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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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und wunderschön.
    „Diese kastanienbraune Stute mit drei weißen Fesseln würde ich gern reiten“, sagte sie schließlich.
    Der große Neger neben ihr nickte anerkennend. „Die ist eine von Master Rafes allerfeinsten Stuten, so sanft wie ein Kätzchen, nicht wie der alte Balthazar da drüben. Der hat den Teufel im Leib. Vielleicht mag Master Rafe ihn deshalb so. Außer mir darf keiner für ihn sorgen.“
    „He, Boy, habe ich dir nicht befohlen, mein Pferd zu satteln?“, ertönte eine wütende Stimme hinter ihnen. „Beeile dich, sonst gerbe ich dir mit der Peitsche die faule Haut.“
    Shanna empfand sofort Abscheu gegen den Mann, der breitbeinig, die zusammengerollte Peitsche in der Hand, im Eingang stand. Ihr missfiel sein Ton und sein Aussehen. Er musterte sie von Kopf bis Fuß mit so unverschämten Blicken, dass es sie empörte. Er schaute sie nicht bewundernd wie Rafe Amberville an, sondern mit kalten, abschätzenden Blicken, welche sie auszuziehen schienen.
    „Das ist der Aufseher Jack Hanson“, flüsterte Tante Lea verächtlich. „Ohne die Peitsche ist er ein Nichts.“
    „Hüte deine Zunge, Weib, oder du bekommst sie gleich zu spüren!“ Der Mann trat auf die beiden Frauen zu.
    „Wagen Sie es ja nicht, Hand an sie zu legen!“ Shannas graue Augen verdunkelten sich wie Gewitterwolken. „Tante Lea ist keine Sklavin.“
    „Sie ist schwarz und befindet sich auf dieser Plantage. Das heißt für mich, dass sie wie alle anderen behandelt wird.“ Jack Hansons Blick klebte förmlich auf der Rundung von Shannas festen Brüsten unter dem blauen Seidenkleid, dass ihr die Röte in die Wangen schoss. „Und Sie sind keine Amberville. Sie haben mir überhaupt nichts zu befehlen. Wir sind hier nicht im Norden. Behalten Sie Ihre wirklichkeitsfremde Meinung über Sklavenbefreiung gefälligst für sich. In dieser Gegend hört man solche Reden nicht gern.“ Er drehte sich zu dem großen Neger und hob drohend die Peitsche. „Mein Pferd, und zwar jetzt sofort!“
    „Ja, Leon, sattle sein Pferd und begleite ihn bis an die Grenzen des Amberville-Besitzes“, rief Rafe.
    Niemand hatte ihn eintreten sehen. Shanna war nicht sicher, ob er die Beleidigungen gehört hatte, die der Aufseher ihr entgegengeschleudert hatte. Doch dann sah sie an den zusammengepressten Lippen und den funkelnden Augen, dass er alles gehört hatte.
    „Wenn du je wieder Fuß hierher setzt, Hanson, werde ich deine eigene Peitsche an dir ausprobieren, damit du dich lange an die Schmerzen erinnerst, die du anderen zugefügt hast.“
    „Sie können mich nicht feuern! Das kann nur Mr. Amberville“, erwiderte der Aufseher höhnisch. Die Knöchel der Hand, mit der er die scheußliche Peitsche festhielt, waren weiß. Er hatte Angst. Das war Shanna klar. Aufmüpfig und angeberisch benahm er sich, aber er hatte Angst vor dem blonden Riesen, der auf ihn zuging. Sie hielt vor Schreck die Luft an, als er warnend die Hand gegen Rafe erhob. „Bleiben Sie mir vom Leib, oder ich mache Sie kalt! Ihr Bruder wird es mir danken.“
    „Da bin ich auch sicher“, pflichtete ihm Rafe ruhig bei. „Du hast eine Minute Zeit, um auf dein Pferd zu steigen und wegzureiten, ehe ich dich deine eigene Medizin kosten lasse.“
    Er brachte das Ultimatum so ruhig vor, als spräche er übers Wetter; aber Jack Hanson wusste von früheren Begegnungen mit Rafe Amberville, dass er der äußeren Ruhe nicht trauen konnte. Er hatte die Kraft schon verspürt, welche in den Fäusten steckte. Dieser Mann hatte einen Körper, der durch viele Jahre harte Arbeit und jetzt durch das Soldatenleben gestählt war.
    Doch dann siegte beim Aufseher die Geldgier über die Angst. Er und Wayne Amberville waren die wirklich Mächtigen in Wildwood, nicht dieser Mann, der bald wieder in den Krieg ziehen würde, auch nicht sein Vater, der gern alles, was mit der Bewirtschaftung der Plantage zusammenhing, in ihre Hände gegeben hatte. Für jeden entlaufenen Sklaven, den Hanson zurückbrachte, wurde ein anderer an Plantagenbesitzer verkauft, die keine Fragen stellten. So machten er und Wayne einen ganz hübschen Profit. Wildwood litt nicht unter dem Verlust von ein paar Negern, wenn er den Rest noch härter mit der Peitsche antrieb.
    Jack Hanson hob die Peitsche. Gleichzeitig glitt die andere Hand zu dem Messer im Gürtel. Ehe er beides benutzen konnte, traf ihn Rafes Faust am Kinn. Es war ein fürchterlicher Schlag, bei dem sich der ganze Ärger entlud, der sich bei der Begegnung mit dem Vater aufgestaut

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