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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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unter ihr Kinn und drückte es sanft nach oben, damit sie ihn ansah.
    „Meinen Lohn“, sagte er sanft.
    Verwundert schaute sie in seine dunklen Augen, die sie eindringlich anblickten. „Aber ich dachte, Sie wollen nichts mehr von mir wissen. Ich dachte, Sie finden mich nicht anziehend genug …“
    „Nicht anziehend genug?“ Er trat einen Schritt zurück. „Liebe Güte, Sophie. Ich musste an den vergangenen Abenden all meine Willenskraft aufbieten, um die Hände von dir zu lassen. Hast du das nicht bemerkt?“
    „Zweifellos können Sie von keiner Frau die Hände lassen, wenn sie nur jung ist, und willig“, erwiderte sie schroff. „In diesem Ruf stehen Künstler nun einmal!“
    „Hast du mich deshalb beauftragt?“, erwiderte er heftig. „Um zu sehen, ob ich meinem Ruf entspreche?“
    Sie stützte die Hände in die Hüften. „Solange Sie diese Gemälde für mich in Ordnung bringen, ist es mir gleich, ob Sie der verruchteste Schürzenjäger von ganz Paris sind, das kann ich Ihnen versichern!“
    Plötzlich brach er in leises Lachen aus. „Dir steht der Sinn nach Streit und deine Wut lässt dich noch bezaubernder aussehen. So würde ich dich gerne malen, Sophie. Deine Augen funkeln in einem noch dunkleren Blau, deine Wangen sind gerötet – nur ein wenig – dein Atem gleicht kleinen Seufzern und dein wundervolles Haar hat sich aus den Nadeln gelöst.“
    Hastig hob sie die Hände, um es zu richten, doch bevor es ihr gelang, hatte er sie bereits in seine Arme gezogen. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren.
    „Es ist wieder an der Zeit, mir meinen Lohn zu zahlen“, sagte er leise und senkte den Kopf. Sein Mund streifte über die empfindliche Haut unter ihrer Kehle. „Ertragen musst du es, süße Sophie. Genießen darfst du es, wenn du es wagst.“
    Ein Sturm wallte tief in ihr auf, überflutete ihre Sinne. Als seine Hände über ihren Rücken glitten, ihre Taille umfassten und dann nach oben zu der weichen Rundung ihrer Brüste wanderten, hätte sie vor Wonne beinah laut aufgestöhnt.
    Ertragen, hatte er gesagt. Aber gewiss wusste er es besser. Dieser verführerische, erfahrene Mann wusste ganz bestimmt, dass er sie bloß berühren musste, damit ihr Körper vor Begierde in Flammen stand. Dass er nur seine Lippen über die ihren streifen lassen musste, damit sie sich ihm öffnete, in seinem Kuss schwelgte; es genoss, wie sein Mund den ihren gefangen nahm und stürmisch eroberte, während sie sich an seine breiten Schultern klammerte. Er raubte ihr nicht nur den Atem, sondern auch fast jegliche Beherrschung.
    Schließlich löste er sich behutsam von ihr, ohne sie jedoch loszulassen, gab ihr Halt und blickte sie mit geheimnisvoll funkelnden Augen an.
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich stark genug fühlte, einen Schritt zurückzutreten. Trotzig ballte sie die Hände zu Fäusten und blickte ihn an. Lohn. Mehr stand nicht dahinter. Er amüsierte sich auf ihre Kosten, spielte mit ihr. „Also“, sagte sie matt. „Wie es aussieht, kann die Arbeit morgen beendet werden. Ich nehme an, Sie haben sich köstlich amüsiert!“
    Mit undurchdringlichem Blick betrachtete er sie. „Es ist keine Sünde, sich glücklich zu fühlen, Sophie“, sagte er ruhig. „Zuweilen muss man sich unbekümmert ins Leben stürzen und es in vollen Zügen genießen, sonst ist es nicht lebenswert.“ Abrupt drehte er sich um und ging zurück an seine Arbeit.
    Als Jacques an diesem Abend in sein Apartment in der Rue du Faubourg Saint-Honoré zurückkehrte, war er in solch düsterer Stimmung, dass selbst sein Kammerdiener sich vor ihm in Acht nahm.
    In nur zwei Tagen sollte die Hochzeit stattfinden und im Palais des Tuileries herrschte geschäftiges Treiben. Obwohl Sophie die Arbeit an den Vorhängen in den Privatgemächern der zukünftigen Kaiserin inzwischen beendet hatte, zog man sie ständig zu neuen Aufgaben heran oder fragte sie um Rat.
    „Sophie, bitte arrangiere diese Blumen! Sophie, die Vorhänge in der Empfangshalle benötigen deine geschickte Hand!“ Immer wieder rief die oberste Hausdame nach ihr. „Sophie, diese goldenen Kerzenleuchter sind ein Hochzeitsgeschenk des russischen Zaren. Sollen wir sie hier oder lieber hier drüben aufstellen? Niemand kennt sich in diesen Dingen so gut aus wie du, meine Liebe!“
    Um sechs Uhr konnte Sophie endlich aus dem Palast schlüpfen und eilte durch den immer noch sonnigen Pariser Abend zum Louvre, wo Jacques bereits auf sie wartete. Ihr Herz war schwer wie Blei. Diese Stunden in

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