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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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immer nicht die Wahrheit sagen? Du hast doch hoffentlich nicht geglaubt, ich wolle deine schwierige Situation ausnutzen?“ Er war blass geworden. „Sag mir, dass du das nicht geglaubt hast!“
    Sie musterte sein bleiches Gesicht, erwiderte seinen Blick. Und schließlich waren es seine Augen, die ihr verrieten, wie sehr er seine früheren Fehler bereute, wie sehr er sich für das verachtete, was er getan hatte. Sie begriff, wie sehr er fürchtete, dass sie ihm nie verzeihen würde.
    „Loveday“, flüsterte er, „nach Lionels Tod warst du allein. Du hattest kaum Möglichkeiten, für deinen Lebensunterhalt zu sorgen. Musstest du …“
    „Nein!“ O Gott, er fürchtete, sie habe ihren Körper verkaufen müssen, um zu überleben! „Nein, so schlimm war es nie. Und natürlich habe ich nicht gedacht, Sie würden meine finanzielle Notlage auf diese Art ausnutzen wollen.“
    Er entspannte sich ein wenig. „Gott sei Dank! Aber warum hast du mir dann den Tod deines Bruders verschwiegen?“
    „Ich wollte nicht, dass Sie mir den Auftrag erteilten, weil ich Lionels Schwester bin. Nach allem, was geschehen war, wäre es auch unangenehm gewesen, wenn Sie die Skizzen gutgeheißen hätten, nur weil sie von mir stammten. Anerkennung als Malerin war es nicht, was ich von Ihnen wollte. Ich …“ Erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund und wandte sich wieder der Tür zu.
    „Was wollten Sie denn?“
    Seine Stimme klang so sanft, dass Loveday, die bereits die Hand auf die Klinke gelegt hatte, innehielt. Sie wagte nicht, sich zu Everett umzudrehen. Aber sie spürte, dass sie ihm eine ehrliche Antwort schuldete. So wandte sie leicht den Kopf, schaute über die Schulter zurück und sagte: „Sie.
    Nichts anderes als Sie. Ich habe immer nur Sie gewollt, Everett.“
    Sie bemerkte, dass ihre Worte ihn trafen.
    Er rührte sich nicht, sondern starrte sie nur schweigend an. Dann endlich öffnete er den Mund. „Ich verdiene deine Liebe nicht“, flüsterte er. Langsam schüttelte er den Kopf, so als erwache er gerade aus einem Traum. Und plötzlich leuchteten seine Augen auf. „Loveday“, er streckte ihr die Hand entgegen, „dann komm her und nimm mich.“
    „Sind Sie inzwischen verlobt?“ Sie begehrte ihn so sehr, aber niemals hätte sie die Sünde begangen, mit einem Mann zu schlafen, der einer anderen gehörte.
    „Nein. Und ich werde mich auch nicht mit der betreffenden jungen Dame verloben. Wir haben festgestellt, dass wir nicht zusammenpassen.“
    Noch zögerte sie. Es gab so viele Gründe, nicht nach Everetts Hand zu greifen. Doch als sie in seine blauen Augen schaute, schienen all diese Hindernisse sich in Luft aufzulösen. Ihr Herz war stärker als ihr Verstand. Also ging sie zu ihm.
    Er runzelte die Stirn.
    Ihr Herz stolperte. „Everett?“
    Einen Moment lang wirkte er verwirrt. „Ich habe … davon geträumt.“
    Oh, das hatte sie auch. So viele Male in all den Jahren, da sie ihn so schmerzlich vermisst und deshalb versucht hatte, die Erinnerung daran wachzuhalten, wie wundervoll es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen.
    Er zog sie an sich.
    Und da war es wieder, dieses Gefühl. So warm, so wundervoll … Wie stark er war! Sie legte den Kopf in den Nacken, weil sie erwartete, er würde sie nun küssen. Doch stattdessen umschloss er ihr Gesicht mit den Händen und schaute ihr tief in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick, versuchte dann, jede Einzelheit seiner Gesichtszüge in sich aufzunehmen. Bis etwas in seinen dunklen Augen aufblitzte, das all ihre Aufmerksamkeit gefangen nahm.
    Mit bebenden Fingern folgte er der Linie ihres Kinns. Einen Moment lang spürte er ihrem Puls nach, der zu rasen begonnen hatte. Dann berührte er ganz leicht ihre Unterlippe. Ihr Atem beschleunigte sich, wurde unregelmäßig. So wie es auch damals gewesen war.
    Dennoch war diesmal alles anders. Er war auch damals sanft mit ihr umgegangen, aber bei Weitem nicht so zärtlich wie jetzt. Auch vor sechs Jahren hatte er sich fürsorglich und rücksichtsvoll gezeigt. Jetzt aber schien er kaum zu wagen, sie zu berühren, obwohl ein innerer Zwang ihn dazu trieb.
    Ihre Nerven waren bis zum Äußersten gespannt, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihn zu küssen. All ihre Sehnsucht, all ihre Liebe, die sie aus Stolz und Furcht vor ihm zu verbergen gesucht hatte, drängten nun an die Oberfläche. Mit einem Mal war es ihr gleichgültig, ob er um die Tiefe ihrer Gefühle für ihn wusste.
    Er öffnete sich ihren Küssen und
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