Historical Collection 04
anrühren würde, und die unzüchtige Vorstellung ließ ihre Brustwarzen pochen. Laila verschränkte die Arme, doch als sie dabei die empfindlichen Spitzen streifte, stockte ihr prompt der Atem.
Eine der anderen Sklavinnen rieb ihr eine Paste auf die Haut, schabte sie mit Muschelschalen wieder ab und spülte die auf diese Weise gelöste Körperbehaarung mit Wasser fort. Anschließend wurde Laila mit einem rauen Seeschwamm abgeschrubbt. Die Sklavin wusch ihr das Haar und übergoss sie zu guter Letzt mit mehreren Eimern Wasser.
Es war merkwürdig, sich derart vor anderen Frauen zu entblößen, aber keine von ihnen schien auch nur im Mindesten befremdet. Eine Frau streckte sich im Dampf, und ihr sinnlicher Körper glänzte vor Schweiß.
Eine weitere Sklavin brachte Duftöle, und Laila zuckte überrascht zusammen, als die Frau sich daranmachte, sie einzureiben. Der Wasserdampf umhüllte sie schwer, und Laila schloss die Augen und überließ sich den massierenden Händen. Ihre verspannten Muskeln lockerten sich, und während sie die Finger der Sklavin über ihre Haut gleiten spürte, kam ihr abermals Khadin in den Sinn.
Er war schön, und seine durchdringenden blauen Augen schienen wie tiefe Seen zu sein, in denen sie ertrinken konnte. Jede andere Frau würde sich geehrt fühlen, seine Konkubine zu werden. Laila erschauerte, als die Sklavin ihr über Hals und Schultern strich und ihre Finger über ihre Brüste und tiefer wandern ließ, um ihr den Bauch und den unteren Rücken zu massieren. Zwischen Lailas Beinen wallte Begehren auf und durchströmte sie – was sie erschreckte.
Die Sklavin tat nur ihre Pflicht, und doch weckte sie Empfindungen, die Laila nicht verstand. Ihr Körper wurde empfindsamer, und unter den duftenden Essenzen, mit denen sie eingerieben wurde, bildete sich eine Gänsehaut.
Den übrigen Nachmittag verbrachte sie auf einem Diwan, in warme Kleider gehüllt. Sie wusste, sie sollte ihre Flucht planen, aber es war, als sei ihr Geist dem Zauber des Harems erlegen. Nie zuvor hatte sich ihre Haut so weich angefühlt, nie zuvor war ihr das Haar wie ein seidiger schwarzer Schleier über die Schultern geflossen. Sie argwöhnte, dass in dem Massageöl etwas enthalten war, das Verlangen entfachte.
Sie spürte, wie sie immer tiefer in das samtweiche Gespinst aus Sinnesfreuden gezogen wurde, das die Welt des Harems darstellte. Sie legte ein Kleidungsstück nach dem anderen ab, bis die warme Luft ihr den nackten, noch feuchten Leib trocknete. Khadin würde sie in Besitz nehmen wollen, würde sie in seinem Bett unterwerfen. Sie stellte sich vor, wie sein Körper den ihren bedeckte und wie es sich anfühlen mochte, wenn er in sie eindrang.
Sie wurde feucht zwischen den Schenkeln, und die ungewohnte Empfindung durchdrang eine jede Faser ihres Körpers. Im Geiste sah sie, wie Khadin die Hände nach ihr ausstreckte. Aber anstatt sich ihm zu entziehen, war sie wie gebannt, bog sich ihm entgegen, so als könne er das Sehnen in ihr stillen.
Tu das nicht, warnte sie sich selbst. Du musst fort. Du darfst nicht bleiben.
Doch es dauerte nicht lange, bis auch schon Murana erschien, um sie zum Prinzen zu bringen. Lailas Kleider waren so hauchzart, dass sie durchscheinend wirkten – anteri und gömlek gaben eine jede ihrer Rundungen preis. Darüber trug sie eine lange ferace . Ihr Haar war zu einem Zopf geflochten, und eine zierliche Kappe krönte ihren Scheitel. An der Kappe war der yaşmak befestigt – der aus zwei Teilen bestehende Schleier, der das Gesicht bis auf die Augen verhüllte.
„Ich denke, dass Prinz Khadin Gefallen an dir finden wird, auch wenn du so dürr bist“, verkündete Murana. „Wenn du ihn zufriedenstellst, wird er dich entlohnen.“
Ein banger Schauer überlief Laila, und mit einem Mal war ihr kalt. Sie war doch gar keine echte Konkubine, würde nie eine sein. Der Prinz mochte sie vom Sklavenmarkt errettet haben, aber sie verspürte kein Verlangen danach, sich auf diese Weise zu verlieren. Sie wollte nach Hause, um herauszufinden, ob jemand von ihrem Stamm überlebt hatte. Ein Luxusleben wie dieses passte nicht zu ihr. Sie brauchte Freiheit und ihre geliebten Pferde.
Am Rande drang ihr zu Bewusstsein, dass Murana ihr erklärte, wie sie den Prinzen körperlich befriedigen konnte, doch ihr Verstand weigerte sich, die Worte aufzunehmen. Ihr Augenmerk war ganz darauf gerichtet, sich das Innere des Palastes einzuprägen und nach unbewachten Winkeln Ausschau zu halten, durch die sie
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