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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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angebracht sehe, ihn zu feuern, werde ich dieses tun. Aber ich denke nicht daran. Er sorgt dafür, dass gearbeitet wird, und Wayne vertraut ihm.“
    „Und du vertraust Wayne.“ Rafes Stimme klang hart und verbittert. „Du hast dich nicht verändert, immer noch derselbe blinde Narr!“
    Shanna stand so schnell auf, dass ihr Stuhl umkippte. Sie war nicht an Streit in der Familie gewöhnt und wollte nichts mehr hören.
    „Ich mache einen Spaziergang und genieße die frische Luft, Mr. Amberville. Bitte …“ Mit stummem Flehen blickte sie die beiden Männer an. „Verschwenden Sie nicht mehr kostbare Zeit mit alten Querelen. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit meinem geliebten Vater verbringen können.“
    Dann versagte ihr die Stimme. Sie raffte die Röcke und eilte die Stufen hinab. Hastig lief sie über den Rasen zu den Stallungen. Keine Minute später tauchte Tante Lea hinter dem Haus auf und eilte ihr hinterher.
    Rafe betrachtete die beiden Frauen mit gerunzelter Stirn. Wenigstens hatte Shanna jemanden, der auf sie aufpasste. Allerdings bezweifelte er, dass die Mulattin Wayne von der Tür ihrer Herrin fernhalten konnte, wenn dieser hartnäckig wurde.
    „Eine sehr intelligente Dame – obwohl sie noch so jung ist“, meinte er und setzte sich wieder. Dann holte er aus der Tasche eine Zigarre. Sein Vater blickte missbilligend, als er sie anzündete. Alexander Amberville rauchte nicht und trank sehr mäßig. Es hatte Zeiten gegeben, in denen Rafe beides bis zum Exzess getan hatte. Ihn hatte man bestraft, während die gleichen Laster beim jüngeren Bruder jugendlichem Überschwang zugeschrieben wurden. Wayne „musste sich die Hörner abstoßen“, hieß es.
    Rafe war immer der ungeliebte Sohn, der Unruhestifter, der Tunichtgut gewesen. Seit seine Mutter gestorben war, hatte er keine Liebe mehr kennengelernt. Ihr Herz war an der Gleichgültigkeit ihres Gatten zerbrochen, der sie verachtete. Ja, seit dem Tod der Mutter hatte Rafe kein gutes Wort mehr vom Vater empfangen. Er hatte ihn sogar bei allen anderen schlechtgemacht.
    „Sie ist nichts für dich“, erklärte Alexander kalt. „Solange du hier bist, wünsche ich nicht, dass du irgendetwas mit ihr zu tun hast.“
    „Ich finde, dass sie das selbst entscheiden sollte. Sie besitzt einen eigenen Verstand und hätte bestimmt nicht bis jetzt überlebt, wenn sie ihn nicht gebrauchen könnte.“ Rafe stieß eine Rauchwolke in die Luft. Dann legte er den Kopf auf die Seite und fuhr fort: „Oder hast du schon Pläne mit ihr?“
    „Sie ist ganz allein auf der Welt. Ich werde ihr hier ein Heim geben und alles in meiner Macht Stehende tun, um für sie einen passenden Gatten zu finden. Sie ist eine reiche Frau und muss beschützt werden.“
    „Von dir oder Wayne etwa! Mein Gott, du hast doch nicht etwa vor, dieses unschuldige Ding mit ihm zu verheiraten!“
    „Sie sind das ideale Paar.“ Alexanders Lippen wurden schmal. Er ärgerte sich über Rafes Bemerkung und noch mehr, als sein Sohn den Kopf in den Nacken warf und schallend loslachte.
    „Wayne und ihr Geld sind das ideale Paar, meinst du wohl!“ Die blauen Augen seines Sohnes blickten Alexander so durchdringend an, dass ihm unbehaglich wurde. In den letzten drei Jahren ist Vater sehr gealtert, dachte Rafe. Die Falten um die kalten, gleichgültigen Augen waren tiefer, das Haar war fast weiß geworden. Aber bestimmt nicht aus Sorge um ihn! Vielleicht um Wayne. Dämmerte ihm jetzt doch, dass er die Fähigkeiten seines älteren Sohnes sträflich übersehen hatte, dass er der Liebe dieses Sohnes stets den Rücken zugewandt hatte? Nein, Rafe bezweifelte das. Wenn der Vater Wayne für einen passenden Gatten für Shanna de Lancel hielt, war der jüngere Bruder immer noch der Goldjunge auf Wildwood.
    „Ist der Besitz so weit heruntergewirtschaftet, dass du dich nicht schämst, durch eine Heirat an Geld zu kommen?“, schleuderte er dem Vater ins Gesicht. Als Rafe ihn zusammenzucken sah, wusste er, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Was war aus seinem geliebten Heim geworden? Schockiert hatte er von Hannah und Abraham gehört, dass Sklaven weggelaufen und von Jack Hanson in Ketten und blutig geschlagen zurückgeschleift worden waren. Niemals war früher jemand von Wildwood fortgelaufen! Er konnte sich nur an eine einzige Gelegenheit erinnern, bei der ein Sklave ausgepeitscht worden war: Damals hatte seine Stiefmutter behauptet, der junge Mulatte Samuel, einer von Abrahams Söhnen, habe sich ihr unziemlich

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