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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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warum habe ich ihn dann völlig verkrümmt im Bett gefunden? Er hat seine Beine verflucht. Glauben Sie mir, Doktor, er braucht irgendetwas.“
    „Ich bezweifle aber stark, dass er etwas einnimmt, wenn er glaubt, es nicht zu brauchen.“
    „Da haben Sie bestimmt recht. Von mir würde er es auch nicht nehmen. Warten Sie … Shanna … sie gibt ihm immer seine Medizin und liest ihm vor. Trotz seiner üblen Laune stehen die beiden sich nahe. Ich bin sicher, dass sie ihn dazu bringen könnte, etwas einzunehmen. Vielleicht könnte man es in warme Milch tun. Ich habe um seinen Verstand Angst, wenn er sich nicht mehr schont …“
    Dr. Matson holte aus seiner Arzttasche eine Flasche …

    Ende September fuhr Shanna mit Leon nach Savannah. Die Kriegsnachrichten waren so bedrohlich geworden, dass sie befürchtete, sie könnten bald nicht mehr genug Futtergetreide für die Tiere und Nahrungsmittel für sich bekommen. Von Rafe kein Wort! Shanna war sicher, dass er noch mitten im Schlachtgetümmel steckte, sonst hätte er Zeit gefunden zu schreiben.
    An jeder Straßenecke hielten die Jungen die letzten Zeitungen hoch. Jedes Mal kaufte Shanna eine und öffnete mit Bangen die Seite, wo die Gefallenen standen. Die Liste wurde täglich länger.
    „Keine guten Nachrichten?“, fragte Leon, der ihr Gesicht beim Lesen beobachtete.
    „Nein.“
    „Was ist das über General Hood – da rechts oben? Hat er nicht das Kommando?“
    „Über die Soldaten, die um Atlanta herum kämpfen? Ja. Hier steht, dass er versucht, Shermans Armee von hinten zu packen. Das heißt, die meisten seiner Männer haben Atlanta verlassen, ehe die Yankees es einnahmen. Er will sie in die Berge locken. Sie schreiben nicht, wie viel Mann er hat, nur, dass er keine Verstärkung bekommen kann. Das glaube ich gern.“
    Shanna faltete die Zeitung und schob sie neben den Sitz. „Es hat keinen Sinn, uns über Dinge den Kopf zu zerbrechen, über die wir keine Kontrolle haben“, sagte sie ruhig. „Wir müssen sehr viel erledigen.“
    Eine Stunde später kam sie aus dem Kontor des Hafenmeisters. Leon half ihr auf den Wagen. Sie saß schneeweiß und stumm da. Schließlich fragte er: „Miss Shanna, was ist los? Sie sehen aus, als ob Sie der Blitz gestreift hat.“
    „So ist es, Leon. Ich weiß – wir alle wissen –, dass Wayne seinen Vater seit Jahren betrogen hat, aber das ist der Gipfel. Hier ist keine Baumwolle gelagert, wie Rafe mir gesagt hatte. Wayne hat sie vor über einem Jahr aufgrund schriftlicher Anweisungen seines Vaters abholen lassen und an einen Agenten aus dem Norden für vierzig Cent das Pfund verkauft. Einhundertfünfzig Ballen hat er verkauft und niemandem etwas davon gesagt. Er muss Mr. Ambervilles Unterschrift gefälscht haben. Das hat er doch schon früher getan, oder? So ist er zu den ganzen Waren gekommen, die wir im Geheimversteck gefunden haben.“ Shanna strich sich mit zitternder Hand über die Stirn. „Wie kann ich das seinem Vater sagen? Alexander fühlt sich in letzter Zeit so schlecht. Nichts scheint ihm zu helfen, und er wirkt so teilnahmslos. Es ist, als habe er wieder aufgegeben. Ich verstehe es nicht.“
    „Das geht vorbei, Miss Shanna. Was er braucht, ist, dass Master Rafe vor das Haus reitet. Dann springt er wie ein Zweijähriger aus dem Bett.“
    „Ich wünschte, ich könnte dir glauben.“
    Sie fuhren langsam etwas weiter. Die Straßen waren verstopft mit schwer beladenen Wagen und Menschen. Die Bewohner Savannahs waren seit dem Fall Atlantas in Panik, denn zwischen ihnen und Shermans Armee standen nur die erschöpften, halb verhungerten konföderierten Soldaten, die auch lieber daheim bei ihren Familien gewesen wären, anstatt gegen einen zahlenmäßig so hoch überlegenen Gegner zu kämpfen.
    Was wird uns die Zukunft bringen?, dachte Shanna auf dem Heimweg am späten Nachmittag. Würde sie mit dem fertig werden, was ihnen auf Wildwood bevorstand?

    Die ersten Regenfälle kamen und mit ihnen die Flucht ungefähr eines Dutzends Negern, die gehört hatten, dass Sherman in Richtung Meer marschierte, und wieder einmal glaubten, nun sei ein Ende ihrer Nöte gekommen, wenn sie nur wegliefen, sich versteckten und abwarteten. Shanna schickte Leon nicht hinterher. Wozu?
    Einen Tag später rief sie alle Leute zusammen und erklärte ihnen, dass sie Wildwood immer als ihr Zuhause ansehen konnten, falls sie bleiben wollten, und dass Master Rafe nach seiner Heimkehr alles von seinem Bruder begangene Unrecht wiedergutmachen würde.

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