Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
Vom Netzwerk:
fragte Lea. Sie sah den Schmerz, der über Shannas Gesicht huschte.
    „Ich werde es lernen – mit der Zeit.“

    Shanna hörte leise Stimmen und Lachen, als sie sich den Stallungen näherte. Der Vollmond beleuchtete ihren Weg. Ein warmer Wind bauschte die offenen Haare. Im Nachthemd ging sie mitten in der Nacht zu einem Mann! Ihre Mutter würde sich im Grab umdrehen. Aber sie fühlte sich nicht gefährdet – solange Rafe sie nicht berührte. Nein, solange sie ihm nicht erlaubte, sie zu berühren. Sie würde ihm nur sagen, was sie ihm unbedingt sagen musste, und dann wieder gehen.
    Die Stalltür war nicht ganz geschlossen. Durch den Spalt konnte Shanna Rafe Amberville sehen. Er lag neben Leon im Stroh und lachte über etwas, das der Schwarze wohl soeben erzählt hatte. Sie zögerte. Wenn sie in einem so entspannten Augenblick eintrat, würde sie bestimmt nicht willkommen sein. Shanna sah, wie Leon Rafe die Flasche reichte. Dann holte er aus einer Papiertüte zwei gebratene Hühnerkeulen. Beide Männer bissen herzhaft hinein.
    „Wer braucht sie schon Leon?“, sagte Rafe mit vollem Mund. „Wenn du Abrahams besten Whiskey und Hannahs Hühnerkeulen hast, brauchst du nichts anderes.“
    „Für Sie mag das zutreffen, Master Rafe. Ich bin jedoch ein Mann, und ich brauche noch andere Dinge …“ Der Neger grinste.
    „Ja, eine Frau, um dein Bett zu wärmen. Du alter, verschlagener Fuchs! Ich habe gesehen, wie du Lea nachgeschaut hast. Merke dir meine Worte: Bei der kommst du auf keinen grünen Zweig. Das ist eine alte Jungfer aus Überzeugung. Ich wünschte, ich könnte das auch über ihre Herrin sagen. Die kleine Närrin wird bald bis über den Hals in Schwierigkeiten stecken …“
    Rafe brach ab und blickte zur Tür. Er weiß, dass jemand draußen steht, dachte Shanna. Derselbe Instinkt hatte ihm vorhin, als sie das Gespräch zwischen Wayne und Damaris belauscht hatte, auch ihre Anwesenheit verraten. Sie holte tief Luft, stieß die Tür auf und ging hinein.

    Leon sprang auf und zupfte sich die Strohhalme von den Kleidern. Offensichtlich war ihm die Situation peinlich. Rafe jedoch blieb ungerührt liegen und aß ruhig weiter. Wenn Shannas Erscheinen ihn überrascht hatte, zeigte er das nicht. Er hob eine Braue und fragte mit einem Hauch von Spott in der Stimme: „Ist es nicht etwas spät für einen Besuch, kleine Shanna? Besonders so! Leon, halte an der Tür Wache und pass auf, dass uns niemand stört. Oder ist Tante Lea irgendwo da draußen, bereit, deine Ehre zu verteidigen, wenn du schreist?“
    „Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu sprechen, damit Sie alles wieder vernünftig sehen“, erklärte Shanna, ohne auf seine Sticheleien einzugehen. Leon zog sich diskret zurück und schloss die Stalltür von außen. „Wie können Sie das tun? Trinken, obwohl Sie dringend Ruhe brauchen und sich für den Morgen vorbereiten sollten! Sie behandeln das Ganze wie ein Spiel!“
    Shanna war vor Verzweiflung außer sich. Offensichtlich hatten ihre Worte keinerlei Wirkung auf Rafe. Er lag da, den Kopf auf die Hand gestützt, und schaute sie an. In seinen Augen tanzten teuflische kleine Lichter. Shanna hielt wie zum Schutz das große Umschlagtuch vor der Brust zusammen.
    „Ausruhen? Mich vorbereiten? Worauf? Um zu töten oder getötet zu werden? Man kann sich auch nicht vorbereiten, wenn der Feind plötzlich in einer dunklen Regennacht auftaucht. Da kann man sich vorher ebenfalls nicht ausruhen. Ich habe gelernt, ohne Schlaf auszukommen. Aber nein, ich betrachte das Duell nicht als ein Spiel. Claude ist ein alter Bekannter, und ich mag ihn. Ich werde mein Möglichstes tun, um ihm diese wahnsinnige Idee auszureden, aber wenn es nichts nützt, dann …“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann ist mir die Sache aus der Hand genommen. Ich bin zurückgekommen, um ein paar Tage Frieden zu haben. Stattdessen habe ich nur Hass gefunden und noch mehr Töten.“
    Shannas Ärger verflog, als sie die Qual in ihm sah. Sie wusste nicht, warum er Damaris’ Lügen nicht entlarvt hatte, sie wusste jedoch, dass er es ernst meinte, als er sagte, dass er einen Freund nicht töten wollte. Wenn sie nur mit Claude LaFontaine sprechen könnte …
    „Bleibst du und leistest einem einsamen Mann ein bisschen Gesellschaft?“, fragte Rafe. Seine Lippen verzogen sich zu einem sardonischen Lächeln, als Shanna keine Anstalten traf wegzugehen.
    „Deshalb bin ich nicht gekommen“, widersprach sie. „Außerdem haben Sie sehr deutlich gezeigt, dass Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher