Historical Collection 04
verbergen. Ich fragte mich da schon, ob es einen Mann gäbe, aber das schien unmöglich zu sein. Niemand hatte jemanden gesehen oder von einem gehört.“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Und es hätte Bella auch gar nicht ähnlich gesehen. Sie war immer die ruhige, pflichtbewusste Tochter, die geduldig die schlechte Laune ihres Vaters ertrug.“ Laurel seufzte erneut beim Gedanken an Meg und ihre zwei verschwundenen Schwestern und daran, wie erstaunlich und vor allem wie zerbrechlich doch ihr eigenes Glück war. „Wirst du sie finden können? Was meinst du?“
„Ich bin nicht sicher, aber ich werde nicht aufgeben.“
„Du kannst keine Wunder vollbringen.“ Sie strich ihm sanft über die Wange.
„Vielleicht nicht.“ Er sah sie lächelnd an. „Aber ich bemerke es, wenn ein Wunder geschieht.“ Und damit beugte er den Kopf und küsste sie.
4. KAPITEL
D u schmeckst so gut.“ Seine Worte waren ein Flüstern an ihren Lippen. Laurel wollte ihm antworten, da drang er behutsam mit der Zunge in ihren Mund ein. Erstaunlich und überwältigend innig – die Leidenschaft, die nur er in ihr erweckte, riss sie mit sich wie eine gewaltige Welle.
Wie schnell ihr seine Nähe vertraut wurde, wie schnell sie lernte, auf ihn einzugehen! Laurel gab sich ihm hin und erwiderte seinen Kuss, völlig versunken in einer nie gekannten Glut.
Die zerwühlten Laken rutschten glatt wie Seide unter ihr fort, als Laurel sich ungeduldig vor Sehnsucht bewegte. Sie ließ die Hände forschend über Patricks Körper gleiten und genoss das neuartige Gefühl männlicher Haut unter ihren Fingerspitzen. Er fühlte sich glatt und hart an, und sie spürte, wie seine Muskeln sich anspannten, als er sich auf einen Ellbogen gestützt über sie beugte. Laurel schloss die Augen – hin- und hergerissen zwischen Entzücken, freudiger Erwartung und einer nicht zu unterdrückenden Unruhe. Sie wusste, dass es wehtun würde und sie mutig sein musste.
Wieder fand Patricks Mund den ihren, und sie schob die Finger in sein Haar, um zu verhindern, dass er aufhörte. Solange er sie küsste, brauchte sie nicht nachzudenken, nur zu fühlen und sich hinzugeben. Mit einer Hand bedeckte er eine ihrer Brüste und zupfte an der rosigen Brustspitze, bis Laurel vor Lust zu stöhnen begann und sich ihm entgegenbog, um endlich wieder sein Gewicht auf sich zu spüren.
„Ungeduldig?“, neckte er sie.
„Verzweifelt“, keuchte sie. Und es war die Wahrheit, obwohl sie insgeheim etwas nervös an die Schmerzen dachte, die hoffentlich schnell vorüber sein würden.
„So etwas sollte man aber nie übereilen.“ Patrick schlüpfte aus dem Bett, sodass Laurel sich mit einem empörten Laut aufsetzte.
„Du hast leicht reden“, entfuhr es ihr in ihrer Enttäuschung. „Du hast ja schon … bist schon …“
„Gekommen“, half Patrick ihr aus, während er Schubladen öffnete und sie durchwühlte.
„Was suchst du da?“
„Dinge zum Spielen.“ Er drehte sich mit einem verschmitzten Lächeln um, in der Hand zwei Fesseln aus Seide. „Dinge gegen die Ungeduld.“
Laurel sah ihm misstrauisch entgegen, als er aus den Bändern Schlaufen formte. Er wollte sie festbinden! Unwillkürlich musste sie daran denken, wie man sie an die beiden Säulen gefesselt hatte. Das hier ist etwas anderes, beruhigte sie sich. Jetzt ist es Patrick.
„Vertraust du mir, Laurel?“ Er setzte sich wieder neben sie.
„Ja.“ Sie zog das Wort in drei argwöhnische Silben, und er lachte amüsiert. Das Lächeln ließ ihn Jahre jünger aussehen, und plötzlich machte er den Eindruck eines unbekümmerten Mannes, der sich um nichts in der Welt Sorgen machte. Laurel ertappte sich dabei, wie sie sein Lächeln erwiderte, und hielt ihm die Hände entgegen. Ob sie ihm vertraute? „Ja.“
Er schlang ein Seidenband um eins ihrer Handgelenke, danach um die Streben am Kopfende des Betts und wiederholte die Prozedur mit dem anderen Handgelenk. „So.“ Er ließ sich an ihrem Körper hinabgleiten bis zu ihren Füßen, und Laurel wollte sich aufsetzen, um zu sehen, was er da nur tat, aber die Fesseln hinderten sie daran. Also ließ sie sich zurücksinken.
„Bist du kitzlig?“
„Nein. Oh! Oh, das sind meine Zehen – warum fühlt es sich so gut an …?“
Er saugte an jeder Zehe, während er gleichzeitig geschickt ihre Fußgelenke streichelte, bis Laurel sich zu winden begann, halb lachend, halb stöhnend. Kaum nahm sie wahr, wie er es tat, doch plötzlich kniete er zwischen ihren Füßen und
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