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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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lag ein friedlicher Ausdruck auf seinem Gesicht.
    „Ist das dein Pferd?“, versuchte Nairna eine Unterhaltung. „Es ist schön.“
    „Er gehört Alex“, erwiderte Dougal. Trotzdem strich er dem Hengst mit einem gewissen Besitzerstolz über die Mähne. Als ob er einer Unterhaltung ausweichen wollte, ritt er plötzlich schneller.
    Entschlossen, sich nicht von ihm abhängen zu lassen, trieb auch Nairna das Pferd weiter an. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht, und Haarsträhnen lösten sich aus ihrem Zopf. Dougal schien überrascht, dass sie mit seinem Tempo mithalten konnte. Spontan lächelte Nairna ihn an. „Lust auf ein Wettrennen?“ Und ohne seine Antwort abzuwarten, galoppierte sie los.
    „Du kennst den Weg doch gar nicht!“, schrie Dougal.
    „Dann komm und zeig ihn mir!“, schrie sie zurück. Seit Jahren war sie nicht mehr so schnell geritten. Der Rausch der Geschwindigkeit ließ sie den Ritt noch mehr genießen.
    Sie hatte richtig vermutet. Dougal holte sie ein und überholte sie. Sie versuchte, noch schneller zu reiten, aber sie wusste, dass ihre Stute zu schnell ermüden würde. So wurde sie bewusst langsamer und überließ Dougal den Vorsprung. Er führte sie auf eine Burg zu, die sich in einiger Entfernung vor ihnen erhob. Eine Burg so groß, wie Nairna sie noch nie gesehen hatte. Starke, vielleicht acht Fuß hohe Mauern umgaben gigantische, viereckige Türme.
    Vermutlich war sie von den Normannen gebaut worden, vor ungefähr zwanzig Jahren. So eine Burg zu errichten, musste tausende von Pfund gekostet haben. Sie sah, dass sich wilder Wein an den Steinen des einen Turms emporrankte.
    Ein Bach versperrte ihnen den Weg, und Dougal blieb mit seinem Pferd am Ufer stehen. Nairna schätzte die Entfernung von Ufer zu Ufer ab und setzte dann mit ihrer Stute über das Wasser. Lächelnd drehte sie sich zu Dougal um. „Ich habe gewonnen.“
    „Du hättest nicht mit ihr springen sollen“, schimpfte der junge Mann. „Sie ist nicht daran gewöhnt. Sie hätte sich ein Bein brechen können.“ Er stieg ab und watete durch den Bach, um sich die Stute anzusehen.
    Nairna glitt aus dem Sattel, damit er das Tier besser untersuchen konnte. „Das war ein gutes Rennen, Dougal. Du bist einer der besten Reiter, die ich je kennen gelernt habe“, meinte sie bewundernd.
    Er wurde rot. „Sie ist in Ordnung. Aber springe nicht wieder mit ihr“, ging er über ihr Lob hinweg.
    Nairna klopfte der Stute den Hals. „Wissen deine Brüder eigentlich, dass du so gut reitest?“
    Er schüttelte den Kopf. „Die wollen nur, dass ich kämpfen lerne.“
    „Wie hast du dann reiten gelernt?“
    Dougal ging wieder zu seinem Hengst. Er untersuchte das Tier und sprach leise mit ihm. „Früh am Morgen bin ich immer hinausgeschlichen und habe es mir selbst beigebracht.“
    „Warum bittest du deinen Bruder nicht um ein eigenes Pferd?“, schlug sie vor. Alex könnte …“
    „Wird er nicht“, meinte Dougal nur und beendete damit ihre Unterhaltung. Er deutete mit dem Kopf zu der Burg hinüber. „Wenn du mit Grizel reden willst – da drinnen findest du sie.“
    Er nannte sie nicht ‚Mutter‘, sondern ‚Grizel‘, als wäre sie eine Fremde für ihn. Nairna warf einen Blick über die Schulter zurück auf Monroe, der sie endlich eingeholt hatte, und entdeckte plötzlich etliche Reiter hinter ihm. Die Sonne machte es unmöglich, ihre Gesichter zu erkennen. Als Dougal ihrem Blick folgte, ritt er näher heran und legte die Hand auf den Griff seines Dolches.
    „Wer ist das?“, murmelte Nairna besorgt. Im nächsten Augenblick erhielt sie die Antwort auf ihre Frage, als Bram auf sie zu galoppierte.
    Tief über den Hals seines Pferdes gebeugt, jagte Bram so schnell auf seine Frau zu, dass er die Umgebung nur noch als eine verschwommene grüne Masse wahrnahm. Er sehnte sich danach, sie wiederzusehen, aber er hätte nie geglaubt, sie hier auf Locharr anzutreffen. Was hatte sie nur bewegt, hierherzukommen? Nun, er würde es schon noch herausfinden.
    Er zügelte hart sein Pferd und ließ seinen Zorn zuerst einmal an Dougal aus. „Wieso in Teufels Namen hast du Nairna hierher gebracht?“
    Bei dem Gedanken, dass das Pferd Nairna hätte abwerfen können, wurde er noch wütender. Was, wenn sie sich dabei das Genick gebrochen hätte? Es war verantwortungslos gewesen, den gefährlichen Ritt zu unternehmen. Aber bevor er noch etwas sagen konnte, trat Nairna zu ihm und schlang ihm die Arme um den Nacken.
    Er riss sie an sich, als wollte er sie nie

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