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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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zu, der die Kinder beaufsichtigte – es war ein steifer Mensch, der den Hut tief ins Gesicht gezogen trug. Sarah konnte es kurz betrachten, als er seine kleinen Schutzbefohlenen zur Küche scheuchte. Der dümmliche Blick verriet, dass er schwerfällig im Denken war.
    Der andere Mann, der dunkle Spürhund, war bisher nicht zurückgekehrt. Sarah sah ihn im Geiste vor sich, wie er die Räume oben durchsuchte und die Hintertüren inspizierte.
    Als die Kinder still auf Dooleys Seite am Tisch vorbeikamen, senkte sie den Kopf. Es wäre nicht gut, wenn eines von ihnen sie erkannte und beim Namen rief. Ihr selbst lag nichts dran, die Furcht der Kleinen zu sehen.
    „Hol mir eine neue Flasche, Miss Lydia. Wir beide bleiben hier schön zusammen. Dich lasse ich die ganze Zeit nicht aus den Augen.“
    „Seien Sie mein Gast.“ Sarah setzte ein unverschämtes Lächeln auf und zwang sich, aufzustehen und sich vorwärtszubewegen. Sie trat über unzählige Glasscherben hinweg, um von dem Bord hinter dem Schanktisch mehr Whiskey zu holen. Dabei vermied sie es sorgsam, Smitty anzusehen, der am anderen Ende der Bar hingestreckt auf dem Boden lag. Ein Blick, und sie würde jegliche Selbstkontrolle verlieren und zu schreien beginnen.
    Die Kinder betraten nacheinander die Küche. Letzte in der Reihe war Katy – das kleine bedrückte Gesicht bleich unter dem karottenfarbenen Haar. Sarah drehte sich von der Bar fort, und auf einmal sahen sie und Katy sich direkt in die Augen.
    Sarah begriff sofort, dass Katy sie schockiert erkannt hatte und ihr viele Fragen durch den Kopf gingen. Wenn Katy es nun wusste, galt das Gleiche auch für die anderen Kinder.
    Würden sie dies alles verstehen? Nein, dachte Sarah betrübt, als sich die Küchentür hinter ihnen schloss.
    MacIntyre lag da, wo Zoe ihn hingezogen hatte. Er stöhnte, als sie seine Blutung zu stillen versuchte. Neben dem Klavier hatte Greta Georges Hemd zerrissen. Sie machte daraus Streifen und umwickelte damit seine Schulter. Mit ein bisschen Glück konnte sie ihm etwas zuflüstern, sodass er sich ruhig verhielt.
    Krank vor Angst, ging sie zum Tisch zurück, beugte sich über den Stuhl und reichte dem wartenden Dooley die Flasche. „Trinken Sie nur, Corporal.“ Dabei lächelte sie bitter. „Es geht auf Kosten des Hauses.“

    Als Donovan die Stadtmitte erreichte, hatte sich schon eine größere Gruppe besorgter Menschen in der Dämmerung vor dem Crimson Belle eingefunden. Die hysterische Eudora Cahill wurde von dem Ladenbesitzer Satterlee beruhigt. Mattie Ormes und ihr Ehemann klammerten sich am Rande der Menge aneinander. Einige Männer hatten Gewehre mitgebracht, die meisten hielten sie aber ungeschickt, als wären sie nicht sicher, was mit ihnen zu tun sei.
    Die Flügeltüren des Saloons waren fest verschlossen. Kein Lichtstrahl fiel durch die Spalten. Es gab im Erdgeschoss keine Fenster, hinter denen im ersten Stock war alles dunkel und still.
    „Hab’ nichts gehört außer einem Schuss, seit sie die Kinder hineingebracht haben“, erzählte Widow Harley, als Donovan sie fragte. „Peter Ainsworth berichtet, dass sie eine Bank in Central City ausgeraubt haben. Die Narren, die sie verfolgt haben, sind Richtung Denver geritten. Aber wer nimmt das für voll, was einer wie er sagt.“
    „Wo ist Ainsworth jetzt?“
    „Volltrunken in einem Graben, schätze ich. Na ja, selbst eine Abordnung von der Größe Tennessees könnte nicht dafür garantieren, dass die Kleinen heil herauskommen. Die drei Halunken haben uns ganz schön in der Zwickmühle, Mr. Cole.“
    Donovans Blick glitt über die Menge. War denn hier keiner, mit dem er vernünftig reden konnte? Weil er keinen passenden Mann ausmachte, wandte er sich wieder der alten Frau zu.
    „Ich sehe mich mal hinten um. Vielleicht kann ich was herausfinden. Sollte sich hier so was wie ein Suchtrupp sehen lassen – sagen Sie den Leuten, wohin ich gegangen bin?“
    „Das werde ich tun, junger Mann.“
    „Wünschen Sie mir Glück. Und passen Sie auf, dass mich von diesen aufgeregten Narren keiner abknallt, wenn ich mich wieder blicken lasse.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, glitt er in den Schatten. Seine Sinne waren hellwach, als er durch die Gasse kroch. Zuerst wollte er herausfinden, ob sie die Hintertür bewachten. Wenn er das wusste, konnte er den nächsten Schritt planen.
    Die Tannen erhoben sich in der Dämmerung groß und dunkel vor dem Hintereingang des Hauses. Donovan schob sich an der Hauswand entlang, holte seinen Revolver

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