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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Friedens willen war er ihr aus dem Weg gegangen. Dank Lanny Hanks, das war der junge Zimmermann, den Sarah engagiert hatte, ging der Anbau rasch voran, so rasch, dass ihnen schon das Holz ausgegangen war, das er aus Charlies Mine herbeigeschafft hatte.
    Mit der guten Ausrede, neues holen zu müssen, hatte Donovan sich davongemacht. Er wollte in Central City übernachten, am nächsten Morgen das Holz aufladen und dann vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Miner’s Gulch sein.
    Die ersten Sonnenstrahlen waren zwischen den Berggipfeln zu sehen. Die Vögel begrüßten sie mit einem tausendstimmigen Konzert. Der Himmel war klar, ein schöner, warmer Tag schien vor ihm zu liegen. Donovan wurde richtig vergnügt, als ihn ein blauer Eichelhäher vom Ast einer überhängenden Kiefer aus ausschimpfte.
    Ich will diesen Ausflug genießen, sagte er sich. Ich werde Central City erkunden, mir ein Bad und ein gutes Essen leisten und ein bisschen Kartenspielen, wenn sich mir eine anständige Gelegenheit dazu bietet. In den nächsten achtundvierzig Stunden werde ich jedenfalls nicht daran denken, dass es jemand wie Lydia Taggert je gegeben hat.
    Vielleicht vergaß er dabei ja auch Sarah Parker …

    Gegen Nachmittag verdunkelte sich der Himmel. Sarah stand am Fenster ihres Klassenraumes und sah zu, wie die Wolken über die Gipfel heranzogen. Wie gut, dass sie Annie und Katy früher nach Hause geschickt hatte! Wenn die beiden nicht trödelten, würden sie wohlbehalten zu Hause ankommen, bevor der Regen einsetzte.
    Mehr Sorgen machte sie sich über Donovan. Sie hatte ihn in der Morgendämmerung vorbeifahren sehen und war vom Fenster mit klopfendem Herzen zurückgewichen, als er heraufsah. Ob er sie gesehen hatte? Und wenn, was machte das schon?
    Sarah begrub geschwind alle aufkeimenden Hoffnungen. Sie wollte nicht töricht sein. Müde wandte sie sich vom Fenster ab und wischte die Zahlen von der vollgeschmierten Tafel. Selbst die loseste Verbindung zu Donovan verursachte ihr mehr Schmerz, als sie bereit war zu ertragen. Sie musste sich von ihm fernhalten! Davon hing ihr Überleben ab.
    Annie hatte bestätigt, dass ihr Onkel auf dem Weg nach Central City sei. Die Mädchen hielten ihre Lehrerin auf dem Laufenden über das, was sich in der Hütte ihrer Mutter so abspielte. So wusste sie, dass Varina für ihre Loyalität die Freundschaft fast aller Frauen in der Gegend aufs Spiel gesetzt hatte. Sarah ließ ihr daraufhin durch Annie einen Brief zukommen, in dem sie sie bat, sich anders zu verhalten, bevor es zu spät sei. Doch Varina blieb eigensinnig eine unerschütterliche Freundin.
    Es zog sie wieder zum Fenster. Von dort blickte sie auf den sich verdunkelnden Himmel. Selbst unter besten Bedingungen war eine zehnstündige Fahrt mit dem Fuhrwerk eine Art Strafe. Wenn der Regen den Staub zudem zu Matsch verwandelt hatte, war so ein Unternehmen noch dazu gefährlich, besonders dort, wo Donovan Hohlwege durchfahren musste. Er hatte die Stadt zwar schon in der Morgendämmerung verlassen, aber der Sturm könnte ihn trotzdem noch Meilen von seinem Ziel entfernt erwischt haben, wobei dann der gefährlichste Teil der Strecke noch vor ihm läge.
    Ruhelos machte sie sich daran, den schon reinlichen Klassenraum nochmals zu putzen. Sie schrubbte den Tisch, wischte Kreidespuren auf und ordnete die Bänke. Donnergrollen ließ die Fensterscheiben zittern. Blitzartig musste sie an Donovan denken, wie er jetzt im offenen Wagen auf glitschiger Straße fuhr.
    Ihm wird es schon gutgehen!, sagte sie sich. Er hat den Krieg und die Gefangenschaft überlebt, ganz zu schweigen von den drei Jahren in Kansas City als Gesetzeshüter. Er ist stark genug, einen Sturm auszuhalten, und klug genug, sich einen vernünftigen Schutz zu suchen, wenn es zu hart kommt.
    Aber wenn ihm nun doch etwas zustieß? Wie sollte Varina dann zurechtkommen? Wie sollten ihre Kinder, die den kräftigen Onkel bestimmt bewunderten, diesen Verlust überleben?
    Sarah ging wieder zum Fenster, schob die Vorhänge zurück und blickte durch die regennassen Scheiben auf den Himmel. Varina und ihre Kinder waren Donovans einzige lebende Verwandte. Die beiden Geschwister waren sich bei seiner Ankunft noch sehr nahe gewesen. Durch sie war es zwischen den beiden dann aber zum ernsten Streit gekommen.
    Sarah lehnte die Stirn gegen die kalte Scheibe und schloss die Augen. War es recht, dass sich ihretwegen eine Familie in die Haare geriet? Nur weil sie in Miner’s Gulch bleiben wollte, durfte Varina sich

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