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HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

HISTORICAL EXCLUSIV Band 14

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE ELIZABETH LANE
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komme. Dann bringe ich ihn ans Ufer.“
    „Moment mal! Ich habe dem nicht zugestimmt.“
    „Ihnen bleibt nichts anderes übrig. Wenn Sie zu Reed zurückkehren wollen, bin ich der Einzige, an den Sie sich halten können, und ich habe nicht die Absicht, Ihnen noch einmal nach Khartum zu folgen.“
    „Ich … gibt es hier keine Krokodile?“
    „Keine, deren Biss so tödlich wäre wie Ihrer“, gab Jed gereizt zurück. Er wollte sich endlich in Bewegung setzen; jede Minute länger auf dem Nil erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass sie eingeholt wurden. Als er indes einen Blick auf Victoria warf und sah, wie klein und ängstlich sie in ihrer Gallabije wirkte, hätte er beinahe Mitleid mit ihr bekommen. „Hören Sie, Lady, dies ist kein Abend auf einem Debütantinnenball, der zu Ihrem Vergnügen stattfindet. Entweder Sie springen jetzt, oder ich werfe Sie mit dem größten Vergnügen über Bord.“
    „Das wagen Sie nicht!“
    Er wagte es.
    Dafür wird er bezahlen, schwor sich Victoria, als sie in den Nil flog. Prustend ging sie unter, strampelte wild und kam schließlich wieder an die Oberfläche. Kinkaid hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Sie hätte vor seinen Augen ertrinken können!
    „Fertig?“, erkundigte er sich und hob die Füße des Ägypters ins Wasser, ehe sie zu antworten vermochte.
    „Sie lassen mir ja keine Wahl“, bemerkte Victoria und versuchte, Ali mit einem Arm festzuhalten und sich selbst an die Bordwand zu klemmen. „Die Strömung zieht ihn von mir fort.“
    „Dann drücken Sie ihn fest an Ihren Körper und nehmen Sie beide Hände dazu. Ich muss noch das Segel einstellen, bevor ich nachkomme.“
    „Falls Sie beabsichtigen, uns beide hier zu verlassen …“
    „Tue ich nicht. Das hätte Ali nicht verdient.“
    Oh, wie ich diesen Kerl hasse! dachte Victoria voller Wut. Im nächsten Moment sprang Jed ebenfalls ins Wasser, und sie musste den Ägypter nicht mehr festhalten.
    „Kommen Sie. Ich kümmere mich schon um Ali. Sparen Sie sich Ihre Energie auf, damit Sie ordentlich auf mich schimpfen können, wenn Sie wieder festen Boden unter den Füßen haben“, empfahl der Amerikaner leise lachend und schwamm mit Ali zum Ufer, ohne sich noch einmal umzudrehen. Die Strömung hatte die Feluke schon ein ganzes Stück weitergetrieben. Victoria war allein im Nil. Verdammter Kerl!
    Früher als erwartet berührten ihre Füße festen Boden, und als sie sich aufrichtete, stellte sie fest, dass das Wasser ihr kaum bis zur Taille reichte. Eilig watete sie an das bewachsene Ufer, wo Kinkaid mit dem Ägypter wartete.
    „Falls Sie jetzt zetern wollen, tun Sie es rasch. Wir haben nämlich nicht viel Zeit. Hier draußen im Mondlicht können wir zu schnell entdeckt werden.“
    Statt zu antworten, riss sich Victoria die tropfnasse Gallabije herunter und warf damit nach Kinkaid. Leider landete das Gewand zwei Fuß vor dem Ziel.
    „Wollen Sie nicht Ihren Rock und die Bluse ebenfalls ausziehen? Die sind doch genauso nass“, meinte Jed unschuldig.
    „Das könnte Ihnen so passen. Sie wollen nur die halb nackte Verlobte eines anderen Mannes sehen. Nun, daraus wird nichts. Ich werde den Rock einfach auswringen, und …“
    „Herrgott, Vicky …“
    „ Vic-toria!“
    „Unter dieser Stofflage haben Sie doch sicher noch ein Hemd, wenn nicht sogar ein Korsett. Ich würde wahrscheinlich nicht viel Haut zu sehen bekommen.“
    „Nein!“, lehnte sie erschrocken ab, denn sie dachte daran, was sie tatsächlich unter ihrer Oberbekleidung trug – das praktisch durchsichtige Haremsgewand, auf dem Zobeir bestanden hatte. Sie fasste sich wieder und hob stolz das Kinn. „Mit Ihren jugendlichen Fantasievorstellungen verschwenden Sie nur Zeit, Kinkaid. Sollten wir nicht besser weitergehen?“
    Der hübsche Anblick war Jed also entgangen, doch er zuckte nur die Schultern, hob die Gallabije auf und wrang sie aus. „Die dürfen wir hier nicht liegen lassen. Zobeirs Leute könnten sie finden.“ Er hob sich Ali über die Schulter, wie ein Schäfer ein Schaf tragen würde. „Also weiter. Wir gehen zu diesen Felsen dort. Das ist ein Fußmarsch von etwa einer Stunde.“ Er marschierte los.
    Victoria gab es bald auf, mit ihm Schritt halten zu wollen. Sie beschränkte sich darauf, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Plötzlich verschwand er zwischen den Felsen, und sie rannte ihm hinterher.
    Zwischen zwei Granitplatten sah sie eine Öffnung, durch welche Menschen und Tiere durchpassten. Gott sei Dank, wir sind da, dachte sie.

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