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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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merkte, dass sie nicht mehr bei ihm lag. Er richtete sich auf und rieb sich die Augen. Diese Geste war das einzig Kindliche, das sie je an ihm bemerkt hatte. Vielleicht war er ja auch nie richtig Kind gewesen. Sie griff nach ihrer Brustbandage: Gewaschen und getrocknet lag sie bereit, um sie wieder einzukerkern. Während Jane sie ausschüttelte, streichelte Duncan nachdenklich ihre Brüste, wie zum Abschied. Aufstöhnend war sie sofort wieder bereit und küsste ihn.
    Erst beim nächsten Läuten versuchte Jane erneut, sich anzukleiden.
    „Du machst mich völlig verrückt“, murmelte Duncan an ihrer Schulter. „Ich kann die Hände einfach nicht bei mir behalten.“
    Schweigend wandte sie sich ab. Die Tage der unbedachten Worte, Blicke und Zärtlichkeiten waren vorüber. Wie sollten sie sich je wieder so wie früher benehmen?
    Er seufzte, während sie die Bandage anlegte, ihre Tunika ausschüttelte und über den Kopf zog. Die Leinenbinde scheuerte schon jetzt unangenehm.
    „Reib dir Schmutz auf die Nase oder so was. Du siehst aus, als kämst du gerade aus dem Bett deines Liebhabers.“
    Sie lächelte und gab ihm zur Antwort einen Kuss. Dabei ließ sie die Lippen ein wenig länger als sonst auf seinen ruhen. Dann durchwühlte sie den Kleiderhaufen auf der Suche nach ihren Schuhen.
    „Wie hast du uns nur die ganze Zeit täuschen können? Jeder, der Augen hat, sieht doch, dass du ein Mädchen bist.“
    „Die meisten Leute haben eben keine Augen.“ Es war wirklich verblüffend einfach gewesen. „Sie sehen nur, was sie zu sehen erwarten. Zum Beispiel einen Grünschnabel mit wenig Talent für Latein.“
    „Oder einen tölpelhaften Nordländer, was?“ Er lachte.
    Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen über die Rippen. „Alles wird jetzt noch schwieriger.“ Falsches Aussehen, ein falscher Blick würden ihn ebenso wie sie ins Verderben stürzen.
    „Nicht mehr lange.“
    „Was meinst du damit?“
    Er stand auf und ging immer noch nackt auf und ab. „Ich gehe heute zum Tuchhändler und lasse dir ein Kleid nähen. Dann suche ich dir einen Ort, wo du bleiben kannst. Eine nette Familie, die eine Frau als Hilfe im Haus braucht. Oder ein Kloster. ‚John‘ wird die Herberge verlassen. Du kannst ja sagen, der Burgherr hätte dich zurückbeordert. Wenn du dich dort eingerichtet hast, kann ich dich besuchen. Vielleicht nicht jeden Tag …“
    Er redete Unsinn, plante ein Leben für sie, das schlimmer war als das, vor dem sie davongelaufen war.
    Sie packte ihn heftig am Arm. „Ich gehe nirgendwohin!“
    „Willst du etwa mit dieser Verkleidung weitermachen?“
    „Nur so kann ich hier bleiben.“
    Er fasste sie bei den Schultern. „Und was, meinst du, passiert, wenn einer es herausfindet?“
    „Das wird schon keiner.“ Kühne Worte.
    „Geoffrey hat bereits Verdacht geschöpft. Wie lange, glaubst du, wird es noch dauern, bevor Henry oder jemand, der noch weniger Verständnis hat, alles herausfindet? Dagegen ist das, was deiner Hawys passierte, gar nichts.“
    „Ich will meine Studien nicht aufgeben.“ Sie schlang die Arme um ihn. „Und ich will dich nicht verlassen. So sind wir uns wenigstens nahe. Wir können weiterhin die gemeinsamen Nächte genießen.“ Im unbarmherzigen Tageslicht konnte sie sich allerdings nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Waren die Studenten erst einmal zurück, gab es kein Privatleben mehr. „Hin und wieder.“
    „Und du glaubst, das genügt?“ Das war eben die Frage.
    Sie biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Aber wenn ich gehe, bleibt uns gar nichts.“
    „Wenn ich nach Westminster gehe, kann ich dich nicht allein hier lassen.“
    „Tu das nicht.“ Einige Tage lang hatte sie alles vergessen, auch, dass er zur Ratsversammlung reisen und dort um das Lösegeld für seinen Vater bitten musste. „Nimm mich mit. Keiner kennt mich dort, und niemand schaut sich einen jungen Scholaren genauer an.“
    Sie hob das Kinn und wartete darauf, dass er einsah, dass ihr Vorschlag die perfekte Lösung war. Kleider, einen Platz zum Bleiben, all das würde seine Zeit brauchen.
    Sie merkte, dass Duncan schwankte. „Dort wären wir auch nicht allein. Das weißt du.“
    „Aber wir können zusammen sein.“
    Das allein wäre Grund genug für sie, die Reise zu machen. Aber sie hatte noch einen anderen.
    Immer noch suchte sie nach einem Weg, sich das Leben zu ermöglichen, das sie und auch Duncan sich wünschten. Ein gemeinsames Leben. Der König musste doch nur mit der Hand winken, um zu

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