeilt kam, um zu der Versammlung zu sprechen.
    Der König nutzte nur selten seine Macht, um das Parlament zu beeinflussen. Wenn er sich für ein Lösegeld aussprach, dann würden sie mit Sicherheit die nötigen Stimmen erhalten. Deshalb lächelte Duncan, als der König anfing, über die tapferen Männer zu sprechen, die als Geiseln genommen worden waren.
    Bis er merkte, dass der König nicht von Männern sprach. Er sprach von einem Mann. Henry „Hotspur“ Percy.
    Der junge Hotspur, der die Schlacht von Otterburn verloren hatte.
    Leidenschaftlich forderte der König das Parlament heraus. Er wäre bereit, tausend Pfund für Lord Percys Lösegeld zur Verfügung zu stellen, wenn das Parlament zweitausend aufbrächte.
    Und das Parlament stimmte mit Ja.
    Duncan wollte es nicht glauben. Er lehnte an einer der Steinsäulen, da seine Beine ihn nicht mehr zu tragen schienen. Eine solche Wut stieg in ihm auf, dass nur Pickering, der ihm beruhigend die Hände auf die Schultern legte, ihn daran hinderte, den König eigenhändig zu erwürgen.
    Zusammen wankten sie aus der Halle. Und erst als sie in der Schänke waren und er seinen ersten Krug halb geleert hatte, fand Duncan die Sprache wieder.
    „Dreitausend Pfund“, murmelte er und starrte auf die Schaumkrone auf seinem Bier.
    „Für einen Mann“, betonte Pickering.
    Der Betrag war zu hoch, um ihn sich vorstellen zu können.
    Und nichts war übrig für die unbedeutenden Menschen wie seinen Vater.
    Das Bier betäubte nicht den Schmerz in seiner Brust. „Der Laird, der Percy gefangen nahm, wird genug Geld haben, um sich eine verdammte Burg zu bauen. Und Hotspur wird Ostern zu Hause bei seiner Familie feiern.“
    Von dem bisschen Geld, das er und seine Familie für seinen Vater aufbringen konnten, konnte niemand Burgen bauen.
    Duncan schlug mit der Hand auf den rauen Holztisch, dass er bebte. „Können wir nicht wenigstens erfahren, wie es ihm geht?“
    „Vermutlich behandelt man Euren Vater nicht schlecht“, gab Pickering zu bedenken. Das Geschäft mit dem Lösegeld brachte für viele einen größeren Gewinn als der Krieg. Man entführte einen reichen Mann, setzte ihn gefangen, und bis das Geld geliefert wurde, tauschte man gemütlich Geschichten am Feuer aus. Beim nächsten Mal war dann der Entführer vielleicht der Entführte. „Wenn sie das Geld haben wollen, müssen sie ihn am Leben lassen.“
    „Wenn sie wüssten, wie wenig wir aufbringen können, würden sie ihn wahrscheinlich töten. Sie müssen mehr für sein Essen ausgeben, als sie Lösegeld erwarten dürfen.“ Sein Vater würde die Gefangenschaft nicht einfach so hinnehmen. Bis zum letzten Atemzug würde er nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau halten. Wenn er jedoch zu fliehen versuchte, würden sie ihn auf jeden Fall töten.
    Nun, es war der König gewesen, der seine Aussichten zunichtegemacht hatte. Das hieß, dass der König die Sache auch wieder in Ordnung bringen musste. „Wann verlässt der Hof Cambridge?“
    „In einem Tag oder zwei.“
    „Dann wird Seine Majestät sich noch einen lateinischen Vortrag anhören.“
    Jane, die an Duncans Seite ging, sah blass aus. Aber auch entschlossen und aufgeregt. Und, so hoffte Duncan wenigstens, wie ein junger Bursche. „Denk daran, was ich dir gesagt habe.“
    Sie nickte. „Der Vortrag. Ansonsten werde ich den Schnabel halten.“
    Es war ein Risiko, sie hierher zu bringen, aber sie war der Vorwand für seinen Besuch beim König. Und sie hatte versprochen, sich zu benehmen. Außerdem hatte sie von Anfang an den König sehen wollen. Sie würde ihr Bestes geben, weil sie ihre Aussichten auf eine mögliche Anstellung bei Hofe verbessern wollte.
    Er hatte sie nicht angemeldet, sondern darauf spekuliert, dass sie in der allgemeinen Aufbruchsstimmung schon eine Möglichkeit finden würden, vor den König zu treten. Gekleidet in sein schwarzes Gewand mit der pelzverbrämten Kapuze schritt er

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