Historical Collection Band 01
sehen. Also begann sie nun, sich vor ihm lasziv zur Schau zu stellen, gemächlich ein Kleidungsstück nach dem anderen abzulegen. Seide fiel raschelnd zu Boden, blütenweiße Spitze glitt über schneeige Haut, hauchfeiner Batist sank sanft zu ihren Füßen nieder, bis sie nackt dastand. Während sie Ewan unter halbgesenkten Lidern hervor beobachtete, hob sie anmutig die Arme und löste ihr Haar. Äußerst befriedigt nahm sie zur Kenntnis, dass er sie mit Blicken verschlang, und spürte, wie auch in ihr die Erregung immer höher aufwallte.
Ewan zerrte an den Fesseln, zwang sich dann, zu entspannen, und Belle lachte entzückt auf. Sie kletterte auf das Bett und kniete sich zwischen seine Beine, beugte sich so weit über ihn, bis ihre Brüste über seinen Bauch rieben. Wohlig erschauernd nahm sie die seidige Weichheit seiner Haut wahr. Andächtig fuhr sie mit der Zunge entlang der harten Stränge seiner Muskeln und hauchte kleine Küsse auf seine Brust. Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Seine Pupillen waren geweitet vor Begehren. Wieder bäumte er sich gegen die Fesseln auf. „Küss mich, Belle“, flüsterte er heiser.
Sie schüttelte den Kopf, beugte sich erneut über ihn. Bedächtig küsste sie seinen Bauch, Fleckchen für Fleckchen, fuhr der Linie seiner Hüften nach bis hinunter zu seinen Beinen. Provozierend küsste sie die Innenseite seiner Schenkel.
„Gefällt es dir, mein Gefangener zu sein?“, hauchte sie dicht an seiner Haut, sodass er ihren Atem spüren musste.
Er schwieg.
Einem Hauch gleich ließ sie ihre Finger über seine Männlichkeit gleiten. Ewan stöhnte auf. Mit den Fingerspitzen fuhr sie über die zarte Haut seiner Lenden, umzirkelte immer wieder das Zentrum seiner Erregung. Ewan stöhnte erneut auf und wand sich.
„Sag, dass du aufgibst“, flüsterte sie.
„Nein“, presste er zwischen den Zähnen hervor, zerrte aber heftig an seinen Fesseln.
Mehr als alles andere sehnte Belle sich danach, seine Hände auf ihrem Körper zu fühlen, sein Lippen heiß auf den ihren, doch es war nicht an ihr, zu kapitulieren. Wieder beugte sie sich nieder, leckte und küsste seinen Bauch, seine Lenden, immer so aufreizend nah, dass er ihren warmen Atem auf seiner Erektion spüren konnte. Seine Brust hob und senkte sich heftig, er atmete keuchend, fast als hätte er Schmerzen. Als sie ihn anschaute, murmelte er: „Tu es, jetzt.“
„Ergib dich!“, forderte sie.
Flehend sah er sie an, schwieg aber. Ein überwältigendes Bild stand ihr vor Augen. Sie würde ihn besitzen können, ohne dass er sie besaß. Hatte er nicht gestern mit ihr das Gleiche getan? Und sie fuhr mit ihren aufreizenden Spielen fort, küsste, streichelte, berührte ihn, ließ von ihm ab, begann das Spiel immer wieder von vorn, schwelgte darin, ihn in ihrer Gewalt zu haben – bis er, sich aufbäumend, hervorstieß: „Belle, Belle … Ich ergebe mich …“ Doch da war es ihr schon nicht mehr wichtig; es war nicht mehr ihr Triumph, sondern es war einfach so, wie es ihnen beiden richtig erschien.
Sie fühlte seinen rasenden Herzschlag an ihrer Haut. Ihr eigenes Herz schlug ebenso wild vor Erregung. Sie wollte ihn, begehrte ihn, verzehrte sich danach, ihn zu spüren. So weit war sie schon gegangen, sie würde noch weiter gehen, sich ihn nehmen, wie er sie genommen hatte. Mit einer einzigen Bewegung glitt sie über ihn, und nahm ihn in sich auf. Einen Moment verharrte sie so.
„Mach mich los, Belle!“, drängte er und stemmte sich gegen die Fesseln. Die Bewegung lief einer Welle gleich durch ihren Körper und steigerte ihren Rausch. Dennoch gab sie nicht nach, sie genoss ihre Macht – über ihn, über sich selbst – horchte nur auf die Empfindungen ihres Körpers, gehorchte ihrem Körper, hob und senkte und wand sich und spürte, wie Ewan ihren Bewegungen begegnete. Sie beugte sich zu ihm, suchte seinen Blick, hielt ihn, und nun endlich küsste sie ihn, küsste ihn heiß, tief, voller Leidenschaft, und als er den Kuss ebenso glühend erwiderte, löste sich etwas in ihr, sie gab die Kontrolle auf und schien jäh zu fallen, zu schweben, emporgehoben zu werden, spürte, wie Ewan sich lustvoll erschauernd aufbäumt, und ineinander verloren schienen sie in der Schwärze der Nacht zu verglühen …
Kleine zarte Küsse brachten sie in die Wirklichkeit zurück. Abrupt richtet Belle sich auf, löste sich von Ewan und band ihn von den Bettpfosten los.
Träge lächelte er sie an. „Wie fühlst du dich als Sieger?“
„Wie
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