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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Augenblicke selten. Der Juni war schon wie im Flug vergangen. Die Hitze des Julis brütete über dem Land. „Er ist ein einsamer, frustrierter Mann und hat niemanden, an dem er seinen Ärger auslassen kann. Er ist nicht gewohnt, von anderen abhängig zu sein.“
    „Da haben Sie recht, Miss Shanna“, pflichtete ihr Hannah bei und gab aus der Güte ihres Herzens Mimosa ein Glas Milch. „Setz dich und beruhige dich, ehe du ihm das Abendessen hinaufbringst.“
    „Das erledige ich“, erklärte Shanna. „Er möchte bestimmt die letzten Nachrichten erfahren. Ich weiß kaum, was ich sagen soll. Viel Gutes haben wir wirklich nicht gehört.“
    Zwei Monate und kein Wort von Rafe. Allerdings auch kein Brief mit der Nachricht, dass er verwundet, vermisst, gefangen – oder gefallen war. Zwei Monate, in denen auf Wildwood wieder die Peitsche regierte und unter den schwarzen Arbeitern Angst und Schrecken herrschten. Wayne rechtfertigte das seinem Vater gegenüber mit der Erklärung, dass die Meldungen der Siege der Union die Sklaven ruhelos machten und mehrere bereits versucht hätten, in den Norden zu fliehen.
    Shanna öffnete die Tür zu Alexanders Zimmer und trat mit sehr entschiedener Miene ein. Sie hatte fest vor, ihm zu sagen, wie sie über Hansons Brutalität dachte. Zu ihrer Überraschung erhob sich Wayne von dem Stuhl neben dem Bett. Er besuchte seinen Vater sehr selten, und meistens war der alte Mann hinterher in besonders schlechter oder gedrückter Stimmung.
    „Da kommt ja dein Engel der Barmherzigkeit, Vater. Ich wünschte, eine so hübsche Frau würde sich um mich kümmern.“ Von seinen Lippen klingt jedes Kompliment wie eine Beleidigung, dachte Shanna, als sie das Tablett abstellte und die Vorhänge vor die Fenster zog. „Vielleicht könntest du später auch mal in mein Zimmer reinschauen, Shanna.“
    „Lass sie in Ruhe!“, fuhr Alexander ihn an. Dann fluchte er leise, als er sich aufrichten wollte, es ihm aber nicht gelang. Shanna sah das Funkeln in Waynes Augen, als sie dem alten Mann half. Er wünscht sich den Tod seines Vaters! Denn obwohl er ans Bett gefesselt war, hielt er immer noch die Finger auf dem Geld. Ihr Verdacht bestätigte sich, als Alexander mürrisch sagte: „Sag Abraham, er soll mir meine Privatschatulle bringen. Du bekommst die Schecks morgen früh.“
    „Ein kurzer Brief an deine Bank würde dir diese Arbeit abnehmen“, sagte Wayne. „Du solltest dir wirklich nicht den Kopf über solche Dinge zerbrechen müssen.“
    „Deine Besorgnis wegen meiner Gesundheit ist überaus rührend“, lautete die bittere Antwort. Shanna war überrascht. Seit dem Unfall hatte sie eine zunehmende Entfremdung zwischen Alexander und dem jüngeren Sohn bemerkt. Manchmal gingen die beiden kaum noch höflich miteinander um. „Aber solange ich noch atmen kann – und das habe ich noch viele Jahre vor –, werde ich sämtliche finanziellen Belange selbst wahrnehmen.“
    „Es ist ein Wunder, dass du deinem barmherzigen Engel nicht schon alles übergeben hast“, meinte Wayne zynisch. „Als Nächstes lässt du sie die Plantage inspizieren oder überträgst ihr Hansons Arbeit.“
    „Nach allem, was ich gehört habe, wäre das vielleicht keine schlechte Idee.“ Alexander blickte seinen Sohn wütend an und schickte ihn mit einer Handbewegung fort. „Geh jetzt! Mein Abendessen wird kalt.“
    „Und es ist Zeit, Märchen zu erzählen“, meinte Wayne mit einem gehässigen Blick auf Shanna. „Denk dran, es wird auch die Zeit kommen, wenn wir beide abrechnen.“
    „Ich habe keine Ahnung, was du meinst“, entgegnete Shanna höflich. Sie war selbst erstaunt, dass sie es fertigbrachte, ruhig zu bleiben, obwohl er sie so provoziert hatte. „Du gehst deinen Weg, ich gehe meinen, so wie bisher, und alles wird ruhig weiterlaufen.“
    Wayne knallte die Tür so laut zu, dass das Zimmer erbebte.
    Alexander machte eine abfällige Geste, als Shanna ihm das Tablett hinstellte. „Schon wieder gebutterter Mais! Und die Schweinekoteletts sind nicht durch! Verflucht! Ich werde Hannah die Haut abziehen lassen, wenn sie mir keine ordentliche Mahlzeit macht!“
    „Alles ist genau nach Anweisungen des Doktors zubereitet, und Sie werden es ohne Murren aufessen. Heutzutage können wir kein Essen verkommen lassen“, erklärte Shanna ruhig und setzte sich auf einen Stuhl.
    Er aß einen Bissen Mais, legte dann die Gabel auf den Teller und sah Shanna erwartungsvoll an.
    Sie zog die Brauen hoch. „Ohne Essen keine Neuigkeiten.

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