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Historical Collection Band 01

Historical Collection Band 01

Titel: Historical Collection Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGUERITE KAYE BRONWYN SCOTT MICHELLE WILLINGHAM ELIZABETH ROLLS
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Frau nicht zugestanden“, fuhr sie bitter fort, „aber du kannst doch tun, was immer du möchtest. All die Eskapaden, für die du so berühmt bist, befriedigen dich nicht, habe ich recht?“
    „Du bist sehr scharfsinnig. Aber nicht die Gefahr fehlt mir oder das Schlachtengetümmel – es ist die Herausforderung, das Unvorhersehbare. Ich hatte vergessen, wie das ist, bis ich dich traf.“
    „Deine dunkle Seite“, meinte Isabella errötend. „Ab morgen, wenn dies hier vorbei ist, wirst du dir dafür ein neues Ventil suchen müssen.“
    Er war verletzt. „Du aber auch“, entgegnete er rau. Er wollte sehen, wie sie reagierte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Morgen, vielleicht heute schon, falls ich gewinne, wird Belle für immer verschwunden sein.“
    „Rede nicht so!“, sagte er und griff nach ihrem Handgelenk.
    Sie schob seine Hand fort. „Was hier zwischen uns geschehen ist, ist nicht das richtige Leben. Es ist ein Spiel. Für mich aus Notwendigkeit, für dich eine Zerstreuung, eine Ablenkung.“ Eilig stand sie auf, glättete ihre Röcke und eilte hinaus, in die Zuflucht ihres Zimmers. Sie würde diesem albernen, sentimentalen Gefühl keinen Platz gönnen, das der Ewan, der dem Tageslicht gehörte, in ihr hervorrief. Er war ihr Gegner. Denn wenn er das nicht war, was war er dann?
    Doch sie konnte die Frage nicht vergessen. Während sie sich für das Dinner zurechtmachte, badete und eine Abendrobe anlegte, zog Isabella im Geiste gegen Belle zu Felde.
    Du machst dich lächerlich, wenn du dir einbildest, dass eine Bekanntschaft, die man gerade einmal in Stunden messen kann, bedeutsam sein könnte. Ich kenne Ewan kaum.
    Die bedeutsamen Dinge weiß ich. Die sah ich in ihm auf den ersten Blick.
    Uns haben ungewöhnliche Umstände zusammengeführt. Ich bin nur hier, um meinen Bruder vor dem Ruin zu retten.
    Sicher, wegen Robin bin ich mit Ewan gegangen, doch ich bleibe um meiner eigenen Sache willen.
    Dann bin ich also Sklavin meiner Leidenschaft … ist es das etwa?
    Die Anziehung zwischen uns ist ein Symptom, keine Sache an sich. Meine leidenschaftlichen Vorlieben entspringen meinen Gefühlen, nicht umgekehrt.
    Also liebe ich ihn?
    Ja, ich liebe ihn. Tief und innig. Unwiderruflich. Da, ich habe es ausgesprochen!
    Aber ich bin nicht so töricht, zu glauben, dass meine Liebe erwidert wird.
    Nein, und sein Mitleid möchte ich auch nicht. Dann muss es also dabei bleiben – er muss mein Gegner bleiben, sagte Isabella.
    Und Belle stimmte traurig zu. Ja, mein Gegner.
    Als Isabella sich schließlich Ewan gegenüber an der Tafel niederließ, war sie düsterster Stimmung. Am nächsten Morgen würde sie fort sein. Wenn sie doch nur sicher wüsste, dass Ewan sie vermissen würde. Gleichzeitig wünschte sie, es möge ihr gleichgültig sein, ob er sie vermisste oder nicht. Sie wünschte, sie könnte aufhören zu wünschen. Sie bohrte das Messer in den köstlichen Kapaun auf ihrem Teller, als wäre er ihr Erzfeind.
    „Du siehst aus wie jemand, dessen Hunger nicht mit Speisen zu sättigen ist.“
    Seine Worte störten sie aus ihren Gedanken auf. Er lächelte nicht, trotzdem fand sie, dass er über sie lache. Gereizt schob sie ihren Teller fort. „Du schmeichelst dir zu sehr, wenn du glaubst, ich hungerte nach dir“, fauchte sie. „Du bist ein geübter Liebhaber, und du hast mich einiges gelehrt, aber ich lerne schnell. Ich brauche dich nicht. Eher glaube ich, dass du mich brauchst.“
    Was sie sagte, sollte ihn verletzen, und das wusste er, trotzdem schmerzte es ihn. Er verstand ihre Stimmung nicht. Als sie am Nachmittag hinausgestürmt war, hatte er noch gedacht, das gehöre zu ihrem Spiel. Aber sie war immer noch zornig, zornig über ihn, und er wusste nicht, warum. Da der Vorhang zum letzten Akt ihres Spiels aufgegangen war, kam es ihm vor, als befände er sich im falschen Stück. An das Ende hatte er überhaupt nicht gedacht; was er jedenfalls nicht wollte, war ein solches Ende. „Isabella“, sagte er eindringlich, „weißt du, es muss nicht so sein.“
    „Doch, das muss es“, erklärte sie endlich. „Wir hatten uns auf die Regeln geeinigt. Und nenn mich Belle, nicht Isabella“, fügte sie kühl hinzu.
    Als er ihr, zum letzten Mal, in den Salon folgte, folterte ihn die Ungewissheit. Er hatte sich eingeredet, dass der Fall der Würfel für die heutige Nacht nicht von Bedeutung wäre. Nun erkannte er, wie sehr er sich geirrt hatte. Er nahm die Würfel auf. „Drei“, verkündete er, für die Anzahl ihrer gemeinsam

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