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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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sie mit dem Essen fertig sind.“
    Nairna zuckte nur leicht mit den Schultern. „Hast du Dougal irgendwo gesehen?“ Die Frage klang beiläufig, aber Bram entging nicht der besorgte Unterton in ihrer Stimme.
    „Nein.“ Bram war so sehr mit dem Bau des Hauses beschäftigt gewesen, dass er an Dougal gar nicht mehr gedacht hatte. Eigentlich hätte sein Bruder schon hier sein sollen. „Warum bist du so besorgt um ihn?“
    „Aus keinem besonderen Grund.“ Wieder zuckte sie beiläufig mit den Achseln, aber ihr Blick schweifte suchend umher. Er blieb an Laren hängen, die auch irgendetwas zu beunruhigen schien.
    Bram mochte es nicht, wenn man Geheimnisse vor ihm hatte, und dass die beiden Frauen etwas verheimlichten, dessen war er sicher. „Nairna, was ist los? Wo ist mein Bruder?“
    Sie setzte sich auf einen Baumstumpf und lockte Caen heran. Der Hund trottete zu ihr und ließ sich wie ein treuer Schatten zu ihren Füßen nieder. Bram durchschaute ihr Ablenkungsmanöver. Er hielt ihre Hand fest, die auf dem Kopf des Hundes ruhte.
    „Sag mir, was los ist, Nairna.“ Es war eine Aufforderung, keine Bitte.
    „Er … er ist nach Inveriston geritten.“ Sie kraulte Caen am Ohr, so dass Bram sie loslassen musste, und der Hund rollte sich auf den Rücken und leckte ihr die Hand. „Vor einigen Stunden.“
    „Allein?“
    Sie nickte. „Er sagte, er könnte in einer Stunde dort sein. Er kennt den Weg und versprach, bei Anbruch der Dunkelheit zurück zu sein.“
    Bram stieß eine ganze Reihe von Flüchen aus. Was, in Gottes Namen, hatte sie sich nur dabei gedacht?
    „Er ist vierzehn, Nairna! Kein Mann! Und ganz bestimmt ist er noch nicht alt genug, um allein irgendwohin zu reiten.“ Bram sprang auf. Sein Zorn drohte ihn zu überwältigen. Großer Gott, er wollte bestimmt nicht noch einen Bruder an die Engländer verlieren. Nicht wegen irgendeines dummen Versuchs, Geld zu verdienen.
    Nairna fasste ihn am Ärmel. „Warte, Bram. Vielleicht hat er sich nur verspätet. Es muss ihm nichts passiert sein.“
    „Nur ein paar Meilen von hier patrouillieren Dutzende von englischen Soldaten durch das Land“, fuhr Bram sie an. „Alle wären sie glücklich, einen der MacKinlochs als Geisel zu erwischen.“ Er konnte einfach nicht glauben, dass das ihr Werk war. Sein Bruder war doch kein Kaufmann.
    Er fluchte und ging zu Alex. „Komm mit. Wir müssen Dougal suchen.“
    Alex fuhr herum und sah Nairna an. „Was ist geschehen?“
    Bram deutete mit dem Kopf auf Laren. „Frag deine Frau.“
    Nairna und Laren schauten sich kurz an, und Laren wurde blass. Sie wich dem harten Blick ihres Mannes aus.
    „Wo ist Dougal?“, wollte Alex wissen.
    Laren wirkte verzweifelt. Bittend schaute sie in Nairnas Richtung. Schließlich antwortete sie. „Er ist nach Inveriston geritten, um einige Dinge zu verkaufen, die Nairna und ich ihm gegeben haben.“
    „Was für Dinge?“ Der Clan-Führer starrte die beiden Frauen an. Bram konnte die unterdrückte Wut in seinem Gesicht lesen.
    „Etwas … das wir hergestellt haben“, antwortete Nairna. Flehend sah sie Bram an. „Es ist meine Schuld. Ich entschuldige mich dafür, dass ich Dougal in Gefahr gebracht habe. Ich glaubte, so nahe am Kloster könnte ihm nichts passieren.“
    Alex sah zu Bram. „Glaubst du, sie haben ihn erwischt?“
    Bram schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Aber wir müssen nach ihm suchen, bevor irgendein anderer ihn findet.“ Alex gab den Befehl, einen Suchtrupp zusammenzustellen. Die Männer holten Waffen und Fackeln. Bram schaute noch einmal zu Nairna. Sie war blass und ihr Blick drückte Bedauern aus.
    „Es tut mir leid“, sagte sie leise. „Ich dachte, durch den Verkauf dieser Sachen könnten wir das Lösegeld für Callum bekommen.“
    Wahrscheinlich hatte sie keinen Moment lang an die möglichen Konsequenzen gedacht. Aber ihre Naivität konnte seinen Bruder das Leben kosten. Wortlos drehte er sich um und ging.

16. KAPITEL
    E s war unerträglich kalt im Haus, aber Nairna wagte es nicht, ein Feuer anzuzünden. Sie kauerte sich unter einer Wolldecke zusammen. Den Kopf auf den Pfoten, lag Caen zu ihren Füßen.
    Die Männer waren schon seit Stunden fort, und inzwischen waren auch Nairnas Tränen getrocknet. Sie hatte nie gewollt, dass Dougal verletzt oder gefangen wurde. Gut, es war ein Fehler gewesen zu glauben, dass der Junge fähig war, allein nach Inveriston zu reiten.
    Sie war vor Angst ganz starr. Wenn Dougal irgendetwas passierte, würde Bram sie dafür

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