Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
Vom Netzwerk:
mit runden, klaren Augen anzusehen. „Hast du uns nicht mehr gern?“
    „Natürlich habe ich euch gern. Aber ich tue gerade so, als ob ich eine andere bin, jemand, der zu euch nicht nett sein kann. Glaubst du, du kannst … Katy, wie hast du den Raum verlassen? Wo sind die anderen Kinder?“
    „Die schlafen. Alle außer mir schlafen. Ich kroch unter Mr. Spades Beinen durch, um dich zu suchen. Was soll das alles hier, Miss Sarah?“
    „Schschsch. Gerade überlege ich, wie ich dich herausbekomme.“ Fieberhaft dachte sie nach. Wenn die Hintertür unverschlossen und unbeaufsichtigt war – nein, Cherokee würde dafür sorgen, dass dort niemand entkam. Da musste sie sich was anderes einfallen lassen.
    Das Fenster. Ja, es waren Menschen unten auf der Straße. Sie könnte Katy an einem Laken herunterlassen und dann so viele wie möglich holen, bevor Spade erwachte.
    Kalte Angst erfasste sie bei der Überlegung, was passieren könnte, wenn sie erwischt wurde. Dooley würde sicher an ihr Vergeltung üben, vielleicht auch an Faye, Zoe oder sogar George … oder an den verbleibenden Kindern … oder Donovan.
    Einen Moment verlor Sarah den Mut. Aber nein, als Donovans Nichte war Katy in größerer Gefahr als sie alle. Donovan würde das Risiko sicher eingehen.
    „Geh zum Fenster, Katy“, flüsterte sie. „Warte dort, und sei ruhig.“
    Sarah stieg aus dem Bett, während das Mädchen zur anderen Ecke des Raumes ging, und zog das obere Laken ab. Schnell und verstohlen bewegte sie sich, dabei klopfte ihr Herz so heftig, dass sie meinte, jeder müsse es hören. Sie faltete das Tuch diagonal, um die größtmögliche Länge zu erhalten, dann knotete sie an einem Ende eine große Schlinge.
    Die Fensterscheibe hinter dem Samtvorhang war ja zerbrochen. Sie befühlte den Rahmen, um scharfe Glasecken zu entfernen, an denen das Mädchen sich beim Hindurchklettern schneiden könnte.
    Auf der Straße liefen Menschen in kleinen Gruppen hin und her, oder sie hingen niedergeschlagen auf den Veranden der umliegenden Gebäude herum. Katy wäre in Sicherheit, versicherte sich Sarah. Das Fenster lag nicht gefährlich hoch. Jemand wird sie sicher bemerken und ihr beim Rest des Weges helfen.
    „Komm her“, flüsterte Sarah Katy zu. „Ich helfe dir in die Schlinge, dann lasse ich dich aus dem Fenster nach unten. Lass uns das mal versuchen. Gutes Mädchen.“
    Katy hielt still. Als Sarah sie vom Boden hob, hing sie mit einem zufriedenen Lächeln im Laken. Aus dem Fenster zu klettern war eine völlig andere Sache. Als Sarah sie über das Sims zu heben versuchte, umklammerte sie ängstlich ihren Nacken.
    „Ich kann das nicht, Miss Sarah! Ich falle.“
    „Versuch es“, flüsterte Sarah aufgeregt. „Du musst dich nur am Laken festhalten. Mach es, und ich verspreche dir, alles wird gut gehen. Lass mich jetzt los, so … braves Mädchen.“
    Die Leute hatten das Geschehen am Fenster bemerkt. Jemand rief in der Dunkelheit: „Seht mal. Da ist jemand. Sie versuchen rauszukommen.“
    Katy umklammerte Sarahs Nacken noch immer, als sich die lärmende Menge unter ihnen versammelte. „Ich fürchte mich. Wenn mich nun keiner auffängt?“
    „Das geht schon gut, Liebes“, flüsterte Sarah. „Glaub mir, du musst nichts tun außer …“
    „Schluss jetzt damit, Miz Lyddie!“
    Spade stand in der Tür und zielte mit der Pistole auf sie. Krank vor Angst, drückte Sarah Katy an sich.
    „Mir scheint, Sie sorgen sich mehr um die Kinder, als Sie zeigen“, sagte er gedehnt.
    „Lass sie gehen, Spade!“, flüsterte Sarah. „Lass sie alle gehen. Ich gebe dir Geld, Gold, was du willst.“ Ein vorschnelles Versprechen von jemandem, der nichts zu geben hatte, das wusste sie. Die Verzweiflung gab es ihr ein.
    „Und Dooley erschießt mich.“ Er trat beiseite und winkte ihr mit der Pistole, ihm zu folgen. „Sieht so aus, als ob ich Sie zu den anderen stecken muss.“
    Mit Katy auf dem Arm ließ sich Sarah von ihm den Flur entlangführen bis in Fayes Zimmer hinein, wo drei Kinder, die Jungen, wie schlafende Welpen lagen. George ruhte auf dem Bettvorleger, mit einem kleinen Kissen und einer Decke. Faye saß in der Dunkelheit in ihrem geschnitzten Kirschholz-Schaukelstuhl mit der schlummernden kleinen Molly auf dem Schoß. Sie warf Sarah einen Blick voller schmerzlicher Sympathie zu, sagte aber nichts.
    Sarah setzte sich im Schneidersitz auf den Boden neben dem Bett. Katy hatte vor Angst zu weinen begonnen. Ihre Tränen kullerten über die Wangen. Ohne Zögern

Weitere Kostenlose Bücher