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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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gehabt hatte.
    „Eines Tages werden wir herausfinden, wer das getan hat“, versprach sie Leon, obwohl sie wusste, dass ihre Worte nicht viel Trost bedeuteten. „Die Mörder werden bestraft werden!“
    „Das bringt mir meinen Jungen auch nicht zurück“, würgte Hannah unter Schluchzen hervor. „Das kann niemand.“
    Wie betäubt ging sie. Die Menschen machten ihr Platz. Viele folgten ihr und Abraham mit gesenkten Köpfen und ließen Shanna und Leon allein am Grab zurück.
    „Ich fühle mich so hilflos“, sagte Shanna schließlich.
    „Sie können auch nichts machen, Miss Shanna. Niemand von uns – im Augenblick.“
    Shanna überließ Leon seinen Gedanken, da sie wusste, dass er jetzt allein sein wollte, und ging zum Haus zurück. Nie im Leben hatte sie sich so allein gefühlt!

    Am achtundzwanzigsten Juli 1864, sieben Tage, nachdem die Konföderierten den Bald Hill räumen mussten, kam Atlanta zum ersten Mal unter schweren Artilleriebeschuss. General Sherman wollte die Stadt einkesseln und die Verbindungslinien nach Süden und Westen abschneiden. Daher bewegte er seine Armee an den rechten Flügel der Schlachtlinie. Der General der Konföderierten, John B. Hood, hatte keine andere Wahl, als seine Männer ebenfalls in diese Richtung in Marsch zu setzen.
    Den ganzen Tag über wurde erbittert gekämpft. Beide Armeen wussten, dass der Ausgang der Schlacht das Schicksal Atlantas entscheiden würde. Die Konföderierten mussten sich unter großen Verlusten von Jonesboro und Ezra Church bis Chevaux de Frise zurückziehen, der letzten Barrikade, welche den Zugang zur Stadt verwehrte.
    Dann wechselte Sherman seine Taktik wieder. Er verlegte seine Haupttruppe sechs Meilen nach Südwesten, und die Armee am Ohio schickte er nach Decatur. Auf dem Marsch zerstörten sie dreizehn Meilen lebenswichtiger Eisenbahnlinien.
    Shermans Doktrin eines „totalen Kriegs“, in dem er den immer schwächer werdenden Feind aufsplitterte und dann die einzelnen Segmente besiegte, zahlte sich aus. Am Ende des Tages musste Hood sich mit seinen dezimierten Truppen in die Stadt zurückziehen. Bei ihm war auch Rafe Amberville, völlig erschöpft und mit einer Schusswunde in der linken Schulter.
    Jetzt begann die Belagerung Atlantas, welche fast sechs Wochen dauern sollte.

    „Warum hast du Tobias Bartholomew kommen lassen?“ Wayne stürmte wütend in Alexanders Schlafzimmer, ohne vorher anzuklopfen.
    Shanna hatte dem Patienten vor dem Nachmittagsnickerchen vorgelesen. Jetzt klappte sie das Buch zu und stand auf, um zu gehen.
    Alexander winkte ihr zu bleiben. „Das betrifft dich ebenso wie meinen Sohn, Shanna“, sagte er. „Ich möchte, dass du bleibst.“
    Widerstrebend setzte Shanna sich wieder. Vater und Sohn wahrten kaum noch zivilisierte Umgangsformen, wenn sie sich begegneten. Wayne streifte die halbe Zeit über die Plantage, beschwerte sich, drohte … er würde sich nie ändern, das war ihr klar. Den Rest der Zeit suchte er bei Damaris LaFontaine Trost. Das hatte Hannah ihr erzählt, und die Klatschgeschichten der Nachbarn bestätigten dies.
    Wenn Wayne zu Hause war, ging sie ihm so weit wie möglich aus dem Weg, denn seine ständige Kritik an allem und jedem machte es ihr schwer, ruhig zu bleiben. Sie hasste, wie er sie mit den Augen verfolgte und sie anlächelte, als wüsste er etwas, das sie nicht wusste. Seit Langem ignorierte sie seine Sticheleien, dass sie und Rafe ein Liebespaar seien.
    Wayne hatte ihr zweimal aufgelauert, seit Alexander ihr nicht nur den Haushalt, sondern auch die Leitung von Wildwood anvertraut hatte. Beide Male war es ihr gelungen, sich der Gefahr zu entziehen. Allerdings hatte es beim zweiten Mal Schwierigkeiten gegeben. Leon hatte gesehen, wie der stockbetrunkene Wayne sie eines Nachmittags in einen Stall zerren wollte. Er war sofort herbeigeeilt, um – falls nötig – für Shanna zu kämpfen. Es hatte ihrer gesamten Überredungskunst bedurft, eine Schlägerei zu verhindern. Sie wollte unter keinen Umständen, dass Leon etwas passierte. Dann hätte sie ohne dessen Hilfe und Unterstützung weitermachen müssen. Hätte er Wayne geschlagen, hätte dieser ihn für diese Unverschämtheit hängen lassen, und Shanna hätte das nicht verhindern können.
    Ihre Annahme, dass Leon ein hervorragender Aufseher sein würde, hatte sich bestätigt. Er erzielte von den Negern die besten Resultate. Auf Shannas Vorschlag hin hatte er ihnen Werkzeug und Farbe gegeben, damit sie notwendige Reparaturen an ihren

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