HISTORICAL EXCLUSIV Band 17
Unterkünften selbst ausführen konnten.
„Nun?“ Wayne knallte die Tür von Alexanders Schlafzimmer wütend zu. Er hatte herausgefunden, dass Damaris eine Affäre mit einem Glücksspieler auf einem Raddampfer hatte, und war daher in selten übler Laune. Die Konkurrenz machte ihn gar nicht so wütend – Damaris wurde ihm langsam lästig –, aber sie hatte dem Mann Schmuck gegeben, den Wayne ihr von dem Geld gekauft hatte, das er seinem Vater gestohlen hatte. Das Geld hätte er sinnvoller anlegen können, wie ihm jetzt klar war. „Ich warte, Vater.“
„Ich schlage vor, dass du dich eines anderen Tones befleißigst, wenn du mit mir sprichst. Wen ich in mein Haus bitte, geht dich nichts an.“
„Wenn Bartholomews Kommen mit Wildwood zu tun hat, geht es mich sehr wohl etwas an“, entgegnete Wayne.
„Du bist nur noch unter meinem Dach, weil das gleiche Blut in uns fließt“, schleuderte Alexander ihm wütend entgegen und richtete sich in den Kissen auf. „Vergiss nie, dass das der einzige Grund ist, warum ich dich hier dulde. Bartholomew ist hier, weil ich meinen Verstand wiedergefunden habe. Ich mache ein neues Testament.“
Wayne wurde totenblass. Dann schoss die Röte zurück in seine Wangen. Bei dem Blick, den er Shanna zuwarf, lief es ihr eiskalt über den Rücken.
„Wozu hat dieses Miststück dich jetzt überredet?“
Bei diesen brutalen Worten zuckte Shanna sichtlich zusammen.
Alexander sah es, und die Zornesader an seiner Stirn schwoll. „Shanna hat nichts damit …“
„Lügner! Ich weiß, warum sie noch hier ist. Bestimmt nicht, um dich zu pflegen! Sie soll hier auf Rafe warten. Du wartest darauf, dass die beiden dein kostbares Enkelkind produzieren. Mein Gott, alter Mann, du ekelst mich an!“
Shanna war wie erstarrt. Sie wünschte, sie wäre nicht Zeugin dieses Hassausbruchs geworden. So viele Jahre hatte Wayne seinen Vater erfolgreich hinters Licht geführt, aber jetzt war bei ihm auch nicht die leiseste Spur von Liebe, ja nicht einmal Sorge, zu finden. Er hatte die Maske abgelegt, und was darunter lag, war hässlich und – wie sie befürchtete – äußerst gefährlich.
14. KAPITEL
Der August war vorüber. Der September erleichterte mit angenehmeren Temperaturen die schlaflosen Nächte und besänftigte die hitzigen Temperamente etwas.
Erst nach einer Weile war sich Shanna der großen Ehre bewusst geworden, die Alexander ihr erwiesen hatte – und der Liebe, die damit einherging.
Er hatte seinen Anwalt gebeten, ein neues Testament aufzusetzen. Im Falle seines Todes sollte Wayne eine kleine jährliche Rente bekommen, vorausgesetzt, dass er Wildwood am Tag nach der Beerdigung verließ und nie wieder einen Fuß auf den Boden der Plantage setzte. Alles andere hinterließ er Rafe. Sollte dieser nicht aus dem Krieg zurückkehren, erbte Shanna das Haus, die Plantage mit Sklaven und was an Geld noch auf der Bank in Savannah war. Sie hatte heftig dagegen protestiert, dass sie irgendetwas erben sollte.
Alexander hatte sich von Leon auf die Veranda vor seinem Zimmer tragen lassen – wie so oft in letzter Zeit. Als es kühler war und vom Fluss her eine Brise den Ruf der Ochsenfrösche herüberwehte, hatte er zu Abend gegessen. Danach hatte er den Grillen beim Haus gelauscht. Niemals hatte er die Abende so genossen wie jetzt, wenn er mit Shanna ruhig sitzen und sich unterhalten konnte. Manchmal hatten sie auch nur stumm dagesessen, froh, dass sie einander hatten.
Heute war es beinahe zehn Uhr geworden, ehe Shanna zu ihm kommen konnte.
„Du siehst müde aus, Kind.“ Er tätschelte ihre Hand, als sie sich in den Sessel neben ihm sinken ließ.
Unter Leons Kontrolle hatten sich die Arbeitsbedingungen auf der Plantage verbessert. Die Sklaven bekamen aus den Vorräten aus dem Geheimversteck auch bessere Verpflegung. Alexander hielt sich von den Alltagsproblemen der Plantage fern. Er wusste nicht mehr, wie er mit den Leuten sprechen sollte. Nur mit Shanna gelang es ihm.
Sie warf einen missbilligenden Blick auf das volle Glas Bourbon.
Alexander nahm es und leerte es in einem Zug. „Früher habe ich das alles nicht so genossen wie jetzt. Seit du hier bist, habe ich gelernt, viele neue Dinge zu schätzen. Ich bete, dass Gott mir noch ein bisschen Zeit lässt.“
„Reden Sie nicht so!“, tadelte sie. „Sie erholen sich von Tag zu Tag mehr.“
„Ich habe nicht so sehr an mich gedacht, sondern daran, was aus uns – aus dir – wird, wenn die Yankees herkommen. Bartholomew meint, dass
Weitere Kostenlose Bücher