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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Atlanta jeden Augenblick kapitulieren muss. Wie können sie durchhalten, wenn Sherman vor der Tür steht, die Stadt halb zerschossen ist und Soldaten und Zivilisten verhungern? Ich habe Rafe nicht geglaubt, als er sagte, dass Wildwood und der Rest des Südens den Yankees in die Hände fallen könnte. Jetzt glaube ich ihm.“
    „Noch sind sie nicht hier. Und wenn sie kommen, werden wir kämpfen“, erklärte Shanna und warf den Kopf zurück, dass ihre schwarzen Locken in der Abendbrise flatterten.
    Alexander lachte schallend. Verblüfft schaute sie ihn an. So hatte sie ihn noch nie lachen hören.
    „Kämpfen?“, wiederholte er ungläubig. „Womit denn, mein liebes Mädchen? Ich würde kaum einem halben Dutzend unserer Leute ein Gewehr anvertrauen. Der Rest läuft weg – oder bleibt, weil sie hoffen, das Haus in Flammen aufgehen und uns tot zu sehen. Sie würden es genießen, wenn man mich in Stücke hackte.“
    „Weil Sie den Negerjungen ausgepeitscht und verkauft haben, Hannahs Sohn?“ Shanna hatte geredet, ohne zu denken. Sie hatte an einen sehr wunden Punkt gerührt. Das sah sie, als Alexanders Züge hart wurden. „Verzeihen Sie mir, ich bin zu weit gegangen.“
    „Rafe hat nie geglaubt, dass der Junge meine Frau beleidigt hatte. Meine zweite Frau Julianna, meine ich. Charlotte, Rafes Mutter, hätte mich nie mit derartigen Trivialitäten belästigt, sondern jedem, der gegen sie aufsässig war, eine Ohrfeige versetzt. Julianna war anders. Natürlich hatte Rafe recht: Sie hat gelogen. Wer weiß, vielleicht hatte sie eine Schwäche für den Jungen, und er hat sie abgewiesen …?“
    „Nein!“ Shanna war bei dieser Vorstellung entsetzt.
    Alexander lächelte über ihre schockierte Miene. „Als ich Charlotte heiratete, habe ich sie nicht geliebt. Ich war jung und wollte unter keinen Umständen meine Unabhängigkeit aufgeben, obwohl ihre Mitgift sehr großzügig war und es uns an nichts fehlte, solange ihre Eltern lebten. Ich nehme an, das war ein Teil des Problems. Verstehe mich bitte nicht falsch. Die Schuld lag allein bei mir. Ich hielt mich damals für einen ziemlich verwegenen Draufgänger und bekam auch meistens die Frauen, die ich begehrte. Charlotte aber erlag meinem Charme erst, nachdem ich ihr die Ehe versprochen hatte.“ Alexander lächelte gequält.
    Nie zuvor hatte Shanna ihn so offen über seine Frauen sprechen hören. Sie wollte ihn jetzt nicht aufhalten, wenn er sein Herz ausschütten wollte.
    „Sie war schon im zweiten Monat, als wir heirateten. Nach Rafes Geburt leitete sie Wildwood viel besser als ich. Sie liebte es. Rafe wuchs auf und wurde wie sie: stur und wild entschlossen, unabhängig zu sein. Ich hätte ihn lieben sollen, stattdessen lehnte ich ihn ab. Ich ignorierte sie beide. Charlotte beschwerte sich nie, aber manchmal sah ich in ihren Augen großen Schmerz … doch da war unsere Beziehung schon so schlecht geworden, dass ich nicht mehr die Worte fand, um ihr zu sagen, wie sehr ich sie inzwischen liebte.“ Er seufzte schwer.
    „Ich habe es ihr an dem Tag gesagt, als ich sie beerdigte. Ich habe es in den Wind geflüstert, aus Angst, dass mich jemand hören könnte. Ich habe gebetet, dass sie mich hören und mir die langen Jahre der Einsamkeit und Vernachlässigung vergeben möge.“
    „Ich bin sicher, dass sie das getan hat“, sagte Shanna leise. Er hatte Charlotte geliebt! Rafe hatte das nie erfahren.
    „Ich nehme an, dass ich durch die Heirat mit Julianna Charlotte aus meinen Gedanken vertreiben wollte“, fuhr Alexander fort. Er klapperte laut mit dem Glas auf dem Tisch. Sogleich erschien Abraham und schenkte ihm nach. „Julianna war das ganze Gegenteil von ihr. Sie war viel jünger als ich, leichtfertig und treulos. Sie wollte nur mein Geld. Als Wayne geboren war, hat sie ihn mit Liebe erdrückt, aber nur, weil er eines Tages Wildwood erben würde. Ich hatte damals Rafe bereits aus meinem Leben verbannt, da er mich jeden Tag mehr an seine Mutter erinnerte. Dabei gab der Junge sich so große Mühe, mich zufriedenzustellen. Er arbeitete hart und liebte Wildwood ebenso sehr wie seine Mutter, aber ich hatte nie Zeit für ihn. Ich konnte mich nicht einmal dazu bringen, ihn zu berühren. Schließlich gab er auf und ging seiner eigenen Wege. Das machte es mir leichter, mir einzureden, ich hätte nur einen Sohn“, schloss Alexander erschöpft.
    „Alles wird sich zum Guten wenden, sobald Rafe wieder da ist“, sagte Shanna. Ein Lächeln erhellte ihre müden Züge. „Dann

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