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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Köpfe. Aber auch an der Furt musste es inzwischen so tief sein, dass man darin ertrinken konnte.
    Kurz dachte sie an Donovan. Ob er sich auch noch durch den Regen quälte? Aber nein, sicher amüsierte er sich inzwischen in Central City bei einem Drink mit einem hübschen Saloon-Mädchen. Nicht dass es ihr etwas ausmachte! So oder so nicht. Was er tat, ging nur ihn etwas an.
    „Hier entlang.“ Myles’ Pferd schlingerte hinunter zum Ufer, und Sarah sah, dass sie die Furt erreicht hatten. Furcht erfasste sie, als sich das Maultier in die wirbelnde Flut hineinstürzte. Sie klammerte sich an seinem kräftigen Hals fest und musste daran denken, wie sie als Kind einmal in einen eisigen Fluss hineingefallen war und beinahe ertrunken wäre. Wie damals geriet sie in kalte Panik, als der Strom an ihrem Rock zerrte, sie aus dem Sattel zu ziehen und mit sich zu reißen drohte.
    Sie befreite mühsam die Stiefel aus den Steigbügeln und hob die Füße, um so vielleicht trocken zu bleiben.
    Das Maultier fand sicheren Boden unter den Hufen und bewegte sich zügig vorwärts. Alles ist in Ordnung, versicherte sich Sarah. Nur noch wenige Sekunden, dann haben wir das andere Ufer erreicht. Wenn Betsy Mae nur …
    „Achtung!“ Myles’ warnender Ruf ertönte. Einen Moment war sie nicht auf der Hut gewesen, aber jetzt sah sie flussaufwärts und entdeckte einen großen, knorrigen Baumstamm wie ein schwarzes Höllenmonster direkt auf sich zukommen.
    Es blieb keine Zeit mehr, ihm auszuweichen. Der Stamm stieß gegen das Maultier und brachte es aus dem Gleichgewicht, kopfüber wurde Sarah aus dem Sattel geworfen. Ihr Schrei wurde gleich darauf durch das Schlammwasser erstickt, das ihr Mund und Nase füllte, während sie wieder an die Oberfläche zu kommen versuchte.
    „Miss Sarah!“, konnte sie Myles rufen hören, als sie mit dem Kopf endlich wieder über Wasser war. Sein Ruf hallte in der Dunkelheit, und sie erkannte, dass sie schon eine Strecke fortgetragen worden war.
    Hustend und Wasser spuckend trachtete Sarah danach, nicht nochmals unterzugehen, während sie vom Bach mitgerissen wurde. Ihr Mantel war mit Wasser vollgesaugt. Irgendwie musste sie das Gewicht loswerden. Trotzdem war die Strömung zu stark für sie. Frierend und ängstlich spürte sie, wie sie wieder unterging.
    „Miss Sarah!“ Myles’ Stimme klang schwach, fast wie in einem Traum. Sarah trieb dahin, nur halbherzig lehnte sie sich dagegen auf, dass das Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug. Ein sonderbares Glücksgefühl erfasste sie. Donovan, dachte sie. Donovan …
    Ihr war, als wäre sie in seinen Armen, als wäre sie zu Hause angekommen, so sicher und warm …
    Plötzlich spürte sie an der Hand etwas Festes. Es war groß, sehr lebendig, und es schlug wild um sich – das Maultier! Im Nu war Sarah bei Sinnen. Sie klammerte sich an dessen Sattel, schaffte es, hinaufzurutschen, und klopfte ihm den Hals. Das schien das aufgeregte Tier zu beruhigen. Es richtete sich auf und fand Boden unter den Füßen. Sekunden später stob es aus dem Wasser, die verstörte Sarah auf seinem Rücken.
    „Alles in Ordnung, Miss Sarah?“ Myles kam zu Fuß zum Ufer heruntergerutscht. „Großer Gott! Ich dachte, Sie ertrinken. Schnell jetzt. Wir müssen zu Betsy!“
    Aus Haar und Kleidern rann ihr das Wasser, während sich Sarah im Sattel richtig hinsetzte. Ihre Segeltuchtasche war verloren gegangen, der Bach hatte sie fortgetragen. Hoffnungslos, sie finden zu wollen. Irgendwie musste sie nun ohne ihre medizinischen Hilfsmittel zurechtkommen.
    „Beeil dich!“ Myles trieb Sarah voran. Seine eigenen Nöte machten ihn blind für Sarahs Zustand. „Ich hoffe nur, dass es Betsy gutgeht und dem kleinen Eli. Das arme Ding muss sich zu Tode fürchten, besonders wenn schon Wasser in die Hütte eingedrungen ist.“
    Sarah überließ es dem Maultier, sich seinen Weg zu suchen. Es war sicher klug genug, dem Pferd zu folgen. Weidenzweige mit frischem Grün peitschten ihr ins Gesicht, als sie durch die feuchte Niederung ritten. Eisig fuhr ihr der Wind durch die durchnässte Kleidung, bis sie völlig starr vor Kälte war.
    Erleichtert seufzte sie auf, als sie endlich zwischen den Bäumen einen schwachen Lichtschein wahrnahm. Die Hütte. Bisher hatte das Wasser sie noch nicht erreicht, aber das konnte sich rasch ändern.
    Sarah übernahm das Kommando. „Du nimmst dir die Schaufel und wirfst einen Schutzwall auf“, wies sie ihn an, während sie absattelten. „Ich gehe rein und sehe nach deiner

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