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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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Arbeiter und kein so vornehmer Pinkel bin wie dein englischer Verehrer? Oder hattest du Angst, unser Kind könne den Anblick meines entstellten Gesichtes nicht ertragen?“
    „Hör auf, Cameron!“ Mary wandte sich ab, damit er nicht bemerkte, wie sehr er sie gekränkt hatte. „Du bist gefühllos! Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir Jenny retten können. Alles andere ist nicht von Bedeutung.“
    Am Handgelenk zog er die Gattin wieder zu sich herum. „Wie können wir Hand in Hand arbeiten, Mary Margaret, Woche für Woche in der Einöde aufeinander angewiesen, wenn wir uns nicht mehr vertrauen?“
    Mary überwand sich, dem wütenden Blick des Gemahls standzuhalten. „Es ist nicht leicht, Cameron, ehrlich zu dir zu sein. Wenn die Wahrheit dir nicht passt, braust du in deinem Jähzorn auf und fegst sie einfach davon.“
    Cameron atmete tief durch.
    Mary machte sich auf einen neuen Wutausbruch gefasst. Überraschenderweise blieb er aus.
    Cameron seufzte nur. „In diesem Punkt muss ich dir recht geben“, stimmte er zu. „Und lass dir das eine Warnung sein. Ich muss dir jetzt in aller Aufrichtigkeit sagen, dass es mich sehr gestört hat, von dir behandelt zu werden, als sei ich nicht gut genug, dir die Schuhe zu putzen. Ganz zu schweigen davon, wie unfassbar ich es finde, dass du mir Jennifer, die auch mein Kind ist, vorenthalten hast. Du urteilst nur nach dem Äußeren und gibst dir keine Mühe, einen Menschen verstehen zu wollen.“
    Viel zu sehr um die Tochter besorgt, war Mary nicht willens, sich einen Vortrag anhören zu müssen, und sagte ungeduldig: „Kann deine Moralpredigt nicht warten, Cameron? In jeder Minute, die wir damit vergeuden, wird Jennifer unserem Zugriff noch weiter entzogen.“
    „Das weiß ich. Dennoch bestehe ich darauf, dass du mich jetzt ausreden lässt. Ich muss dir endlich sagen, dass ich mich in den vergangenen vier Jahren als verheirateten Mann betrachtet habe und dir treu war, ob du es glaubst oder nicht.“
    In einem Aufruhr der Gefühle, schwankend zwischen Schuldbewusstsein, Erleichterung, Verwirrung, Bestürzung und unerklärlicher Wut, und unfähig, den offenen Blick des Gatten zu ertragen, senkte Mary die Lider. Sie begriff nicht, warum er dieses Thema in einem Moment zur Sprache gebracht hatte, da die Ehe nicht mehr zu retten und die Tochter in der Gewalt von Sklavenhändlern war.
    „Ich hatte stets vor, zu euch zurückzukommen“, fuhr er fort. „Doch nicht als der Mann, der jetzt vor dir steht. Nein, ich wollte mit einem Vermögen heimkehren und an dir und unserer Tochter gutmachen, dass ich euch so viel Kummer bereitet habe. Aber du weißt, was aus meinen hochfliegenden Plänen geworden ist. Gewiss, es trifft zu, dass ich dir nie geschrieben habe, aber bestimmt nicht, weil mir nichts an dir und Jennifer lag. Ich hatte andere Gründe.“ Cameron schwieg und sagte nach kurzer Pause in hartem Ton: „Meinetwegen kannst du dich scheiden lassen und deinen Dandy heiraten. Aber in einer Hinsicht gebe ich nicht nach. Ich bin nicht bereit, auf Jenny zu verzichten. Falls wir sie finden, nein, sobald wir sie befreit haben, gedenke ich, ihr gegenüber auf meinem Umgangsrecht als Vater zu bestehen.“
    „ Vater! Du weißt ja nicht einmal, was das Wort bedeutet! Wo warst du, als sie wochenlang an Koliken litt und furchtbar schrie, wenn sie Hunger hatte, gewaschen und umgezogen werden musste? Da hast du in Afrika Luftschlösser gebaut! Ich wette, du hast in vier langen Jahren keinen einzigen Gedanken an Jenny verschwendet!“
    Grimmig starrte Cameron die Gattin an. Ihre Anschuldigungen hatten ihn getroffen, und die Röte stieg ihm ins Gesicht. „Ich entschuldige mich nicht für das, was war. Aber man kann sich ändern.“
    „Du willst dich ändern?“, fragte Mary spöttisch. „Hast du eine Ahnung, wie sehr du dich verändern müsstest, um unserer Tochter ein guter Vater zu sein?“
    Cameron versteifte sich. „Falls du auf mein Einkommen anspielst, so kenne ich genügend gute Väter, die nicht im Geld schwimmen. Sei versichert, dass ich nicht immer arm sein werde, Mary. Der Tag ist wirklich nicht mehr weit, an dem ich die finanziellen Mittel haben werde, unserer Tochter so viel zu bieten, wie dein reicher Verehrer es kann. Und dann werde ich, selbst wenn ich sämtliche Gerichte zwischen Darlmoor und London bemühen muss, das mir zustehende Recht erstreiten, mit ihr zusammen sein zu können.“
    „Das wagst du nicht!“
    „Oh, doch!“
    „Dann wirst du tatsächlich

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